12.10.2021
Versuchsergebnisse mit stabilisierten Stickstoffdüngern 2021 in Raps
DUENGERFUCHS.DE
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Bodenbearbeitung Düngung Ernte Europa Bodenmarkt Markt Ackerbau Pflanzenernährung Pflanzen
Der ursprüngliche Optimismus für eine gute Rapsernte ist eher ins Gegenteil umgeschlagen. Die bundesweiten Rapserträge liegen mit 3,3 t/ha leicht unter dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 (3,4 t/ha). Zum Glück trafen die niedrigen Erträge auf eine gute Marktlage mit angemessenen Rapspreisen.
Die Gründe sind vielfältig. Neben massivem Schädlings- und Krankheitsdruck (Erdfloh, Kohlfliege, Rüssler, Sclerotinia, Verticilium und viele mehr) war es einmal mehr die Witterung. So war der Zeitraum Ende Mai bis Mitte Juni relativ strahlungsarm und im Gegensatz zu den Vorjahren war 2021 wesentlich feuchter und zeitweise auch viel zu nass.
Insgesamt zeigt aber auch dieses Jahr, dass es immer schwieriger wird, hohe Erträge zu erzielen und eingesetzte N-Dünger effizient auszunutzen. Düngungssysteme mit stabilisierten N-Düngern bieten Anpassungsmöglichkeiten und damit auch Vorteile hinsichtlich Ertrag und verbesserter N-Düngereffizienz.
Frühe Düngungstermine N-stabilisierter Dünger führen zum Erfolg
Die mit raps-power® neo gedüngte Variante, welche im Frühjahr nach Ende der Sperrfrist und vor Vegetationsbeginn in einer zusammengefassten Einmalgabe gegeben wird, weist seit Jahren deutliche Vorteile gegenüber der zweimaligen Düngung mit einem traditionellen Dünger auf. Das war auch 2021 der Fall. Wie Abbildung 1 zeigt, gilt gleiches für Düngungssysteme mit einer frühen Gabe eines S-haltigen konventionellen Düngers wie PIAMON® 33-S oder auch SSA, gefolgt von einer weiteren bedarfsangepassten zweiten Gabe mit einem N-stabilisierten S-haltigen oder S-freien Dünger wie raps-power® neo beziehungsweise ALZON® neo-N. Auch in feuchten Jahren zeigt sich die Überlegenheit der N-stabilisierten Allwetter-Dünger sehr ausgeprägt.
Abbildung 1: Samenertrag von Raps bei Anwendung N-stabilisierter Düngungssysteme im Vergleich zum konventionellen Dünger (relativ, 100 Prozent = 35,8 dt/ha) im Mittel von 4 Versuchsstandorten 2021 (Rosenow/MV, Morenhoven/NRW, Gädheim/BY, Gernewitz/TH) (prozentuale Aufteilung des standörtlich möglichen N-Niveaus nach DBE)
Auch N-stabilisierte Flüssigdünger im Vorteil
Im Bereich der Flüssigdünger sind die N-stabilisierten Düngungssysteme ebenso vorteilhaft. Wie die Ergebnisse in Abbildung 2 zeigen, wirkt sich die Kombination der N-Stabilisierung mit zusätzlichem Schwefel im Vergleich zu PIASAN® 28 sehr positiv auf den Ertrag aus. Auch bei Flüssigdüngern bestätigt sich der Vorteil der sehr frühen Gaben sobald als möglich nach dem Ende der Sperrfrist mit N-stabilisierten Düngern. Gleichzeitig wird deutlich, dass die etwas späteren Düngetermine erst zu Vegetationsbeginn (VB) jeweils unwesentlich schlechter abschneiden. Das zeigt die Elastizität dieser Düngungssysteme unter unterschiedlichsten Bedingungen.
Abbildung 2: Einfluss N-stabilisierter und S-haltiger Flüssigdünger im Vergleich zu PIASAN® 28 auf den Samenertrag von Raps am Versuchsstandort Cunnersdorf 2021 (relativ, 100 Prozent = 38,5 dt/ha)
Unter den feuchten bis zum Teil recht nassen Bedingungen des Jahres 2021 konnte mit N-stabilisierten Düngungssystemen durch die Reduzierung von Denitrifikationsverlusten und gegebenenfalls auch von N-Austrag aus dem Wurzelraum der Ertrag und damit auch die N-Effizienz beachtlich gesteigert werden. Das Risiko von Ammoniakverlusten spielte unter den meist feuchten Bedingungen eine eher untergeordnete Rolle.
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Unter den feuchten und zeitweise recht nassen Witterungsbedingungen des Jahres 2021 zeigen alle N-stabilisierten Dünger – vorzugsweise raps-power® neo und ALZON® neo-N – erhebliche Mehrerträge an den verschiedensten Standorten. Auf Basis der aktuellen Düngeverordnung sichern diese durch beständig hohe Erträge die Beibehaltung eines stabilen Düngungsniveaus. Die Allwettertauglichkeit N-stabilisierter Dünger wurde erneut nachgewiesen.