21.09.2022
Vertrocknete Forstkulturen: So will ThüringenForst die Wälder mit einem Naturstoff retten
CYA GMBH
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Allgemein Wald Pflanzen
ThüringenForst nutzt einen Naturstoff aus Algen, um die Forstkulturen gegen die Folgen der Trockenheit zu schützen.
Forstkulturen durch klimabedingte Dürrephasen geschädigt
ThüringenForst nutzt Alginat, um die Wurzeln zu schützen
So funktioniert die Methode
Alternative muss weiterentwickelt werden
Um Forstkulturen besser durch klimabedingte Dürrephasen zu bringen, behandelt die Landesforstanstalt Thüringen die Wurzeln von Jungpflanzen verstärkt mit Alginat. Denn die Feinwurzeln der Jungpflanzen sind durch Trockenheit besonders gefährdet. Alginat wird aus Meeresalgen gewonnen. Mit dem Naturstoff wird das Wurzelsystem direkt nach der Entnahme der Jungpflanze aus dem Schulbeet durch Wurzeltauchen oder -begießen beschichtet. Eine Austrocknung kann so deutlich verzögert werden. Vergleichbar ist dies mit dem Wachsauftrag auf Autolacken. Das Wachs basiert auf Carnauba, ebenfalls ein Naturstoff - hergestellt aus den Blättern der Carnaubapalme.
Naturstoff schützt Wurzeln vor der Austrocknung
„Das Schutzgel Alginat schützt die empfindlichsten Teile einer wurzelnackten Jungpflanze gegen Austrocknung. Die Pflanzenfrische bleibt erhalten, die Wirkung hält noch im gepflanzten Zustand an“, erklärt ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt. Die Alginatanwendung ist seit den 1960er Jahren bekannt. Neben den Alginaten verwendet ThüringenForst noch weitere Wurzelschutztechniken für Baumschulware, wie etwa der verstärkte Einsatz von Containerpflanzen. Diese nehmen gleichsam den wurzelumhüllenden Boden ihres bewässerten Schulbeetes mit in den Wald.
Alternative Methode zur Rettung der Forstkulturen
Eine andere Möglichkeit, den kleinen Forstpflanzen das Überleben auch während langanhaltender Dürreperioden zu ermöglichen, ist die Zugabe von wasserabsorbierenden Stoffen in aufgequollener Form in den Wurzelraum. Bisherige Produkte (Superabsorber) enthalten jedoch Mikrokunststoffe und werden deshalb von der Landesforstanstalt abgelehnt. An kunststofffreien Alternativen wird jedoch intensiv geforscht.
Foto: MonikaP/pixabay.com (Symbolbild)