Im ersten Halbjahr 2021 hat der VFT e.V. in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt fünf Futter für Legehennen beprobt und überprüft. Die Futter teilen sich auf drei Alleinfutter (AF) und zwei Ergänzungsfutter (EF) für Legehennen auf und sind fünf Herstellerwerken zuzuordnen. Im Rahmen der Deklarationsüberprüfung und der fachlichen Bewertung waren lediglich ein bzw. zwei Futter auffällig und mussten abgewertet werden.

Die VFT-Prüfung umfasst die Kontrolle der Herstellerangaben (futtermittelrechtliche Vorgaben) und eine fachliche Bewertung (Basis Nährstoff-Empfehlungen für Einsatzzweck). Weitere Informationen zur Bewertung durch den VFT sowie zu Ergebnissen sind unter www.futtermitteltest.de verfügbar.

 

1) mit Phytase; 2) Summe aus nativem Methionin, DL-Methionin und Met-Äquivalenz-Wert von Methionin-Hydroxy-Analog (MHA); 3) äquivalenter Anteil aus MHA; 4) Zusatz des Wirkstoffs MHA; 5) Befund MHA

1) mit Phytase

Kommentierung der Ergebnisse

Im Rahmen des aktuellen Tests war eines der geprüften Alleinfutter insbesondere für den 1. Abschnitt (Startphase) bis zur 40. Woche vorgesehen, die zwei anderen ohne spezielle Angaben für die ganze Legeperiode geeignet. Die konzipierten Nährstoffgehalte der AF lagen im üblichen Bereich und unterschieden sich lediglich bei Methionin und Phosphor etwas stärker. Zwei der Futter enthielten einen Phytase-Zusatz, was die Verdaulichkeit des Phosphors aus pflanzlichen Quellen verbessert und so über eine reduzierte mineralische P-Ergänzung damit auch geringere Brutto-P-Gehalte im Futter ermöglicht. Ein Futter war für Bio-Betriebe konzipiert.

Die Deklarationsangaben wurden für die AF bestätigt, auch die geforderte Versorgung mit Methionin als wichtigster Aminosäure sowie Calcium und Phosphor war ausreichend, weshalb die Futter mit „1“ die beste Bewertung erreichten.

Ergänzungsfutter werden üblicherweise beim Einsatz betriebseigenen Getreides zur Deckung des Bedarfs an Aminosäuren (Methionin etc.), Mineralstoffen (v.a. Calcium) und Wirkstoffen eingesetzt. Dazu sind bei einem EF, was im Verhältnis 2:1 zu Getreide eingesetzt werden soll, ca. 5 % Calcium und 0,5 % Methionin in dem EF (sowie Zusätze an Spurenelementen, Vitaminen, Farbstoffen und anderen Wirkstoffen) üblich.

Bei der Überprüfung der Deklarationsangaben fiel beim „Hühnerfutter – Legehennen“ der Kornscheune, Golzow mit 12,6 % ein höherer Rohproteingehalt als deklariert (11,1 %) auf. Die anderen Angaben wurden durch die Laborbefunde bestätigt.

Im Test erfolgt die Bewertung der Ergänzungsfutter anhand der gefütterten Mischung (Mischanteil EF bzw. Getreide mit den jeweiligen Nährstoffgehalten) im Vergleich zu den geforderten Richtwerten. Das „Legemehl pelletiert“ von TFG, Gröden kann mit dem konzipierten Calciumgehalt von 2,14 % die Calcium-Lücke des Getreides nicht schließen. Zu geringe Calciumgehalte kann das Huhn nicht durch Mobilisierung aus dem Knochen ausgleichen, weshalb die Schalenqualität leidet (dünne Schale, ggf. sogar Windei). Dies führte zur Abwertung mit „3“.

Beim „Hühnerfutter – Legehennen“ der Kornscheune, Golzow handelt es sich dagegen um eine Körnermischung, die im Verhältnis mit Legemehl und Zugabe einer Kalkquelle eingesetzt werden soll. Dieses Verfahren eignet sich für Tierhaltungen ohne eigenes Getreide. Der vom Hersteller vorgesehenen Einsatz ergibt aber eine zu fütternde Mischung, bei der die Aminosäuren (Methionin) und Phosphor zu knapp sind, wenn nicht noch eine weitere Eiweißquelle eingesetzt wird. Methionin ist als erstlimitierende Aminosäure beim Geflügel besonders wichtig für die Proteinsynthese, v.a. für Feder- und Dotterbildung (Eigröße, Dotteranteil). Eine unzureichende Methionin-Versorgung erhöht vor allem den Futteraufwand. Daher musste hier auch eine Abwertung mit „3“ erfolgen.

Die hier dargestellten Ergebnisse betreffen ausschließlich die beprobten Mischfutter und gestatten keine Rückschlüsse auf die übrige Produktpalette ihrer Hersteller.