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23.01.2020

Welche Stickstoffform im Frühjahr 2020?

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N.U. AGRAR GMBH - ALLGEMEIN

Themen

Düngung

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Für die Wahl der Stickstoffform sind folgende Gesichtspunkte zu berücksichtigen:

  • Bestandes- und Wurzelentwicklung,

  • Nitratgehalt im Wurzelraum,

  • Bindigkeit des Bodens,

  • Bodenfeuchtigkeit,

  • Temperaturverlauf im Frühjahr,

  • zusätzliche Nährstoffe wie Schwefel,Kalk oder Phosphor bzw. Kalium.

Für bereits bestockte Getreide- oder Rapsbestände ab dem 10-Blattstadium spielt es eine geringe Rolle, in welcher Form der Stickstoff vorliegt. Für den Raps sind nitrathaltige Dünger eher kontraproduktiv, da das Nitrat das Blattwachstum verstärkt. Dadurch wird der Blütenstand später geschoben.

Schwach entwickelte Rapsbestände sollten trotzdem mit 15 bis 30 kg/ha Nitrat-Stickstoff angedüngt werden, damit die Cytokinin-Produktion anspringt. Eine Nitratdüngung ist notwendig, wenn das Nitrat aus der Wurzelzone vollständig ausgewaschen wurde.

Die milden Temperaturen der letzten Wochen hat die Mineralisierung des organisch gebundenen Stickstoffs im Boden begünstigt. Der nicht durch die Bestände aufgenommene NO3-Stickstoff unterliegt der Auswaschung aus der Wurzelzone, wenn in den Wintermonaten mehr Niederschläge fallen, als der Boden speichern kann.

Die Böden sind derzeit im Norden, Westen und südlich der Donau nahezu mit Wasser gesättigt. Weitere Niederschläge werden dort zu einer Verlagerung von NO3-Stickstoff führen.

In den ostdeutschen Bördegebieten und in Franken sind die Böden unterhalb der Krume erst zu 60 % mit Wasser gesättigt, in der Krume hat die Wassersättigung sogar wieder abgenommen und liegt örtlich sogar nur um 70 %. Dort muss erst der Wasservorrat im Boden aufgefüllt werden, bevor eine Stickstoffverlagerung aus dem Krumenbereich eintritt. Zur Auffüllung des Bodenwasservorrates sind zwischen 30 und 50 mm auf sandigen Böden, über 80 bis 130 mm auf schweren Böden notwendig.

In den bereits mit Wasser gefüllten Boden werden die noch zu erwartenden Niederschläge zu einer Verlagerung des mineralisierten Stickstoffs aus dem Krumenbereich führen. Damit dürfte dort die NO3-Konzentration im Wurzelbereich zu Vegetationsbeginn unter 50 ppm absinken. 

Unter 50 ppm NO3-Stickstoff ist es angebracht, zum Starten der Winterkulturen wenigstens 15 bis 30 kg/ha NO3-N zu düngen, wenn

  • das Wachstum im Winter eingestellt wurde,

  • bei spätem Vegetationsbeginn

  • die Frühjahrsdüngung erst im März ausgebracht werden kann,

  • die Bestände noch nicht voll bestockt sind (Getreide) oder maximal 10 Blätter je Pflanze (Raps) vor Winter bilden konnten.

Überwintert der Weizen im Ein-Blatt-Stadium, ist trotz geringer NO3-Konzentration keine NO3-Startgabe notwendig, wenn im Samenkorn noch genug Reserven für einen zügigen Wachstumsbeginn vorhanden sind. Wurde aber das Saatgut so tief abgelegt, dass die Vorräte im Samenkorn für das Auflaufen verbraucht wurden, ist auch in diesem Fall die Andüngung mit NO3-Dünger angebracht.

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