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23.06.2021

Vergleichender Mischfuttertest Nr. 113/2020 Ergänzungsfutter für Mastschweine, Zuchtsauen und Ferkel aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland

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VEREIN FUTTERMITTELTEST E.V.

Themen

Futter und Fütterung Schweine Viehhaltung

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Im vergleichenden Mischfuttertest wurden im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2020 in den Regionen Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland insgesamt acht Ergänzungsfutter für Schweine beprobt und analysiert. Die Futterproben stammten von sieben Mischfutterwerken. Im Einzelnen handelte es sich im vier Ergänzungsfutter für Mastschweine, zwei Ergänzungsfutter für Zuchtsauen und zwei Ergänzungsfutter für Ferkel.

Die Überprüfung der Inhaltsstoffe und Einhaltung der Deklarationen ergab bei einem Futter eine Abweichung (Rohproteinuntergehalt). Diese Beanstandung wirkte sich jedoch nicht auf die fachliche Bewertung aus. Ein Futter erreichte die fachliche Vorgabe bei Calcium nicht und bei einem weiteren Futter wurden die fehlenden Calcium- und Phosphor-Deklarationen sowie die ungenaue Angabe der Mischungsanteile bemängelt. Fünf der getesteten Futtermittel erhielten mit der Note 1 die bestmögliche Bewertung, zwei Futter erhielten die Note 2. Ein Futter blieb ohne Bewertung.

Ausführliche Erläuterungen des VFT, Richtwerte zur Nährstoffausstattung der Futter und weitere Anforderungen des VFT sind im Internet unter www.futtermitteltest.de erhältlich. Dort sind auch die Ergebnisse verschiedener Regionen und Futtertypen zu finden.

 

Kommentierung der Ergebnisse

Die fachliche Bewertung berücksichtigt den Einsatzzweck laut Produktbezeichnung bzw. Fütterungshinweis und die Anforderungen an die gefütterte Mischung. Dazu werden die analysierten Nährstoffgehalte des Prüffutters mit den empfohlenen Mischungsanteilen und den anteiligen Nährstoffen (Tabellenwert x Anteil) der zu ergänzenden Grundmischung (Getreide o. a. nach Angaben des Herstellers) summiert, auf den Energiegehalt der gefütterten Mischung bezogen und mit den Anforderungen verglichen.

Die Fütterungsempfehlungen erhalten zum Teil Angaben zu den jeweiligen Gewichtsbereichen, dem zu verfütternden Rohfaseranteil sowie weitere Hinweise. Der Hersteller deuka verweist hinsichtlich des Mischungsanteils beim Verschneiden mit Getreide oder CCM auf die Einhaltung der Mindestnorm beim Lysin in g je MJ ME. In sechs Fällen wird der Einsatz nach individueller Rationsberechnung empfohlen.

Ergänzungsfutter für Mastschweine – Im Test waren vier Ergänzungsfutter für Mastschweine vertreten. Die Energiegehalte von zwei Futtern waren mit 12,4 bzw. 12,8 MJ ME/kg deklariert. Bei zwei Futtern fehlte die Energieangabe. Die Spannweite des Rohproteingehaltes reichte bei allen vier Futtern von 37 bis 39 %, die Spannweite des Lysingehaltes reichte von 3,6 bis 3,9 %. Der Methioningehalt war mit 0,73 bis 0,85 % angegeben, davon bei zwei Futtern als Methioninäquivalent mit Zusatz an MHA. Die Calciumgehalte der Futter wiesen eine Spannbreite von 3 bis 3,4 %, die Phosphorgehalte eine Spannbreite von 0,9 bis 1,15 % auf. In einem Fall führte die Abweichung von den Richtwerten beim Calciumgehalt zu einer Abwertung in die Note 2. Insgesamt konnten somit drei Ergänzungsfutter für Mastschweine mit der Note 1 bewertet werden.

Ergänzungsfutter für Zuchtsauen – Im vorliegenden Test wurden zwei Ergänzungsfutter für Zuchtsauen getestet. Der Energiegehalt eines Futters war mit 11,2 MJ ME/kg deklariert. Beim anderen Futter fehlte die Energieangabe.

 

Die Rohproteingehalte waren mit 21 bzw. 27 %, die Lysingehalte mit 1,7 bzw. 2,5 % deklariert. Die Methioningehalte lagen zwischen 0,4 und 0,46 %. Die Calciumgehalte lagen zwischen 2,25 und 2,3 %, die Phosphorgehalte zwischen 0,85 und 1 %. Die verschiedenen Nährstoffgehalte sind durch die unterschiedlichen Eisatzbereiche (Säugezeit, Tragezeit) bedingt. Beide Futter wurden mit der Note 1 bewertet.

Ergänzungsfutter für Ferkel – Getestet wurden zwei Ergänzungsfutter für Ferkel. Keines der beiden Futter enthielt Angaben zum Energiegehalt. Die Rohproteingehalte lagen zwischen 21,5 und 24 % mit 1,8 bis 2,5 % Lysin. Der Methioningehalt war mit 0,6 bis 0,9 % deklariert. Der Calciumgehalt eines Futters lag bei 0,8 %, der Phosphorgehalt bei 0,7 %. Ein Futter enthielt keine Angaben zum Calcium- und Phosphorgehalt und zusätzlich waren die Angaben zum Mischungsanteil ungenau, weshalb dieses Futter mit der Note 2 bewertet wurde. Ein Futter ist als Milchaustauscher für Saugferkel vorgesehen. Mangels abgestimmter Richtwerte für solche Futter blieb dies ohne Bewertung.

Alle untersuchten Ergänzungsfutter waren mit Phytase ausgestattet. Der Zusatz von Phytase verbessert die Verwertung des Phosphors durch die Nutzung des pflanzlich gebundenen Phytinphosphors, sodass abgesenkte Phosphorgehalte im Futter realisiert werden können.

Insgesamt fünf Futter waren ohne Energieangabe deklariert. Dies ist zwar rechtlich zulässig, kann dem Betriebsleiter aber den Einsatz erschweren.

Bei einem getesteten Ergänzungsfutter waren die freiwillig anzugebenden, prozentualen Gemengeanteile ausgewiesen. Bei drei Futtern waren der Deklaration jeweils Angaben zu den Stickstoff- und Phosphatgehalten zu entnehmen.

Die vorliegenden Ergebnisse gelten nur für die geprüften Futterchargen und stellen keine Bewertung des übrigen Produktionsprogramms der beteiligten Hersteller dar.

Die Prüfung von Mischfutter durch den Verein Futtermitteltest e.V. wird insbesondere durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMEL) gefördert.

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