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13.05.2021

Vergleichender Mischfuttertest Nr. 81/20Ergänzungsfutter für Mastschweine, Zuchtschweine und Ferkel aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland

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VEREIN FUTTERMITTELTEST E.V.

Themen

Schweine Innenwirtschaft Futter und Fütterung

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Im Zeitraum Mai bis September 2020 wurden in der Region Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland im vergleichenden Mischfuttertest verschiedene Ergänzungsfutter für Schweine beprobt und analysiert. Der Test umfasste insgesamt 16 Ergänzungsfuttermittel von acht Herstellern.

Die Überprüfung der Inhaltsstoffe und Einhaltung der Deklaration ergab bei vier Futtern Abweichungen (1x Energie-, 3x Rohproteinunter-, 1x mit Calciumübergehalt). Diese Beanstandungen wirkten sich hier nicht auf die fachliche Bewertung aus. Zwei Futter erreichten die fachlichen Vorgaben bei Aminosäuren nicht, bei zwei Futtern musste die ungenaue Angabe der Mischungsanteile bemängelt werden. Zwölf der getesteten Futtermittel erhielten mit der Note 1 die bestmögliche Bewertung, in vier Fällen wurde die Note 2 vergeben.

Hinweise zur Vorgehensweise bei der Bewertung der Futtermittel, zu den Anforderungen und fachlichen Vorgaben sind auf der Internetseite des Verein Futtermitteltest e.V. (www.futtermitteltest.de) abrufbar. Hier ist auch der Zugriff auf die Ergebnisse der anderen Testregionen sowie weiterer verschiedener Futtertypen möglich.

 

Kommentierung der Ergebnisse

Ergänzungsfutter für Mastschweine - Im Test waren fünf Ergänzungsfutter für Mastschweine vertreten. Die Energiegehalte lagen laut Deklaration bei drei Futtern zwischen 11,7 und 12,4 MJ ME/kg, bei zwei Futtern fehlte die Energieangabe. Der Rohproteingehalt bewegte sich zwischen 36 und 38 % mit 3,6- 3,9 % Lysin. Der Methio­ningehalt war mit 0,72 - 0,90 % angegeben, davon bei einem Futter als Methionin-Äquivalent ohne Zusatz an MHA. Die Calciumgehalte der Futter lagen zwischen 3,0 und 3,5 %, die Phosphorgehalte zwischen 0,80 und 1,15 %. In zwei Fällen war der Mischungsanteil mit 16-23 % zu ungenau, was zur Abwertung in „2“ führte. Drei Ergänzungsfutter für Mastschweine konnten mit der Note 1 bewertet werden.

Ergänzungsfutter für Zuchtsauen - Im vorliegenden Test wurden sechs Ergänzungsfutter (3 verschiedene Produkte) für Zuchtsauen getestet. Alle Sauenergänzer waren ohne Energieangabe deklariert. Die Rohproteingehalte waren von 21 bis 27 %, die Gehalte an Lysin von 1,7 bis 2,2 % deklariert. Der Methioningehalt war mit 0,40 bis 0,44 % angegeben. Der Calciumgehalt lag bei 2,3 bis 2,75 %, der Phosphorgehalt bei 0,85 bis 1,2 %. Alle Futter wurden mit der Note 1 bewertet.

Ergänzungsfutter für Ferkel - getestet wurden fünf Ergänzungsfutter für Ferkel, ein Futter enthielt keine Angaben zum Energiegehalt. Die Rohproteingehalte bewegten sich zwischen 18 und 36 % mit 2,3 - 3,6 % Lysin. Der angegebene Methioningehalt lag zwischen 0,80 und 1,2 %, davon in einem Fall als Methionin-Äquivalent ohne Zusatz an MHA. Die Calciumgehalte der Futter lagen zwischen 1,77 und 3,0 %, die Phosphorgehalte zwischen 0,95 und 1,27 %. Drei Futter wurden mit der Note 1 bewertet. Zwei Futter wurden mit Note 2 bewertet, das eine aufgrund eines knappen Lysingehaltes, das andere wegen eines Lysin- und Threonin-Untergehaltes.

Die fachliche Bewertung berücksichtigt den Einsatzzweck laut Produktbezeichnung bzw. Fütterungs­hinweis und die Anforderungen an die gefütterte Mischung. Dazu werden die analysierten Nährstoffgehalte des Prüffutters mit den empfohlenen Mischungsanteilen und den anteiligen Nährstoffen (Tabellenwert x Anteil oder Tabellenwert) der zu ergänzenden Grund­mischung (Getreide o. a. nach Herstellerangabe) summiert und auf den Energiegehalt der „gefütterten Mischung“ bezogen.

 Die Fütterungsempfehlungen enthalten teilweise Angaben zu den entsprechenden Gewichtsbereichen, dem zu verfütternden Rationsanteil, zum Produktionsabschnitte (Trage-, Säugezeit) sowie weitere Hinweise. Einzelne Hersteller verweisen hinsichtlich des Mischungsanteils beim Verschneiden mit Getreide oder CCM auf die Einhaltung der Mindestnorm beim Lysin in g je MJ ME. In vierzehn Fällen wird der Einsatz nach individueller Rationsberechnung empfohlen.

Alle getesteten Ergänzungsfutter waren mit Phytase ausgestattet. Der Zusatz von Phytase verbessert die Verwertung des Phosphors durch die Nutzung des pflanzlich gebundenen Phytinphosphors, so dass abgesenkte Phosphorgehalte im Futter realisiert werden können – dies ist heute üblich. Die Verbesserung der Phosphor-Verdaulichkeit, die dadurch ermöglicht wird, bedingt, dass in der Mischung geringere Brutto-Phosphor-Gehalte umgesetzt werden können.

Insgesamt neun Futter waren ohne Energieangabe deklariert. Dies ist zwar rechtlich zulässig, kann dem Betriebsleiter aber den Einsatz erschweren.

Bei drei der getesteten Futter waren die freiwillig anzugebenden, prozentualen Gemenganteile ausgewiesen. Bei sechs Futtern waren der Deklaration Angaben zu den Stickstoff- und Phosphatgehalten zu entnehmen.

Die vorliegenden Ergebnisse gelten nur für die geprüften Futterchargen, sie stellen keine Bewertung des übrigen Produktionsprogrammes der beteiligten Hersteller dar.

Die Prüfung von Mischfutter durch den Verein Futtermitteltest e.V. wird insbesondere durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

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