27.10.2022
Züchtungen: Neue Getreidesorten tragen zum Klimaschutz bei
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Wissenschaftler haben neue Getreidesorten gezüchtet, deren Produktion einen geringeren CO2-Fußabdruck aufweist.
Wissenschaftler züchteten neue Getreidesorten
Landwirtschaft wird damit klimafreundlicher
Bei neuen Züchtungen werden weniger Fungizide benötigt
Die Produktion von Roggen verursacht weniger Treibhausgase als die von Weizen
Die Landwirtschaft verursacht Treibhausgasemissionen, leidet jedoch selbst mit am stärksten unter den negativen Auswirkungen klimatischer Veränderungen. Um den CO2-Ausstoß der Getreideproduktion zu verringern, werden neue Sorten gezüchtet. Die Züchtung neuer Weizen- und Roggensorten in den vergangenen drei Dekaden hat die Treibhausgasemissionen um bis zu 23 Prozent reduziert. Das belegt eine Studie des Julius Kühn-Instituts (JKI) zusammen mit der Uni Hohenheim und dem Bundessortenamt.
Neue Getreidesorten verursachen weniger CO2-Ausstoß
„Im Vergleich zu den Sorten, die in den 1980er Jahren auf den Markt kamen, weisen die heutigen Weizen- und Roggensorten einen um 13 bis 23 Prozent niedrigeren CO2-Fußabdruck auf“, sagt Ludwig Riedesel vom JKI. Der Erstautor der langjährigen Studie arbeitet am JKI-Fachinstitut für Strategien und Folgenabschätzung in Kleinmachnow in Brandenburg. Durch die Züchtung pilzresistenter Sorten seien die CO2-Emissionen besonders stark in den Anbauvarianten ohne Einsatz von Fungiziden gesunken.
Roggen klimafreundlicher als Weizen
Der Beitrag der Pflanzenzüchtung zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität und zur globalen Ernährungssicherung ist laut den Forschern in zahlreichen Studien belegt. “Inwieweit der Züchtungsfortschritt jedoch auch geholfen hat, die Klimawirkung der Landwirtschaft zu reduzieren, war bisher so nicht untersucht worden“, so Dr. Til Feike von der JKI-Stabsstelle Klima. Die Wissenschaftler haben beim Weizen 27.652 und beim Roggen 10.523 Kombinationen untersucht: Die Sorte, die Umweltbedingungen und die Anbaumaßnahmen.
Das Ergebnis: Aufgrund gestiegener Erntemengen und damit verbundener höherer Ernterückstände und Lachgasemissionen sind die Treibhausgas-Emissionen je Hektar zwar über die Jahrzehnte leicht gestiegen. Durch die steigenden Hektarerträge wird das aber mehr als ausgeglichen. Das führt im Endeffekt zu geringeren Emissionen je Kilogramm Getreide. Im Vergleich zu Weizen stellten die Forscher beim Roggen um 20 Prozent geringere Treibhausgasemissionen je Hektar und einen um acht Prozent geringeren CO2-Fußabdruck fest. Mehr Roggen als Weizen anzubauen, trägt demnach zum Klimaschutz bei.
Foto: B. Hackauf/JKI