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01.02.2021

Wirkung stabilisierter N-Dünger

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N.U. AGRAR GMBH - ALLGEMEIN

Themen

Düngung

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Urease-Hemmer (UI = Urease Inhibitoren, z.B. NBPT, NPT, PPD) blocken das aktive Zentrum des Urease-Enzyms im Boden und unterbinden auf diese Weise die Umwandlung von Harnstoff zu Ammonium. Die Umwandlung von Ammonium zu Nitrat (Nitrifikation) wird durch Urease-Hemmer nicht beeinflusst. Das im Boden oder als Dünger vorliegende Ammonium wird mikrobiell in Nitrat umgewandelt und kann das Wachstum stimulieren.

Die Wirkung der Urease-Hemmer hält zwischen 10 und 18 Tagen bzw. 150 °C-Tagen an. Allerdings kommt es auch darauf an, wie lange der Dünger gelagert wird, weil der Abbau der Urease-Hemmer schon im Lager einsetzen kann.

Harnstoff-Dünger mit Urease-Hemmer: Piagran Pro, Urea stabil, Novurea

Nitrifikationshemmer (NI) wie DCD + Triazol (Alzon 46), DMPP (Entec, Vizura), MPA (Alzon neo-N) oder Nitrapyrin (N-Lock) hemmen die Nitrat-Bakterien (Nitrosomonas), die das Ammonium zu Nitrit umwandeln. Dadurch wird die Nitrifikation unterbunden und der Ammoniumstickstoff des Düngers im Boden stabilisiert.

Je nach Bodenfeuchte und Bodentemperatur ist im Frühjahr mit einer Wirkung der Nitrifikations-Hemmer zwischen 18 und 28 Tagen (250 – 300 °C-Tagen) zu rechnen. In dieser Zeit wird weder das Ammonium im Boden noch das aus Harnstoff entstehende Ammonium in Nitratstickstoff umgewandelt.

Solange NH4-N nicht zu NO3-N umgewandelt wird, ist der Stickstoff auf Böden mit aus-reichend hohem Sorptionsvermögen (über 8 % Ton) vor Verlagerung geschützt. Dagegen wird das Harnstoff-Molekül im Boden wie Nitrat verlagert. Deshalb wirkt auch Harnstoff anfangs schneller als reine Ammoniumdünger (SSA, DAP).

Das Alzon neo-N enthält einen Urease- und einen Nitrifikationshemmer. Damit wird der Harnstoff im Alzon neo-N in den ersten 14 bis 20 Tagen nicht in Ammonium umgewandelt und nicht nitrifiziert. Aufgrund der hohen Löslichkeit des Harnstoffes und der fehlenden Sorption wird der Harnstoff tiefer in den Boden transportiert. Geringere Temperatur und geringere O2-Konzentration verlangsamen zusätzlich die Nitrifikation.

Auch das im Boden vorliegende Ammonium wird durch die Einbringung von Dünger mit Nitrifikationshemmer langsamer nitrifiziert. Damit hängt die Cytokinin-Wirkung über-wiegend vom im Boden noch vorrätigen Nitrat bzw. von anderen Anionen wie Sulfat bzw. Chlorid ab. Für die Startgabe zu schwach entwickelten Beständen auf Böden mit geringen Nmin-Vorräten ist deshalb das Alzon neo-N weniger geeignet bzw. muss eine Ergänzung mit einem Nitrathaltigen Dünger erfolgen.

Andererseits kann die Düngung gegenüber der Harnstoffdüngung um gut 14 Tage vorgezogen werden, um eine sichere Wirkung zu gewährleisten, besonders wenn die Bodenoberfläche danach austrocknet.

Entec (13 % S, 7,5 % NO3-N, 18,5 % NH4-N) enthält DMPP als Nitrifikationshemmer bzw. Ammoniumstabilisator. Dadurch wird die Nitrifikation bis zu 4 Wochen unterbunden und der Ammoniumstickstoff des Düngers im Boden stabilisiert. Entec enthält neben dem stabilisierten Ammoniumstickstoff auch Nitrat für die schnelle Anfangswirkung sowie Schwefel. Dieser Dünger eignet sich auch für die Andüngung schwacher Bestände.

Auch Schwefel (im SSA oder NTS) wirkt durch die pH-Absenkung um das Düngerkorn als Nitrifikationshemmer. Die Nitrifikations-hemmung hält bei Trockenheit und Kälte länger an.

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