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27.11.2019

Wie breit ist das Aussaatfenster des Winterweizens

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N.U. AGRAR GMBH - ALLGEMEIN

Themen

Allgemein Aussaat

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Der Winterweizen ist im Hinblick auf den Saattermin eine ausgesprochen anpassungsfähige Kultur. In der Regel hat man, je nach Region (Nord – Süd, maritim – kontinental, Höhenlagen - Tallagen) ein weites Zeitfenster von 4 bis 8 Wochen. Dem Termin endsprechend werden Sortenwahl und Saatstärke angepasst.

Ob jetzt überhaupt noch Weizen gesät werden soll, hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Wann ist mit dem Vegetationsende zu rechnen?

  • Wann setzt das Wachstum im Frühjahr wieder ein?

  • Wie viele Tage kann der Weizen im Kurztag noch wachsen?

  • Wie intensiv ist die Vernalisation?

  • Welcher Weizen-Sortentyp?

Der Weizen läuft nach einer Temperatursumme von 90°C-Tagen auf. Für die Keimung braucht das Korn 20 bis 30 mg Wasser. Der Wasserbedarf für das Keimen der Körner ist im Herbst meistens gedeckt. Der Temperaturanspruch pro neugebildetes Blatt beträgt 70°C-Tage. Zur Berechnung der Temperatursumme addiert man die Tagesdurchschnittstemperatur (über 5 °C). Damit kann man errechnen, wie weit sich der Weizen noch vor Winter entwickelt.

Beispiel: Bei einem Vegetationsschluss um den 25. November und einer Durchschnittstemperatur von 7 °C läuft ein am 30. Oktober gesäter Weizen um den 11. November auf und kann bis zum Winter noch ein Blatt bilden.

Spätgedrillter Weizen hat demnach im Herbst nicht mehr genug Zeit zum Bestocken. Im Frühjahr beginnt der Weizen mit Beginn des Langtag (05. April +/- 10 Tage je nach Sorte) zu schossen. Beginnt die Vegetation bereits Ende Februar, hat der Weizen genug Zeit, um im Kurztag noch zu bestocken. Bei einem späteren Vegetationsbeginn (Ende März) hat der Weizen nicht mehr genug Zeit zu bestocken. Die Saatstärke muss dann auf die Mindestbestandesdichte zur Ernte erhöht werden.

Für die Wahl des Sortentyps kommen vor allem spät schossende Sorten in Betracht, die mehr Zeit zum Bestocken und für die Ährenanlage im Frühjahr haben. Einzelähren-Typen haben den Vorteil, dass sie geringere Bestandesdichte über das TKG und die Kornzahl je Ähre kompensieren können.

Wenn der Weizen vor Vegetationsschluss noch aufläuft und im 1- bis 2-Blattstadium überwintert, ist eine Aussaat im Spätherbst noch möglich. Zu beachten ist aber, dass der Weizen im Herbst nicht mehr bestocken kann und deshalb bei spätem Vegetationsbeginn im Frühjahr die Saatstärke erhöht werden muss. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Körner sollte aber nicht enger als 2 cm sein. Daraus resultiert sich eine maximale Aussaatstärke von 333 Körner/m² (6,6 m Drillreihen pro m² bei 15 cm Reihenabstand) und 400 Körner/m² (8 m Drillreihen pro m² bei 12,5 cm Reihen-abstand).

Kann der Weizen bis Anfang April nicht wenigstens 6 Blätter am Haupttrieb bilden, dazu benötigt er nach dem Auflaufen noch wenigstens 5 Wochen mit Wachstum, wird es zu spät für die Aussaat von Winterweizen, weil dann das Ertragspotential eklatant geringer wird.

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