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14.12.2021

Stress bei Nutztieren: Forscher finden neue Methode zur Erkennung

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Stress bei Nutztieren: Forscher finden neue Methode zur Erkennung

Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, durch die der Stress in Haaren und Federn nachgewiesen werden kann.

Wie kann man Stress bei Nutztieren vermeiden? In einem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Verbundprojekt konnten Forscher die Bestimmung von sogenannten Glukokortikoid-Biomarkern zum Nachweis von Langzeitbelastungen weiterentwickeln. Beteiligt war auch das Friedrich-Loeffler-Institut für Tierschutz und Tierhaltung (FLI-ITT) in Celle. Grundlage ist die Bestimmung der Stresshormone Cortisol in Haarproben von Rindern und Schweinen sowie Corticosteron in Federn von Hühnern und Puten.

Vielfältige Folgen von Stress

„Stressreaktionen des Organismus sind überlebenswichtig, anhaltend erhöhte Stresshormonspiegel weisen bei Nutztieren jedoch auf Probleme in der Haltung hin“, erklärt Projektleiter Dr. Winfried Otten vom Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN). Zu große Hitze, zu wenig Platz, sozialer Stress oder die Isolation von Artgenossen und Langeweile – Stress im Stall kann viele Ursachen haben. Darunter leidet nicht nur das Wohlbefinden der Tiere. Chronisch gestresste Tiere verursachen auch zusätzliche Kosten, sie können schneller krank werden oder wachsen langsamer.

Stresshormone in Tierhaaren

Stresshormone können bei Tieren zur Bewertung von Belastungszuständen in Blut-, Speichel-, Urin- oder Kotproben gemessen werden. „Die Probenentnahme selbst kann dabei für die Tiere stressig sein und der Hormongehalt in diesen Proben spiegelt nur die Belastung kurz vor dem Zeitpunkt der Entnahme wieder“, so Otten. Das Ziel der Wissenschaftler war, den Nachweis von Stresshormonen in Haaren und Federn in ein einfaches und präzises Verfahren zur Bestimmung von Langzeitstress weiterzuentwickeln. Sowohl in Haaren als auch in Federn werden ständig Hormone eingelagert. Und diese nutzen die Forscher.

Anhand eines experimentellen Stressmodells beim Rind konnten die Wissenschaftler erstmals zeigen, dass eine mehrwöchige Stressbelastung der Tiere durch erhöhte Cortisolkonzentrationen in verschiedenen Haartypen nachweisbar ist. Während sich die Eignung des Verfahrens beim Rind als Stressindikator bereits bestätigt hat, sind beim Schwein und Geflügel noch weiterführende Studien notwendig, da Störeinflüsse durch Verschmutzungen der Haare die Messungen beeinflussen können.

Foto: Alexas_Fotos/pixabay.com (Symbolbild)

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