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02.08.2021

Vergleichender Mischfuttertest Nr. 11/21 Alleinfutter für tragende und säugende Sauen aus Sachsen und Thüringen 

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VEREIN FUTTERMITTELTEST E.V.

Themen

Viehhaltung Schweine Futter und Fütterung Betriebsmittel

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Der vorliegende VFT-Test umfasst zehn Sauenfutter, die von Januar bis März 2021 in den Regionen Sachsen und Thüringen beprobt und nach dem standardisierten Verfahren des VFT analysiert und abschließend bewertet wurden. Die Futter stammten von vier Herstellern. 

Es handelt sich um vier Alleinfutter für säugende Sauen und sechs Futter für tragende Sauen. Alle geprüften Alleinfutter enthielten einen Phytasezusatz zur Verbesserung der Verfügbarkeit des pflanzlichen Phosphors. 

Die Ergebnisse zur Deklarationsüberprüfung der Nährstoff-, Aminosäuren- und Mineralstoff-gehalte (Tabelle A) sowie die fachliche Bewertung (Tabelle B) fielen ohne Auffälligkeiten aus, so dass alle geprüften Futter erfreulicherweise mit „1“ bewertet werden konnten. Weitere Ergebnisse aus anderen Regionen und bzw. anderer Futtertypen sind unter www.futtermitteltest.de zu finden. 

Kommentierung der Ergebnisse 

Die geprüften Sauenfutter basierten auf Getreide und Getreidenebenprodukten sowie als Pro-teinträger meist Sojaextraktionsschrot, teils auch Raps- oder Sonnenblumenextraktionsschrot und in Einzelfällen weiteren Proteinfuttermitteln. Neben Vitaminen und Spurenelementen (meist organisch gebunden) wurden teils auch organische Säuren zugesetzt. 

Bei keinem Futter wurden freiwillig die verwendeten Komponenten in % angegeben. Eine solche Zusatzinformation wäre aber hilfreich, um das für die Darmgesundheit wichtige Prinzip der „Kom-ponentengleichheit“ zu realisieren. 

Die vier geprüften Laktationsfutter waren entsprechend des hohen Bedarfes für die Milchpro-duktion und der begrenzten Futteraufnahmekapazität auf Energiegehalte von 12,8 - 13,0 MJ ME/kg konzipiert, was analytisch bestätigt wurde. Dies war auch der Fall bei den Proteingehalten (15,5 - 17,0 %) und bei der erstlimitierenden Aminosäure Lysin (0,93 - 0,95 %). Die Milchbildung stellt zudem hohe Anforderungen an die Calcium- und Phosphorversorgung. Die Laktationsfutter waren auf Gehalte von 0,85 - 0,95 % Calcium eingestellt. Die Phosphorgehalte lagen bei 0,55 %, daraus ergaben sich Ca : P-Verhältnisse von 1,55 - 1,73 : 1. Der P-Gehalt kann durch einen Phytasezusatz weiter reduziert werden. 

Ziel der Tragefutter Konzeption ist neben einer bedarfsgerechten Nährstoffversorgung für Sau und Fötus die Entwicklung des Verdauungsvermögens für die folgende Säugezeit. Gleichwohl gilt es Verfettungen, Geburtsstörungen sowie MMA zu verhindern. Entsprechend geringer fielen die Nährstoffgehalte bei den Futtern für tragende Sauen aus, die in einem recht weiten Rahmen von 10,8 bis 12,1 MJ ME/kg, 13,3 - 14,5 % Protein und 0,65 - 0,80 % Lysin sowie von 0,60 - 0,70 % Calcium und 0,50 - 0,55 % Phosphor deklariert waren und die Anforderungen abdeckten. Um ausreichende Futtermengen von über 4 kg je Sau und Tragetag einsetzen zu können, sind jeweils die unteren Werte in den genannten Spannen vorteilhaft. Das Futter „BES 120“ wies mit 0,80 % Lysin einen relativ hohen Wert auf, der wohl durch den Einsatz als "Besamungsfutter" bedingt ist. 

Für eine ausreichende Sättigung und Förderung der Darmmotorik ist zudem eine ausreichende Versorgung mit Faser notwendig. Hier wurden bei den Säugefuttern 5,0-6,2 % und im Tragefutter Gehalte zwischen 6,8 und 10,0 % Rohfaser konzipiert und analytisch bestätigt. Diese Fasergehalte decken auch die aus Tierschutzsicht geforderten 7 % im Alleinfutter für tragende Sauen ab. Bei geringeren Gehalten muss der Tierhalter durch zusätzliche Gabe von Grobfutter oder Faserstoffen die tägliche Rohfaseraufnahme von 200 g/Tier und Tag sicherstellen. 

Für alle geprüften Laktations- und Tragefutter wurden neben der deklarationsseitigen Bestätigung auch die fachlichen Qualitätsansprüche nach den VFT-Richtwerten erfüllt, so dass in jedem Fall 

die Note „1“ vergeben werden konnte. 

Die dargestellten Ergebnisse gelten nur für die geprüften Futterchargen aus genanntem Zeitraum. Rückschlüsse auf andere Produkte der Hersteller dürfen nicht gezogen werden.

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