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28.05.2021

Vergleichender Mischfuttertest Nr. 102/2020 Alleinfutter für tragende und säugende Sauen, Ferkelaufzuchtfutter I aus Bayern

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VEREIN FUTTERMITTELTEST E.V.

Themen

Viehhaltung Schweine Futter und Fütterung

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Von Oktober bis Dezember 2020 wurden in Bayern ein Alleinfutter für tragende Sauen, zwei Alleinfutter für säugende Sauen und sechs Ferkelaufzuchtfutter I aus insgesamt fünf Herstellerbetrieben vom Verein Futtermitteltest (VFT) beprobt, untersucht und abschließend bewertet. Bei der Deklarationsprüfung (Berücksichtigung amtlicher Toleranzen) wurde ein Futter wegen Lysin-Untergehalt beanstandet.

Die jeweiligen Einsatzbereiche der Alleinfutter für tragende und säugende Sauen wurden klar definiert angegeben. Der deklarierte Energiegehalt des Alleinfutters für tragende Sauen lag bei 12,0 MJ ME je kg Futter, der Rohproteingehalt bei 135 g/kg, der Gehalt an der erstlimitierenden Aminosäure Lysin bei 0,7 %. Bei den zwei Alleinfuttern für säugende Sauen lagen die deklarierten Energiegehalte bei 13,0 und 13,4 MJ ME je kg Futter, die Rohproteingehalte jeweils bei 165 g/ kg, die Gehalte an der erstlimitierenden Aminosäure Lysin bei 1,0 und 1,05 %. Die sechs Ferkelaufzuchtfutter I wiesen unterschiedliche Einsatzbereiche auf: ab 5 Tage nach der Geburt, zwei Wochen vor dem Absetzen bis 5 Tage nach dem Absetzen, an früh abgesetzte Ferkel; bis 12 kg LM, von 12-35 kg LM, von 16 bis 35 kg LM, bis vier Wochen nach dem Absetzen, bis 8 Wochen nach dem Absetzen. Die deklarierten Energiegehalte der sechs Ferkelaufzuchtfutter lagen in einem Bereich von 13,4 bis 15,4 MJ ME je kg Futter, der Rohproteingehalt bei 170 bis 180 g/ kg, der Gehalt an der erstlimitierenden Aminosäure Lysin zwischen 1,20 und 1,55 %.

Weitere Informationen zur Vorgehensweise und zur Bewertung der Futtermittel durch den VFT sowie Ergebnisse aus anderen Regionen und anderen Futtertypen sind im Internet unter www.futtermitteltest.de verfügbar.

 

Kommentierung der Ergebnisse

Alleinfutter für tragende Sauen:

Das untersuchte Alleinfutter für tragende Sauen deuka gravisan vital, gran. von Deutsche Tiernahrung Cremer (Regensburg) erfüllte alle Vorgaben hinsichtlich der Deklaration und des Einsatzzweckes und konnte mit der Bestnote 1 bewertet werden.

Alleinfutter für säugende Sauen:

Deuka lactosan vital, gran. und deuka lactosan energy, Mehl von Deutsche Tiernahrung Cremer (Regensburg) sind als Alleinfutter für Sauen deklariert. Bei Prüfung der Inhaltsstoffe auf Einhaltung der Deklaration und der fachlichen Vorgaben / Richtwerte gab es keine Mängel und beide Futter konnten mit der Note 1 bewertet werden. Positiv hervorzuheben ist, dass der Hersteller zusätzlich die Angaben zum Stickstoff- und Phosphatgehalt deklariert, welche zur Bilanzierung laut Stoffstrombilanzverordnung benötigt werden.

Ferkelaufzuchtfutter I:

Bei deuka primo extra, Mehl und deuka primo pro, Mehl des Herstellers Deutsche Tiernahrung Cremer (Regensburg), BERGIN Ferkelfit des Herstellers Bergophor (Kulmbach) sowie SCHAUMALAC Fisch Früh G von Schaumann (Pinneberg) wurden alle fachlichen Anforderungen bezüglich Energie, Aminosäuren und Mineralstoffen eingehalten. Diese Produkte wurden mit der Bestnote 1 bewertet.

DEUKA PRIMO WEAN GEK von Deutsche Tiernahrung Cremer (Düsseldorf) ist ein sogenanntes Absetzfutter mit geringerem Säurebindungsvermögen (SBV), der Calcium-Gehalt ist abgesenkt und mit 0,55 % deklariert. Dies verringert nach dem Absetzen die Durchfallgefahr und erleichtert die Umstellung auf getreidereiche Folgefutter. Das Futter erfüllte alle Vorgaben hinsichtlich der Deklaration und des Einsatzzweckes und konnte auch mit der Bestnote 1 bewertet werden.

Der deklarierte Lysingehalt des Ferkelaufzuchtfutters HEMO Twen 1 von Likra West (Ingolstadt) hielt der Überprüfung der Inhaltsstoffe nicht stand. Der analysierte Lysingehalt war niedriger als der deklarierte Wert und unterschritt die fachliche Vorgabe. Aufgrund des genannten Mangels wurde dieses Futter auf die Note 2 abgewertet. Positiv zu erwähnen ist die offene Deklaration des Ferkelaufzuchtfutters des Herstellers Likra West (Ingolstadt).

Positiv hervorzuheben ist, dass alle getesteten Futtern mit dem Enzym Phytase ausgestattet. Die somit verbesserte Phosphor-Verdaulichkeit ermöglicht eine geringere mineralische P-Ergänzung und somit niedrigere Brutto-P-Gehalte.

Die Ergebnisse und Bewertungen gelten nur für die vorgestellten Probenmuster und dürfen nicht zu allgemeinen Bewertungen führen.

Die Prüfung von Mischfutter durch den Verein Futtermitteltest e.V. wird insbesondere durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMEL) gefördert.

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