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25.12.2021

Vergleichender Mischfuttertest Nr. 49/21 Alleinfutter für Mastschweine aus Nordrhein-Westfalen

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VEREIN FUTTERMITTELTEST (VFT) E.V.

Themen

Viehhaltung Futter und Fütterung

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Von Mai bis Juni 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen neun Alleinfutter für Mastschweine vom VFT beprobt, analysiert und abschließend bewertet. Die Daten sind in der Übersicht dargestellt. An dem Test waren sechs Mischfutterwerke beteiligt. Üblicherweise werden Schweinemastfutter als Phasenfutter für unterschiedliche Gewichtsabschnitte optimiert und angeboten. Die in diesem Test geprüften Mastfutter lassen sich wie folgt differenzieren:

·       4 Mittel-/Endmastfutter ab 50, 65, 70, 75 kg Lebendmasse (LM)

·       1 Endmastfutter ab 90 kg LM

·       4 Mastfutter ab 35 bzw. 40 kg LM.

Die Anpassung der Nährstoffversorgung an die im Mastverlauf sinkenden Anforderungen durch eine 2- oder noch besser 3-phasige Fütterung mit voran geschalteter Vormast hilft überschüssige Nährstoffe einzusparen, entlastet das N- und P-Nährstoffmanagement und kann zur Futterkostenreduzierung beitragen. Auch bei Einsatz von „Universalfutter“ zu Mastbeginn kann im Mastverlauf auf Mittel- oder Endmastfutter umgestellt werden. Um ein Mastfutter stets gezielt einsetzen zu können, sollte neben einer Zuordnung zum Bereich Vor-, Anfangs-, Mittel- oder Endmast immer die genaue Gewichtsangabe gegeben werden, ab dem das Futter eingesetzt werden soll.

Ausführliche Erläuterungen zu den Richtwerten, zur Vorgehensweise und zur Bewertung der Futter durch den VFT sind im Internet unter www.futtermitteltest.de abrufbar. Dort sind auch Tests aus anderen Regionen einsehbar.

 

1) mit Phytase; k.A.: keine Angabe; ( ): analysierter/berechneter Wert

1) mit Phytase

Kommentierung der Ergebnisse

Die von den Herstellern deklarierten Energiegehalte reichten von 12,8 bis 13,0 MJ ME je kg Futter. Die Angabe der Energiegehalte im Futter hat nach der seit 2010 rechtlich gültigen Formel für Mischfutter (GfE 2008) zu erfolgen. Die deklarierten Rohproteingehalte der Futter schwankten von 13,0 bis 15,5 % Rohprotein. Die den Eiweißbedarf genauer umschreibende Aminosäure Lysin schwankte in den Deklarationen von 0,85 bis 1,05 % Lysin.

Die Calcium- und Phosphorgehalte der Futter lagen zwischen 0,54 bis 0,65 % Calcium sowie zwischen 0,40 bis 0,43 % Phosphor, wobei allen Futtern mikrobiell hergestellte Phytase zur besseren Verwertung des organisch gebundenen Phosphors aus pflanzlichen Komponenten zugemischt war.

Bei allen geprüften Futtern wurden die Deklarationswerte durch die Laboranalysen bestätigt.

Sieben Abwertungen – Die weitergehende fachliche Bewertung basiert auf dem Einsatzzweck, der durch die Bezeichnung und Fütterungshinweise deutlich wird. Hier verlangt der VFT die Angabe und Einhaltung der Energiegehalte und die Einhaltung der fachlich geforderten Richtwerte für die Aminosäuren und Mineralstoffe in g/MJ ME.

Sechs Abwertungen erfolgten mit der Note 3 wegen fehlender Energiedeklaration. Es handelte sich dabei um die Futter Turbo AE mehl des Herstellers AGRAVIS aus Minden, MAF--GOSMA--P <AM-40>, MAF--GOSMA--P <MM-65> des Herstellers AGRiV aus Borken-Burlo und deuka Kornmast 132 DV, gran. (2x) sowie deuka AMS 128, Mehl des Herstellers Deutsche Tiernahrung Cremer aus Bramsche. Wegen des Calcium-Untergehaltes erfolgt eine fachliche Abwertung mit der Note 2 für das Futter HS NUP MIN 3 A des Herstellers Schräder aus Ochtrup.

Zwei Futter konnten mit der Note „1“ bewertet werden.

In Nordrhein-Westfalen können Schweinehalter den Einsatz N- und P-reduzierter Fütterungsverfahren im Hinblick auf die Nährstoffbilanzierung/ Gülleabgabe auf Basis der Angaben der DLG (DLG Band 199, DLG MB 418) anerkennen lassen. Je nach Stärke / Deutlichkeit der gewünschten N- und P-Reduzierung (reduziert, stark reduziert, sehr stark reduziert) sind eine 2- oder 3-phasige Fütterung in der Mast mit Einhaltung der maximalen Rohprotein bzw. Phosphorgehalte (lt. DLG) nötig.

Ein Futter war laut Hersteller speziell für eine sehr stark N- und P-reduzierte Fütterung vorgesehen. Ein weiteres Futter wurde für RAM 2.1-Futter deklariert (gilt in NRW nicht als Nachweis für eine nährstoffreduzierte Fütterung, und ist in Niedersachsen auch „ausgelaufen“. Während für ein Vormast- und ein Endmastfutter der Einsatzbereich klar ist (28 – 40 kg LM) bzw. angegeben wird (70 – 118 kg LM für 2-phasige Mast bzw. 90 – 118 kg für 3-phasige Mast bei starker bzw. sehr starker N- und P-Reduzierung), sind Mastfutter ohne Angabe des Einsatzbereiches (Anfang + Ende) nicht ausreichend „definiert“ und die angegebene Eignung für eine stark bzw. sehr stark N- und P-reduzierte Fütterung ist nicht zu verifizieren.

Die vorliegenden Testergebnisse beziehen sich nur auf die geprüften Futterchargen und erlauben keine Rückschlüsse auf das übrige Produktionsprogramm der beteiligten Mischfutterhersteller.

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