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02.03.2021

Umbau Tierhaltung: Wohl Mehrkosten in Milliardenhöhe

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Laut einer vom BMEL in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie soll der Umbau der Tierhaltung viel teurer werden als geplant.

Der Umbau der Tierhaltung zugunsten mehr Tierwohl könnte deutlich teurer werden als bislang angenommen. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) unter Berufung auf Zwischenergebnisse einer Machbarkeitsstudie. Diese hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) in Auftrag gegeben. Die Autoren kalkulieren mit  Mehrkosten im Milliardenbereich, die für Stallumbauten und bessere Haltungsbedingungen anfallen.

Staat trägt Kosten für Umbau der Tierhaltung

Grundlage der Berechnungen sind die Vorschläge der sogenannten Borchert-Kommission. Das Expertengremium unter Leitung des früheren Bundesagrarministers Jochen Borchert hatte vergangenes Jahr im Auftrag der Bundesregierung einen Fahrplan zum Umbau der Tierhaltung in Deutschland präsentiert. Das Ziel der Berater ist, das Tierwohl bis 2040 in ganz Deutschland zu steigern. Landwirten soll der finanzielle Mehraufwand erstattet werden. Den anfallenden Förderbedarf taxierte das Expertengremium seinerzeit in der ersten Phase mit 1,2 Milliarden Euro, dauerhaft dann mit 3,6 Milliarden Euro pro Jahr. Die Autoren der Machbarkeitsstudie gehen laut Zwischenbericht indes von einem jährlichen Finanzierungsbedarf von anfangs 3 und später dann 4 Milliarden Euro aus.

Verband fordert Planungssicherheit

Am Mittwoch will sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in einer Videokonferenz mit Vertretern landwirtschaftlicher Verbände besprechen. Martin Schulz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) kritisiert: „Wir haben seit einem Jahr die Empfehlungen zum Umbau der Nutztierhaltung von der Borchert- Kommission vorliegen.“ Dafür, dass Landwirte schon wichtige Zeit verloren hätten, sieht Schulz Klöckners Ministerium in der Verantwortung. „Jetzt hat eine externe Machbarkeitsstudie unsere bisherigen Auffassungen bestätigt. Der Umbau für eine artgerechte Tierhaltung ist möglich, die Finanzierung ist machbar“, so der AbL-Vorsitzende. Statt jetzt Streit um Instrumente zu führen, fordert die AbL Ministerin Klöckner auf, noch in diesem Monat einen Gesetzesvorschlag in das Kabinett zu bringen. „Wir wollen nicht erst auf die nächste Bundesregierung warten. Bei den ruinösen Erzeugerpreisen verlieren wir viel zu viele Betriebe“, so Schulz. Er fordert Planungssicherheit für die landwirtschaftlichen Betriebe.

Foto: Roy Buri/pixabay.com (Symbolbild)

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