Eine Umfrage hat ergeben, dass Verbraucher eher auf den Preis achten, als auf Nachhaltigkeit. Auch die Angst vor Lebensmittelknappheit ist ein Thema.

Eine Online-Umfrage im Auftrag des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL) und der Landesinitiative Ernährungswirtschaft Niedersachsen hat ergeben, dass Verbraucher derzeit eher auf den Preis achten als auf Nachhaltigkeit. Der Grund sind die steigenden Lebensmittelpreise. Das geht aus einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervor, den unter anderem das landwirtschaftliche Informationszentrum Proplanta veröffentlicht hat.

Sonderangebote und günstige Lebensmittel

Der repräsentativen Umfrage zufolge kaufen die Befragten vorwiegend Sonderangebote oder achten auf günstige Lebensmittel. Für einen Teil der Menschen seien Klima- und Umweltschutzaspekte in den Hintergrund gerückt, zitiert Proplanta die dpa. Dabei ist ein Gegentrend zu den Corona-Jahren 2020 und 2021 zu erkennen, in denen Verbrauchern Nachhaltigkeit wichtiger gewesen ist.

Viele Verbraucher halten deutsche Landwirtschaft nicht für krisenfest

Dennoch ist den Befragten Regionalität und die nationale Versorgung wichtig. 42 Prozent gaben aber an, dass sie die deutsche Landwirtschaft nicht als krisenfest betrachten.

Den Menschen seien durch den Kriegsausbruch die Abhängigkeiten von Agrarimporten wesentlich stärker bewusst geworden, wird der Mitautor der Studie, Adriano Profeta, zitiert.Entsprechend deutlich ist, dass fast 80 Prozent Lebensmittelknappheit in nächster Zeit für wahrscheinlich halten. 67 Prozent der Befragten meinen, dass es Einschränkungen bei Speiseölen geben wird, 58 Prozent machen sich Sorgen um die Versorgung mit Zucker. Dass Obst, Alkohol und Saisongemüse knapp werden, befürchten die Befragten nicht.

Für die Umfrage wurden vom 21. bis zum 25. April deutschlandweit knapp 1.500 Menschen befragt, also zwei Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges.

Foto: Tara Clark/pexels.com (Symbolbild)