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08.04.2022

Probeartikel:

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HANSE-AGRO - ALLGEMEIN

Themen

Ackerbau Außenwirtschaft Betriebsmittel Getreide Pflanzenschutz Wachstumsregler

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** Dies ist ein kostenloser Probeartikel aus dem Kanal "Hanse-Agro - Pflanze Aktuell" **

Nach dem strahlungsintensiven und außerordentlich trockenem März, der von Wechselfrösten geprägt war, sorgt der niederschlagsreiche und kühle Beginn des Monats April für eine Seitwärtsbewegung in der Entwicklung der Bestände. Nichtsdestotrotz schreitet die generative Entwicklung weiter voran. Früh gesäte, üppige Bestände stehen bereits vor Ostern zur Kürzung an. 

Vor allem die Septembersaaten im Weizen, aber auch die Gersten zeigen sich verstärkt mit einem hochgeschobenen Bestockungsknoten, dem so genannten „Kurztagsinternodium“. Dieses kann zwei bis fünf Zentimeter lang werden und verleitet dazu den darüberliegenden Knoten als 1. Knoten anzusprechen. Der Einfachheit halber geben wir Ihnen daher nicht die Entfernung des ersten Knotens vom Bestockungsknoten, sondern die Entfernung der Ährenbasis zur Halmbasis an. Zur Bestimmung der EC-Stadien hilft es die verbleibenden Blätter in der Pflanze zu zählen und sich die Ährenentwicklung zu betrachten:  

3 Blätter (F, F-1 und F-2) komplett in der Pflanze, F-3 halb geschoben = EC 30/31 

2 Blätter (F und F-1) komplett in der Pflanze, F-2 spitzt = EC 31/32  

1 Blatt (F) komplett in der Pflanze, F-1 spitzt = EC 32  

Wenn die Ähre erst drei mm groß ist, bedeutet dies eindeutig EC 30/31. Die Ähre der Wintergerste ist in der Regel weiter fortgeschritten und weist beim Übergang von EC 31 zu EC32 häufig bereits eine Länge von einem Zentimeter auf und bekommt zunehmend die Form eines Zylinders. Dies bedeutet den Beginn der „Großen Periode“. 

Entscheidend für die Wahl des richtigen Wachstumsreglers sind die zum Kürzungstermin herrschenden Witterungsbedingungen. Den geringsten Temperaturanspruch haben die CCC-Produkte mit circa sechs Grad Celsius. Danach folgen Prohexadion (Prodax, Fabulis, Medax Top) und Trinexapac (Moddus, Prodax). Den höchsten Anspruch an die Temperatur haben ethephonhaltige Produkte wie Cerone oder Camposan mit zwölf, besser fünfzehn Grad Celsius. Die beste Wirkung zeigt der Einsatz aus kühleren Bedingungen hinein in eine warme, wüchsige Witterung. Vorsicht! Keine Kürzung bei Nachtfrösten von mehr als minus 1 Grad Celsius. Achten Sie auf den richtigen Einsatztermin.  

Die Hauptkürzung der Wintergerste sollte zu EC 32 erfolgen. Die Ährenbasis ist zu diesem Zeitpunkt ca. fünf bis acht Zentimeter abgehoben. Hier gilt es den ersten Termin nicht zu früh zu setzen, um den Anschluss zur zweiten Kürzung nicht zu verpassen. Je nach Witterung erfolgt diese zehn bis vierzehn Tage nach der ersten Maßnahme. Diese zeitige Nachlage verhindert das schnelle Auswachsen des Wachstumsreglers und die daraus entstehende Sollbruchstelle am Halm. Bei stark lagergefährdeten Beständen sind unter den jetzigen Bedingungen Kombinationen aus Prohexadion und Trinexapac zu empfehlen. Noch sicherer, aber auch schärfer wird die Kürzung durch die Ergänzung von CCC/MCC. 

Der früh gedrillte Weizen befindet sich standort- und sortenabhängig auch bereits in EC 30/31. Wie in der Gerste wird auch im Weizen vielerorts eine zweifache Kürzung angestrebt. Zu EC 31/32 und zu EC 37/39. Besonders in den Küstenregionen hat sich aufgrund des Ertragspotenzials in der Vergangenheit eine dreimalige Kürzung angeboten, um dem untersten Internodium eine hohe Stabilität zu bescheren (EC 30/31, 31/32 und 37/39). Sobald die Ährenbasis mehr als zwei Zentimeter von der Halmbasis abgehoben ist, sind reine CCC-Gaben nicht mehr ausreichend und müssen um Moddus (Strahlung erforderlich) ergänzt, bzw. durch Medax Top oder Prodax (evtl. + CCC) ausgetauscht werden. Achten Sie darauf, dass ein Einsatz von Broadway, Niantic oder Atlantis Flex als „Vorkürzung“ angesehen werden kann und somit sollte die Aufwandmenge des Wachstumsreglers leicht nach unten korrigiert werden.  

Roggen und Triticale sollten gekürzt werden, wenn die Ährenbasis drei bis acht Zentimeter abgehoben ist (EC31/32). Um auch das sich bereits gestreckte Gewebe gut zu festigen, bieten sich hier Kombinationen aus CCC + Moddus an. Bei Sorten mit geringer Standfestigkeit oder Lagergefahr durch eine überzogene Bestandesdichte kann eine Kombination aus CCC + Prodax bzw. Medax Top sinnvoll sein. Eine einmalige Kürzung bei geringer Ertragserwartung ist bei ausreichender Feuchtigkeit bei einer Vegetationskegelhöhe von circa fünfzehn Zentimetern vorzunehmen (EC 32/37).

** Dies ist ein kostenloser Probeartikel aus dem Kanal "Hanse-Agro - Pflanze Aktuell" **

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