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02.03.2022

Ukraine-Krieg: Welche Auswirkungen hat die Krise auf die deutsche Landwirtschaft?

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Wie sich der Ukraine-Krieg auf die EU-Agrarmärkte auswirken könnte und welcher Notfallplan angewendet werden kann, hat das BMEL bekanntgegeben.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat eine erste Einschätzung abgegeben, welche Auswirkungen der Ukraine-Krieg auf die Agrarmärkte in der Europäischen Union und somit auch in Deutschland haben könnte. Das Ministerium hat laut eigenen Angaben zusammen mit der EU die Agrar- und Düngemittelmärkte im Blick.

So könne beispielsweise der Notfallplan für Lebensmittelversorgung und Ernährungssicherheit angewendet werden, heißt es. Dieser wurde von der EU-Kommission im Rahmen der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ entwickelt. Das Ziel des Notfallplans ist, extremen Wetterereignissen sowie Engpässen bei wichtigen Produktionsfaktoren, wie Düngemitteln, Energie und Arbeitskräften begegnen, zu können.

EU hat hohe Eigenversorgung

 

Russland erzeugt 10 Prozent und die Ukraine 4 Prozent des Weizens weltweit. Der globale Weizen-Produktionsanteil der EU lag in den letzten Jahren bei etwa 20 Prozent. Allerdings nahm der Anteil der beiden Staaten in den vergangenen Jahren beständig zu und betrug zuletzt 29 Prozent - Russland: 17 Prozent; Ukraine: 12 Prozent. Die Ukraine und Russland sind demnach zwar bedeutende Exporteure auf dem internationalen Weizenmarkt, die EU hat aber mit bis zu 20 Prozent einen hohen Eigenversorgungsanteil. Die Krise kann laut BMEL deshalb gerade Länder außerhalb Europas treffen, die Schwierigkeiten haben werden, dies anderweitig auszugleichen. Hauptimporteure von russischem und ukrainischem Weizen sind Länder Nordafrikas, die Türkei sowie asiatische Länder.

Ukraine-Krieg: Ministerium befürchtet Preisanstiege

 

Für die Versorgung der Getreide- und Ölsaatenmärkte in Deutschland sieht das Ministerium keine direkten Auswirkungen. Weitere Agrarmärkte oder Agrarprodukte dürften demnach wegen eines geringen Handelsvolumens nicht betroffen sein. Das BMEL schließt aber nicht aus, dass bereits eine befürchtete Unterbrechung der Exporte aus der Region für zusätzliche Unsicherheiten sorgen könnte. Das würde eventuell einen Preisanstieg auf den internationalen Märkten mit sich bringen. Insgesamt ist die Ernährungsindustrie durch Preissteigerungen auch bei Vorleistungen wie Düngemitteln und Energie betroffen. Auch deshalb ist laut BMEL eine weitere Verteuerung von Lebensmitteln sowie eine Steigerung der Inflationsrate nicht auszuschließen.

Foto: Leonhard Lenz/CC0

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