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22.06.2021

Staatliches Tierwohllabel wohl erst nach der Wahl

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Einige betrachten das staatliche Tierwohllabel als gescheitert. Sicher ist, dass es mit Klöckners verbindlicher Herkunftskennzeichnung in dieser Legislaturperiode nichts mehr wird.

2019 wurde mit dem Kabinettsbeschluss das staatliche Tierwohllabel auf den Weg gebracht. Nun ist klar: Julia Klöckners Leuchtturmprojekt kommt in dieser Legislaturperiode nicht mehr zustande. 

Rukwied kritisiert Verzögerung des Tierwohllabels

Bauernpräsident Joachim Rukwied kritisiert in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) die SPD. Er wirft den Sozialdemokraten vor, beim Thema Tierwohl zu blockieren. Mit den Grünen sei eine konstruktivere Agrarpolitik möglich. Es sei ein „Armutszeugnis“, dass in dieser Legislaturperiode in Sachen Tierwohl nichts mehr zu erwarten sei, so Rukwied. „Nach der Wahl muss das die neue Bundesregierung als Erstes angehen. Egal, wer dann regiert“, fordert der Präsident.

Landwirte brauchen Planungssicherheit

Rukwied betont, dass die Bauern bereit seien, ihre Ställe umzubauen, wenn die Finanzierung und Vorgaben geklärt seien. „Vier Milliarden Euro wird bessere Tierhaltung pro Jahr kosten“, so der Verbandschef. Er drängt die Politik bei der Umsetzung zur Eile, denn viele Landwirte stünden vor der Entscheidung, ob sie die Ställe schließen. „Ich mache mir echte Sorgen um die Tierhaltung und den Erhalt der Tierhaltung in Deutschland“, sagt Rukwied. In der derzeit politisch unklaren Lage zögerten viele Bauern. „Selbst zukunftsfähige Betriebe stellen sich die Frage, ob es noch richtig ist, weiter Tiere zu halten. Das macht mir Sorge.“

Foto: BMEL/Photothek

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