28.07.2020
Trotz Tönnies-Öffnung: Landwirte bekommen Schweine nicht los
GRUUNA
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Gesellschaft Politik
Laut ISN bleiben viele Tierhalter auf ihren Schweinen sitzen, obwohl am Tönnies-Standort Rheda-Wiedenbrück wieder gearbeitet wird.
Trotz der Wiedereröffnung des Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück (NRW) haben Landwirte offenbar immer noch Probleme, ihre Schweine loszuwerden. Der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschland (ISN), Torsten Staack, sprach gegenüber der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ) von einem “Schweinestau”. “Derzeit erreichen jede Woche mehr Schweine die Schlachtreife, können aber nicht wie geplant geschlachtet werden”, so Staack.
Schweine in der Warteschleife
"Wir bauen sogar noch weitere Überhänge auf. Unter dem Strich reden wir von über 400.000 Schweinen, die noch immer quasi in der Warteschleife stehen", erklärte Staack. Die coronabedingte Schließung des Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück hatte Tierhalter vor große Probleme gestellt. Auch andere Schlachthöfe arbeiten derzeit nicht mit 100 Prozent Auslastung. Die Lage bleibt angespannt, so der ISN-Geschäftsführer.
Gesundheitsminister verteidigt Schließung von Tönnies
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sagte der "NOZ", er wisse um die Bedeutung des Tönnies-Schlachthofs für die Landwirtschaft. An der Schließung habe aber kein Weg vorbei geführt. Unter den jetzigen Auflagen sei ein sicheres Arbeiten für die Beschäftigten aber wieder möglich. "Der Betrieb schlachtet wieder. Das ist gut so", sagte Laumann. Tönnies schlachtet fast jedes dritte Schwein in Deutschland. Das Unternehmen war wegen dem Ausbruch des Coronavirus unter Werkvertragsarbeitern in die Schlagzeilen geraten.