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17.06.2021

Starke Verungrasung auf Problemstandorten

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HANSE-AGRO - ALLGEMEIN

Themen

Ackerbau Aussaat Bodenbearbeitung

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Die Frühjahrssaison neigt sich so langsam dem Ende zu. Die ersten Erfolge und Misserfolge der Pflanzenschutzmaßnahmen werden sichtbar. Seit Ende Mai sind nach und nach die Verungrasungsprobleme einiger Standorte zu erkennen. Sowohl Weidelgras als auch Ackerfuchsschwanz und Trespen strecken sich aus den Winterungsbeständen hervor.

Auffallend ist: die Besatzdichte und die Triebzahl der Pflanzen ist deutlich höher als die Jahre zuvor!

Dieses Erscheinungsbild lässt sich anhand einiger Punkte gut herleiten.

Aussaat bis zur ersten Oktoberdekade unter sehr trockenen Bedingungen!

Zum Teil wurden frühe Weizen- und Gerstenbestände in trockene Asche gelegt. Die Applikationsbedingungen für die elementaren Bodenherbizide waren deutlich zu trocken! Hier musste gesplittet oder blattaktiv bereits im Herbst nachgearbeitet werden.

Einsatz von ALS-Hemmern unter kalten Bedingungen im März.

Der Einsatz von Atlantis, Broadway und Co. wurde zumeist Anfang bis Mitte März gesetzt. Anschließend war das Wachstum der Ungräser (und der Kulturen) deutlich eingeschränkt! Die reduzierte Stoffwechselaktivität sorgte für eine schlechte Wirkung.

Frühe (hohe) Stickstoffgaben

Aus den Erkenntnissen der letzten drei trockenen Jahre wurde mit den Stickstoffgaben zu Beginn der Vegetation nicht gegeizt. Dies hat die Entwicklung der Gräser deutlich gefördert, sodass sie zur Behandlung stark bestockt und widerstandsfähig waren. Zudem konnten die weitentwickelten Gräser durch gute Wurzelleistung aus den Stickstoffreserven des Bodens ziehen. Gerade an Standorten, wo es durch schlechte Erträge der letzten Jahre zu einer hohen Nachlieferung kam.

Langsame Bestandesentwicklung im April und Mai

Auf Resistenzstandorten ist seit langem bekannt: Die Kultur muss mithelfen! Auf Standorten mit schlechten Wirkungsgraden der ALSHemmer wird mit Hilfe höherer Saatstärken und abdeckender Sorten eine Bestandesunterdrückung erwirkt. Aufgrund der langsamen Entwicklung der Winterungen im April und Mai hatten die Gräser ausreichend Zeit eine hohe Konkurrenzkraft zu entwickeln!

Entscheidend ist jetzt, dass bei dem Stoppelmanagement der Situation entsprechend gehandelt wird. Kommt es auf Flächen zu einer Schüttung neuer Ungrassamen, dürfen diese auf keinen Fall vergraben werden. Mehrfache flache Stoppelbearbeitung mit Striegel und Mulcher sind jetzt gefragt. Zudem darf nicht davor gescheut werden, die Fruchtfolge für eine solche Fläche spontan umzustellen! Wenn planmäßig ein Winterraps nach Wintergerste/-weizen auf einer Fläche mit hoher Samenschüttung von Ackerfuchsschwanz geplant war, sollte auf eine Sommerung umgeschwenkt werden. So bleibt mehr Zeit für die Bodenbearbeitung und das Auflaufen der ausgefallenden Ungrassamen. Bleibt es hingegen beim Anbau einer Winterung, wird der Bodensamenvorrat massiv aufgebaut!

Dies ist ein kostenloser Probeartikel aus dem Kanal "Hanse-Agro - Pflanze Aktuell".**

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