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19.03.2022

Tragen insektenfreundliche Mähwerke wirklich zur Biodiversität bei?

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Forscher haben ein so genanntes insektenfreundliches Mähwerk untersucht und ein Fazit gezogen.

Moderne Mähwerke sind hocheffizient, doch bei ihrem Einsatz wird ein beträchtlicher Anteil an kleinen Wiesenbewohnern getötet. Wissenschaftler der Universitäten Hohenheim und Tübingen haben eine neue Generation Mähköpfe untersucht, die das verhindern sollen.

Mähwerke sind ein Problem für Insekten

„Das Mähen ist in zweifacher Hinsicht problematisch“, erläutert Prof. Dr. Johannes Steidle, Biologe an der Universität Hohenheim und Vorstand des Kompetenzzentrums für Biodiversität und integrative Taxonomie: „Zum einen mindert es die Qualität der Lebensräume für Insekten, weil sich zum Beispiel Blühpflanzen nicht entwickeln. Auf kommunalen Grünflächen und an Straßenrändern führt das auf den Flächen verbleibende Schnittgut darüber hinaus zu einer Überversorgung mit Nährstoffen. Zum anderen wird aber auch durch den Mähvorgang selbst ein großer Teil der Insekten getötet.“

Technologische Innovationen der letzten Jahre versprechen, die unmittelbaren Folgen des Mähvorgangs für Insekten abzumildern. Doch ist das auch so? In der aktuellen Studie untersuchten die Biologen die Wirksamkeit einer dieser Innovationen. Als Beispiel diente ein Böschungsmähkopf des Herstellers MULAG Fahrzeugwerk, der speziell auf den Schutz der Insekten ausgerichtet wurde. Im Fokus der Untersuchung standen dabei Grünstreifen entlang von Straßen. Hier ist die durch Mähen verursachte Insektenmortalität besonders kritisch, denn diese Grünstreifen können als Korridore zur Vernetzung von Insektenpopulationen dienen.

Forscher ziehen positives Fazit

„Wir konnten zeigen, dass durch herkömmliche Mähtechnik zwischen 29 und 87 % der Insekten und Spinnen getötet werden. Beim Einsatz der insektenfreundlichen Mähköpfe reduzierte sich dieser Schwund und war bei vier von acht Insektengruppen und bei Spinnen nicht mehr nachweisbar“, so Steidle. Aus seiner Sicht tragen solche Innovationen tatsächlich zur Biodiversität bei.

Die Originalpublikation kann online abgerufen werden (englisch).

Foto: Markus Baumeler/pixabay.com (Symbolbild)

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