top of page

04.06.2022

Wie blühende Untersaaten Getreideanbau nachhaltiger machen

Airfarm_logo_official_icon_only.png

GRUUNA.COM

Themen

Allgemein Getreide Artenvielfalt Pflanzen Pflanzenschutz

partner4_edited.png

In einem Projekt untersuchen Wissenschaftler und Praktiker, welche positiven Auswirkungen Untersaaten im Getreideanbau auf die Artenvielfalt haben. Die Wirtschaftlichkeit wird dabei nicht außer Acht gelassen.

Die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) geht im Rahmen des Projektes „Weite-Reihe-Getreide mit blühender Untersaat“ der Frage nach, ob bei einer produktiven Nutzung des Getreideackers die Artenvielfalt gesteigert werden kann. Erste Ergebnisse zeigen: Wird beim Getreideanbau mit einem Reihenabstand von mindestens 30 Zentimetern gesät und werden dazwischen blühende niedrigwüchsige Pflanzenarten ausgebracht, kann dies die Artenvielfalt deutlich steigern.

Insektenmasse stieg um ein Vielfaches

2021 konnten in den Reihen mit Untersaat durchschnittlich 14 (bei Winterweizen) und 18 (bei Sommergerste) Pflanzenarten erfasst werden. In der Normalsaat waren es drei (bei Winterweizen) und vier (bei Sommergerste) Pflanzenarten. Die Forschenden fanden zudem doppelt so viele Individuen an Spinnen und Insekten, insbesondere mehr Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Die Kosten für Pflanzenschutzmittel und Dünger sind geringer – erste Handlungsempfehlungen sprechen beispielsweise von einer Reduktion von 50 bis 70 Prozent der üblichen Düngermenge. Zudem entfällt der Arbeitsgang zur Zwischenfruchteinsaat. Die Untersaat wirkt sich zudem positiv auf die Bodenfruchtbarkeit aus.

Wirtschaftlichkeit des Getreideanbaus muss weiter optimiert werden

Durch den größeren Reihenabstand verringert sich jedoch die Erntemenge zwischen 25 und 30 Prozent. So lag der Deckungsbeitrag bei Sommergerste im ersten Erntejahr 2020 bei durchschnittlich 140 Euro pro Hektar bei den Untersaat-Parzellen – rund 225 Euro pro Hektar weniger als bei der Normalsaat. Durch weitere Versuche und sich daraus ergebende Handlungsempfehlungen soll das Vorgehen weiter optimiert und die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden. Hierzu zählen beispielsweise die Zusammensetzung der Untersaat, die Düngermenge oder die Beikrautregulierung.

Das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB), das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) sowie 60 konventionelle Betriebe forschen seit 2020 an dieser Anbauform.

Foto: NickyPe/pixabay.com (Symbolbild)

bottom of page