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31.05.2022

Vergleichender Mischfuttertest Nr. 110/2020 Alleinfutter für Mastschweine aus Bayern und Baden-Württemberg

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VEREIN FUTTERMITTELTEST E.V.

Themen

Schweine Innenwirtschaft Futter und Fütterung

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Im vergleichenden Mischfuttertest 110/2020 wurden sechs Alleinfutter für Mastschweine geprüft. Die Futter wurden im Zeitraum Oktober bis Dezember 2020 beprobt und kamen von Herstellern aus den Regionen Bayern und Baden-Württemberg. Drei Futter waren zu Beginn der Mast ab 28 kg LM (Vormast) oder ab 45 kg LM einzusetzen, drei weitere sind als Mittelmastfutter ab 50 bzw. 65 kg LM zu bezeichnen.

Weitere Informationen zur Vorgehensweise und zur Bewertung der Futtermittel durch den VFT sowie Ergebnisse aus anderen Regionen und anderen Futtertypen sind im Internet unter www.futtermitteltest.de verfügbar.

 Kommentierung der Ergebnisse

Von den geprüften Futtern erreichten alle Futter innerhalb der zulässigen Toleranzgrenzen die deklarierten Werte. Bei diesem ersten Teil der Prüfung steht die Bestätigung der Herstellerangaben durch eine analytische Prüfung der Inhaltsstoffe im Rahmen einer Futtermitteluntersuchung im Vordergrund. Die Bestätigung der Herstellerangaben ist zunächst eine wesentliche Voraussetzung, um im zweiten Teil der Prüfung eine fachliche Beurteilung nach Einsatzzweck durchführen zu können.

In diesem zweiten Teil der Prüfung wird beurteilt, ob das Futter eine bedarfsgerechte Rationsgestaltung für den jeweiligen Einsatzbereich ermöglicht. Hierfür müssen die vom Hersteller gewählten Konzentrationen der Inhaltsstoffe und deren Verhältnis zueinander passen. Nur dann ist in Zusammenhang mit möglichst umfangreichen Fütterungshinweisen der Hersteller eine zweckgerechte Verwendung der Futter und damit eine art- und leistungsgerechte Fütterung möglich.

Dieser zweite Teil der Prüfung fiel wenig zufriedenstellend aus. Alle drei Futter der Firma Deutsche Tiernahrung Cremer wurden allein aufgrund fehlender Energieangaben mit „3“ bewertet. Die Energieangabe ist zwar rechtlich nicht vorgeschrieben, in Deutschland aber üblich. Eine entsprechende Angabe ist hilfreich für die Futterzuteilung sowie die passende Auswahl des Futters. Ohne Information zum Energiegehalt ist auch ein Vergleich mit anderen Produkten (bezüglich Nährstoffen und Preis) erschwert.

Beim Mastschrot der Firma Freisl aus Habach war der Energiegehalt zu hoch, gepaart mit einem knappen Calcium- und Lysingehalt. Die Folge war auch hier die Beurteilung mit „3“. Das Futter der Asam Mangmühle aus Weil erhielt eine „2“. Ursächlich war der Übergehalt an Calcium. Nährstoffüber- oder Untergehalte sind zu vermeiden, da beides zu Imbalancen und damit zu einer nicht bedarfsgerechten Nährstoffversorgung führt. Nur ein Futter (Hemo U 130 der Firma Likra West aus Ingolstadt) erreichte die Bewertung „1“. Hier war sowohl die Ausstattung des Futters für eine bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr geeignet als auch die Angabe zum Einsatzbereich für eine sinnvolle Verwendung vorhanden.

Der Test zeigt ein weiteres Mal, dass bei den oftmals komplex zusammengesetzten Alleinfuttern, eine gewissenhafte Herstellung mit größtmöglicher Präzision erforderlich ist. Dies allein reicht jedoch nicht aus. Nur bei korrekten und vollständigen Angaben der Hersteller können die steigenden Anforderungen an die Rationsgestaltung erfüllt werden.

Die Ergebnisse und Bewertungen gelten nur für die geprüften Futter und dürfen nicht zu allgemeinen Bewertungen führen.

Die Prüfung von Mischfutter durch den Verein Futtermitteltest e.V. wird insbesondere durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMEL) gefördert.

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