11.04.2021
Pneumatische Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem
DLG PRÜFBERICHTE
Themen
Ackerbau Fahrzeugtechnik und Elektronik Technik in der Pflanzenproduktion
DLG-ANERKANNT "Arbeitsqualität"
Beurteilung – kurz gefasst
Die pneumatische Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem konnte während der Prüfung bei den im DLG-Prüfrahmen festgesetzten Prüfkriterien überzeugen. Aufgrund der erzielten Ergebnisse wird der pneumatischen Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem das Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT“ für das Prüfmodul „Arbeitsqualität“ verliehen.
Ergebnisse des Labortests (Dosiergenauigkeit und Querverteilung)
Tabelle 2: Ergebnisse der Feldtests mit Raps und Weizen
Das Produkt
Pneumatische Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem
Beschreibung und technische Daten
Die getestete pneumatische Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem ist auf einer Kreiselegge HORSCH Kredo 3 aufgebaut. Der Prüfling hat bei einer Arbeitsbreite von drei Metern 20 Säschare (Reihenabstand: 15 cm). Die Schare sind in zwei Reihen angeordnet. Der Abstand von der ersten zur zweiten Scharreihe beträgt 16,5 cm. Jede Scheibe hat einen Durchmesser von 34 cm. Die auf das Säschar folgenden Fangrollen haben einen Durchmesser von 25 cm und eine Breite von 2 cm. Die Andruckrollen haben einen Durchmesser von 32 cm und eine Breite von 7,5 cm. Das dem DLG-Test unterzogene Sägerät war mit einem Striegel ausgestattet.
Die Anhängung der Drillkombination an den Traktor erfolgt über den Dreipunktanbaubock (Kat. III). Sechs Hydraulikleitungen sind mit dem Traktor zu verbinden (ein doppeltwirkendes Steuergerät für die Spuranzeiger, ein einfachwirkendes Steuergerät für das Gebläse, ein druckloser Rücklauf vom Gebläse, ein doppeltwirkendes Steuergerät für die Tiefenverstellung und Schardruckeinstellung der Säschiene). Die Spannungsversorgung der Vereinzelungsaggregate wird über ein sogenanntes Power-Kabel sichergestellt. Zur Spannungsversorgung der STVZO-Beleuchtung ist ein Kabel vorhanden. Weiterhin ist das ISOBUS-Kabel mit dem Traktor zu verbinden. Das dem DLG-Test unterzogene Sägerät wurde über das HORSCH ISOBUS-Terminal bedient. Die Kreiselegge wird über die Zapfwelle angetrieben.
Der Austrag des Saatgutes aus dem Saatgutbehälter erfolgt über einen sogenannten Rotor. Dieser wird in Abhängigkeit der Sämenge vom Bediener ausgewählt und eingebaut. Ein Elektromotor steuert in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit die Drehzahl des Rotors und somit die zu applizierende Saatgutmenge.
An die pneumatische Verteilung des Saatgutes mithilfe des Verteilerkopfes schließt sich die Vereinzelung des Saatgutes mit einem sogenannten Funck-Dosierer an. Oberhalb jedes Säschares ist jeweils ein elektrisch angetriebener Dosierer montiert. Zur optimalen Arbeit dieser Vereinzelungsaggregate werden von HORSCH einerseits die Verwendung von kalibriertem Saatgut und andererseits die Verwendung von bestimmten Beizmitteln empfohlen. Der Funck-Dosierer besteht aus folgenden Baugruppen (Bild 2):
- Gehäuse mit Einlass und Auslass für das Saatgut
- Elektromotor zum Antrieb der Dosierscheibe
- Dosierscheibe mit angebrachten Taschen zur Beförderung des Saatgutes in das Säschar
Das Saatgut strömt über den Einlass in den Innenraum des Dosierers. Im Innenraum werden die Körner durch die Zentrifugalkräfte, die durch die rotierende Dosierscheibe erzeugt werden, vereinzelt. Die einzelnen Saatkörner werden dann über sogenannte Taschen aufgefangen und durch den Auslass des Dosierers mit dem Luftstrom zum Säschar transportiert und durch eine Andruckrolle in den Boden gedrückt (Bild 3).
Einstellen der Aussaatmenge
Zu Beginn des Abdrehvorgangs wählt der Bediener in Abhängigkeit der Aussaatmenge den entsprechenden Rotor aus und baut diesen in das Dosierorgan unterhalb des Saatguttanks ein. Nachdem die gewünschte Aussaatmenge und das Tausendkorngewicht in das Bedienterminal eingegeben wurden, wird die Abdrehbox unterhalb des Dosierorgans angebracht (Bild 4). Wenn der Bediener hinter dem Sägerät steht, kann er die mit einem Stiel versehene Abdrehbox am Dosierorgan anbringen. Hierzu braucht er sich nicht in den Rahmen des Gerätes begeben. Anschließend wird der Abdrehvorgang gestartet. Das Gewicht der Abdrehprobe wird anschließend in die Maske des Bedienterminals in der Traktorkabine eingegeben.
Die im Lieferumfang enthaltene digitale Waage und der Abdrehsack können in einem Ablagefach am Saatgutbehälter verstaut werden.
Zur Einstellung der Kornablagetiefe legt der Bediener Distanzclips an zwei Hydraulikzylindern ein (ein Zylinder pro Geräteseite) (Bild 5). Der Schardruckbereich wird an der Säschiene vorgewählt und kann variabel über ein hydraulisches Steuergerät in der Traktorkabine angepasst werden.
Der Saatgutbehälter hat ein Volumen von 1.500 Litern. Zur Grundausstattung gehören ein Füllstandsmelder und ein Leermelder. Die im DLG-Test eingesetzte Drillmaschine war mit einer Behälterinnenbeleuchtung ausgestattet, die mit der STVZO-Beleuchtung eingeschaltet wird. Die STVZO-Beleuchtung gehört zur Serienausstattung. Zukünftig wird eine Arbeitsbeleuchtung für die Maschine erhältlich sein.
Zur Bodenbearbeitung war die Drillkombination mit einer Kreiselegge HORSCH Kredo 3 ausgestattet. Auf einer Arbeitsbreite von drei Metern sind zehn Kreisel angeordnet. Die im DLG-Test eingesetzte Kreiselegge war mit einem Trapezringpacker ausgestattet. Der Durchmesser dieses Nachläufers beträgt 50 cm. Die Tiefeneinstellung des Bodenbearbeitungsgerätes erfolgt über ein Lochbild je Seite (Bild 5). Laut Herstellerangaben beeinflusst die Verstellung der Arbeitstiefe an der Kreiselegge nicht die Ablagetiefe der Körner an der Säschiene. Zur Anpassung der Kreiseldrehzahl ist die Kreiselegge mit einem Wechselradgetriebe ausgestattet. Rechts und links an der Kreiselegge ist ein Seitenblech angebaut. Die Einstellung der beiden Seitenbleche erfolgt mit einem 19er-Schlüssel.
Zwischen den Kreiseln und dem Nachläufer ist ein Planierbalken angebracht. Die Höhe dieses Planierbalkens ist über ein Lochbild pro Seite einzustellen. Zur Unterstützung bei den Einstellarbeiten kann der Bediener einen 19er-Schlüssel als Hilfsmittel nutzen. Der Schlüssel wird dabei auf ein Zahnrad gesteckt. Durch Drehen von Schraubenschlüssel und Zahnrad wird der Planierbalken in seiner Höhe verstellt. Zur optionalen Ausstattung der Kreiselegge zählen zwei gefederte Spurlockerungszinken pro Seite.
Auf der Kreiselegge sind auch die beiden Spuranreißer verbaut. Jeder Spuranreißer ist mit einer Abreißschraube versehen. Platzhalter für mehrere Ersatzabreißschrauben befinden sich an der Halterung des Spuranreißers.
Die Methode
Beim DLG-Test „Arbeitsqualität” werden Drillmaschinen im Labor (Labortest) und auf dem Feld (Feldtest) getestet.
Labortest
Beim Labortest werden bei statisch positionierter Maschine die Dosiergenauigkeit und die Saatgutverteilung quer zur Fahrtrichtung (sog. Querverteilung) mit Raps, Gerste und Weizen für zwei unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten ermittelt. Beide Prüfparameter werden für Raps und Gerste bei waagrecht ausgerichteter Maschine bestimmt. Für Weizen erfolgt zusätzlich die Simulation von Hangfahrten.
Labortest – Dosiergenauigkeit
Beim Prüfparameter „Dosiergenauigkeit“ wird ermittelt, ob die tatsächlich vom Sägerät abgegebene Saatmenge (Ist-Menge) der voreingestellten Saatmenge (Soll-Menge) entspricht. Prozentuale Abweichungen (zwischen Ist-Menge und Soll-Menge) werden anschließend nach dem DLG-Prüfrahmen bewertet (Tabelle 3). Der Begriff „Dosiergenauigkeit“ entspricht dem Begriff „Mengentreue“, der in älteren DLG-Prüfberichten verwendet wurde.
Nach dem DLG-Prüfrahmen wird für Raps der Einsatz auf einem Hektar simuliert, für Gerste und Weizen auf 1/10 Hektar. Hierbei werden eine niedrigere und eine höhere Fahrgeschwindigkeit eingestellt. Die Auswahl der Fahrgeschwindigkeiten orientiert sich an den Empfehlungen des Herstellers.
Tabelle 3: Bewertung der Dosiergenauigkeit (prozentuale Abweichung zwischen Ist-Menge und Soll-Menge)
Labortest – Verteilung des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung
Die Ermittlung der Saatgutquerverteilung erfolgt mit Raps, Gerste und Weizen und wird bei feststehender und angehobener Maschine durchgeführt. Die Ermittlung für Raps und Gerste erfolgt in der Ebene, bei den Untersuchungen mit Weizen werden am Sägerät zusätzlich Hangfahrten simuliert. Das abgegebene Saatgut unter jedem Säschar wird mit einem Behälter aufgefangen und verwogen. Aus den aufgefangenen Saatgutmengen wird der Variationskoeffizient (VK) errechnet. Je kleiner der Variationskoeffizient, desto gleichmäßiger ist die abgegebene Menge über die Arbeitsbreite. Der errechnete Variationskoeffizient wird nach dem DLG-Prüfrahmen bewertet (Tabelle 4).
Tabelle 4: Bewertung der Saatgutquerverteilung anhand des Variationskoeffizienten
Feldtest
Für einen DLG-Test müssen mindestens Raps und Weizen ausgesät werden. Während des Tests werden die Historie des Schlages (Vorfrucht, vorherige Bodenbearbeitung), die Aussaatbedingungen und die Fahrgeschwindigkeiten dokumentiert.
Die ausgesäten Sorten werden durch Sorte, Züchter und Tausendkornmasse charakterisiert. Die Keimfähigkeit des Saatgutes wird im Labor ermittelt.
Zur Beschreibung der Testbedingungen werden am Tag der Aussaat Bodenproben zur Bestimmung der Bodenfeuchte im Saathorizont gezogen. Die Bodenfeuchte wird nach DIN 18121 ermittelt. Während der Aussaat wird auf jedem Schlag die Dosiergenauigkeit überprüft, und es wird stichprobenartig die Ablagetiefe des Saatgutes in zwei Saattiefen (2 bis 3 cm und 3 bis 4 cm) ermittelt (inkl. Bedeckung mit Bodenmaterial).
Feldtest – Feldaufgang
Drei bis fünf Wochen nach der Aussaat wird der Feldaufgang ermittelt. Hierzu werden die Pflanzen an mehreren repräsentativen Stellen auf dem Schlag gezählt (jeweils auf einem Quadratmeter). Anschließend wird der Feldaufgang nach dem DLG-Prüfrahmen bewertet (Tabelle 5). Dabei wird die im Labor ermittelte Keimfähigkeit berücksichtigt.
Feldtest – Verteilung der Pflanzen in Fahrtrichtung (Längsverteilung)
Drei bis fünf Wochen nach der Aussaat wird die Verteilung der Pflanzen in Fahrtrichtung (Längsverteilung) ermittelt. Hierbei wird entlang einer für die Arbeitsweise der Maschine repräsentativen Saatreihe ein Maßband ausgelegt. Anschließend werden bei Weizen die aufgelaufenen Pflanzen auf einer Länge von 15 Metern gezählt, die in den jeweiligen 5 cm langen Abschnitten des Maßbandes wachsen (0-5 cm, 5-10 cm, 10-15 cm usw.). Bei Raps erfolgt die Bonitur auf einer Länge von 30 Metern. Hierbei werden die Pflanzen gezählt, die jeweils in 15 cm langen Abschnitten stehen (0-15 cm, 15-30 cm, 30-45 cm usw.). Aus den Werten der abschnittsweise gezählten Pflanzen wird der Variationsfaktor (Dispersionsindex) errechnet, der eine anerkannte Aussage über die Gleichmäßigkeit der Pflanzen in der Reihe erlaubt. Anschließend wird dieser Faktor bewertet (Tabelle 6).
Ermittlung der Pflanzenlängsverteilung nach dem Prüfrahmen für Einzelkornsägeräte
Wenn ein Landmaschinenhersteller seine Produkte als Einzelkornsägeräte auslobt, können diese beim Feldtest mit Raps und Weizen nach dem DLG-Prüfrahmen für Einzelkornsägeräte geprüft werden. Hierzu werden nach Abschluss des Feldaufganges 1000 Pflanzenabstände erfasst. Aus den gemessenen Pflanzenabständen werden die Anteile an Sollstellen, Doppelstellen und Fehlstellen errechnet. Weiterhin werden aus den Abständen der Sollstellen die Standardabweichung und der Variationskoeffizient bestimmt und bewertet (Tabelle 7 und 8). Je geringer diese beiden statistischen Maßzahlen sind, desto homogener sind die Abstände zwischen den Pflanzen.
Feldtest – Tiefenablage der Saatkörner
Bei Weizen wird die Tiefenablage der Saatkörner stichprobenartig bei zwei Ablagetiefen ermittelt (2 bis 3 cm und 3 bis 4 cm). Dazu werden drei bis fünf Wochen nach der Aussaat 100 aufeinanderfolgende Pflanzen aufgedeckt und deren Abschnitt des Hypokotyls vermessen, der sich unter der Bodenoberfläche befindet (Sprossabschnitt zwischen Wurzeln und Bodenoberfläche). Aus den 100 Messwerten wird die Standardabweichung errechnet und im Prüfbericht vermerkt.
Tabelle 5: Bewertung des Feldaufganges
Tabelle 6: Bewertung der Längsverteilung
Tabelle 7: Bewertung der Längsverteilung im Raps nach dem DLG-Prüfrahmen für Einzelkornsätechnik
Tabelle 8: Bewertung der Längsverteilung im Weizen nach dem DLG-Prüfrahmen für Einzelkornsätechnik
Die Testergebnisse im Detail
Im Folgenden werden die Testergebnisse des Labortests und des Feldtests inkl. Bewertung
dargestellt und erläutert:
Labortest – Dosiergenauigkeit und Querverteilung bei Raps, Gerste und Weizen
Für die Versuche im Labor (Ermittlung von Dosiergenauigkeit und Querverteilung) wurden Geschwindigkeiten von 8 km/h und 12 km/h an der Drillmaschine eingestellt. Das Sägerät wurde im Labortest von einem Traktor CASE IH Puma CVX 220 angetrieben. Die folgenden drei Saatgüter wurden verwendet:
- Raps: Sorte Bender von Rapool (TKM: 5,9 g)
- Gerste: Sorte Sandra von Saatzucht Bauer (TKM: 56,4 g)
- Weizen: Sorte Elixier von Saaten Union (TKM: 50,5 g)
In allen durchgeführten Versuchen mit Weizensaatgut lag die Abweichung zwischen tatsächlicher Ausbringmenge und der abgedrehten Menge höchstens bei -1,6 %. Unabhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit und der Maschinenneigung wird die erzielte Abweichung nach dem DLG-Bewertungsraster immer mit „sehr gut“ bewertet (Tabelle 9).
Die Abweichung zwischen tatsächlicher Ausbringmenge und der abgedrehten Menge lag in den beiden durchgeführten Versuchen mit Gerste bei -0,6 % und -0,4 %. Beide Ergebnisse werden nach dem DLG-Prüfrahmen mit „sehr gut“ bewertet.
In den durchgeführten Versuchen mit Raps lag die Abweichung bei der Dosiergenauigkeit bei -4,3 % („gut“) und -1,3 % („sehr gut“). In den Querverteilungsversuchen mit Weizen wurden in der Ebene sehr gute Ergebnisse erzielt. Bei Hangfahrt wurden gute und zufriedenstellende Ergebnisse erzielt (Tabelle 10). Die Ergebnisse der Querverteilungsversuche mit Gerste und Raps in der Ebene werden ebenfalls mit „sehr gut“, „gut“ und „zufriedenstellend“ bewertet (Tabelle 10).
Tabelle 9: Dosiergenauigkeit des Sägerätes auf dem Prüfstand (in Abhängigkeit von Fahrgeschwindigkeit, Aussaatmenge und Maschinenneigung)
Tabelle 10: Verteilgenauigkeit des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung (Querverteilung) auf dem Prüfstand
** Der Variationskoeffizient (VK) ist eine Maßzahl dafür, wie stark die von den einzelnen Scharen ausgebrachte Körnermenge vom Mittelwert abweicht. Je kleiner der VK ist, umso gleichmäßiger ist die Verteilung des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung.
Feldtest mit Winterraps
Der Versuchsschlag ist durch die Bodenart Sandiger Lehm gekennzeichnet (durchschnittlich 45 Bodenpunkte) und ist leicht geneigt. Nach der Gerstenernte Anfang Juli 2017 (Stroh abgefahren) erfolgte Anfang August der Einsatz eines Totalherbizides. Am 21. August 2017 wurde der Schlag circa zwölf Zentimeter tief mit dem Grubber (ausgestattet mit Spitzscharen) bearbeitet. Am 22. August 2017 wurde der Schlag nochmals mit dem Grubber (Ausstattung ebenfalls mit Spitzscharen) 18 Zentimeter tief bearbeitet. Am 24. August 2017 erfolgte die Rapsaussaat.
Das bereitete Saatbett wurde als feinkrümelig eingestuft. Die Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem wurde während der Aussaat am 24. August 2017 von einem John Deere 6155R gezogen. Die Aussaat wurde mit einer Fahrgeschwindigkeit von 8 km/h durchgeführt.
Es wurde die Winterrapssorte Bender von Rapool ausgesät (Tausendkornmasse: 6,5 g, Keimfähigkeit lt. LUFA-Laboranalyse: 88 %). Da die Funck-Dosierer zur optimalen Arbeit homogenes Saatgut mit gleichgroßen Rapskörnern benötigen, wurde das Saatgut einige Tage vor der Aussaat vom Landhandel gesiebt.
Die Bodenproben, die über die Fläche verteilt aus dem Ablagehorizont der Saatkörner entnommen wurden, enthielten eine Feuchtigkeit zwischen 15 und 17 %. Während der Aussaat wurden die abgelegten Rapskörner stichprobenartig freigelegt und die Ablagetiefe gemessen. Diese lag zwischen zwei und drei Zentimetern. Alle ausgebrachten Rapskörner wurden mit ausreichend Erde bedeckt. Aufgrund der geringen Ablagetiefe der Saatkörner erfolgte die Aussaat ohne Striegel.
Bild 6 zeigt eine gesäte Teilfläche direkt nach der Überfahrt mit der Drillmaschine. Zwischen der Aussaat am 24. August 2017 und den Bonituren am 15. September 2017 (Ermittlung von Feldaufgang und Pflanzenlängsverteilung) sind 92,4 mm Niederschlag gefallen. Die Niederschläge der Monate August, September und Oktober sind in Bild 7 dargestellt.
Feldtest mit Winterweizen
Der Versuchsschlag ist durch die beiden Bodenarten Lehmiger Sand und Sandiger Lehm gekennzeichnet (35 bis 40 Bodenpunkte) und ist leicht geneigt.
Nach der Rapsernte am 25. Juli 2017 wurde der Schlag am 9. August 2017 mit einem Totalherbizid behandelt. Ende August 2017 wurde das Versuchsfeld circa fünf Zentimeter tief mit einem Grubber bearbeitet.
Am 12. September 2017 folgte ein tiefer Arbeitsgang mit dem Grubber (ca. 25 cm tief). Das bereitete Saatbett für die Aussaat war im Untergrund eher feucht, da fünf Tage vor der Saat 80 mm Niederschlag gefallen sind.
Die Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem wurde während der Aussaat am 19. September 2017 von einem John Deere 6155R gezogen. Bei der Aussaat wurde eine Fahrgeschwindigkeit von 6,7 km/h gewählt.
Es wurde die Winterweizensorte Boregar von R.A.G.T. ausgesät (Tausendkornmasse: 37,5 g, Keimfähigkeit lt. LUFA-Laboranalyse: 99 %). Da die Funck-Dosierer zur optimalen Arbeit homogenes Saatgut mit gleichgroßen Weizenkörnern benötigen, wurde das Saatgut einige Tage vor der Aussaat vom Landhandel gesiebt.
Bild 8 zeigt den Entwicklungszustand der Rapspflanzen (3 verschiedene Aussaatstärken) am 11. Oktober 2017.
Tabelle 11 zeigt die Ergebnisse des Feldtests mit Winterraps. Die Pflanzenlängsverteilung, die auch nach dem DLG-Prüfrahmen für Einzelkornsägeräte überprüft wurde, weist einen Anteil an Fehlstellen zwischen 35,1 % und 41,9 % auf. Der Sollstellenanteil liegt in den unterschiedlichen Aussaatvarianten zwischen 51,1 % und 61,1 %.
Tabelle 11: Ergebnisse des Feldtests mit Winterraps
Die Bodenproben, die über die Fläche verteilt aus dem Ablagehorizont der Saatkörner entnommen wurden, enthielten eine Feuchtigkeit zwischen 19 und 21 %.
Während der Aussaat wurden nacheinander zwei unterschiedliche Kornablagetiefen an der Drillmaschine eingestellt (2 bis 3 cm und 3 bis 4 cm). Anschließend wurden die abgelegten Weizenkörner stichprobenartig freigelegt und deren Ablagetiefe kontrolliert. Die Körner lagen in den beiden gewünschten Ablagehorizonten und das Saatgut wurde mit ausreichend Erde bedeckt.
Bild 9 zeigt eine gesäte Teilfläche direkt nach der Überfahrt mit der Drillmaschine.
Bild 10 zeigt den Entwicklungszustand der Weizenpflanzen zum Boniturtermin am 11. Oktober 2017.
Tabelle 12 zeigt die Ergebnisse des Feldtests mit Winterweizen.
Während der Weizenaussaat wurden an der Drillmaschine nacheinander zwei unterschiedliche Kornablagetiefen eingestellt (2 bis 3 cm und 3 bis 4 cm). Bei den Bonituren am 11. Oktober 2017 wurde dann stichprobenartig die Tiefenablage von 100 aufeinanderfolgenden Saatkörnern ermittelt. Hierzu wurde bei jeder Pflanze die Länge des Hypokotylabschnitts vermessen, der sich unter der Bodenoberfläche befindet.
Tabelle 12: Ergebnisse des Feldtests mit Winterweizen
Bild 11 zeigt die Messwerte im Häufigkeitsdiagramm. Bei einer eingestellten Kornablagetiefe von 2 bis 3 cm liegen die gemessenen Hypokotyllängen zwischen 1,1 cm und 4,3 cm (Mittelwert: 2,7 cm, Standardabweichung: 0,6 cm).
Bei einer eingestellten Kornablagetiefe von 3 bis 4 cm wurden Hypokotyle zwischen 2,0 cm und 4,9 cm gemessen (Mittelwert: 3,1 cm, Standardabweichung: 0,5 cm). Je kleiner die Standardabweichung ist, desto gleichmäßiger ist Ablagetiefe der Saatkörner.
Während der DLG-Prüfung wurde der Prüfling vermessen. Die Messwerte sind in Tabelle 13 enthalten.
Die im DLG-Test eingesetzte Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem hatte ein Leergewicht von 3720 kg.
Tabelle 13: Abmessungen des Prüflings
Fazit
Die pneumatische Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem konnte beim Labortest (Überprüfung von Dosiergenauigkeit und Verteilung des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung) sehr gute, gute und zufriedenstellende Ergebnisse erreichen.
Bei den Feldtests mit Winterraps und Winterweizen wurden sehr gute und gute Ergebnisse erzielt. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wird der pneumatischen Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem das Prüfzeichen DLG-ANERKANNT für die Teilprüfung „Arbeitsqualität“ 2017 verliehen.
Ein Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT in Einzelkriterien“ wird für landtechnische Produkte verliehen, die eine umfangsreduzierte Gebrauchswertprüfung der DLG nach unabhängigen und anerkannten Bewertungskriterien erfolgreich absolviert haben. Die Prüfung dient zur Herausstellung besonderer Innovationen und Schlüsselkriterien des Prüfgegenstands. Der Test kann Kriterien aus dem DLG-Prüfrahmen für Gesamtprüfungen enthalten oder sich auf andere wertbestimmende Merkmale und Eigenschaften des Prüfgegenstandes fokussieren.
Die Mindestanforderungen, die Prüfbedingungen und -verfahren sowie die Bewertungsgrundlagen der Prüfungsergebnisse werden in Abstimmung mit einer DLG-Expertengruppe festgelegt. Sie entsprechen den anerkannten Regeln der Technik sowie den wissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Erkenntnissen und Erfordernissen. Die erfolgreiche Prüfung schließt mit der Veröffentlichung eines Prüfberichtes sowie der Vergabe des Prüfzeichens ab, das fünf Jahre ab dem Vergabedatum gültig ist.
Die DLG-Prüfung „Arbeitsqualität” wurde für die pneumatische Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit
SingularSystem im Jahr 2017 auf dem Prüfstand (Labortest) und im Feld (Feldtest) durchgeführt. Der Prüfling ist auf der Kreiselegge HORSCH Kredo 3 aufgebaut. Beim Labortest wurden die Dosiergenauigkeit* und
die Querverteilung mit Raps, Gerste und Weizen mit stationär positioniertem Sägerät ermittelt und be-
wertet. Die Rapsaussaat erfolgte am 24. August 2017. Das Saatbett wurde als feinkrümelig beschrieben.
Am 21. September 2017 wurden die Bonituren zur Ermittlung der Arbeitsqualität vorgenommen. Die Weizenaussaat erfolgte am 19. September 2017 unter eher feuchten Bodenbedingungen. Vier Wochen später erfolgten die Bonituren zur Bestimmung der Arbeitsqualität.
Bei der Prüfung der Drillmaschine HORSCH Express 3KR mit SingularSystem wurde die Qualität der Einzelkornsaat von Raps und Weizen eingehender untersucht. Während dieser Teilprüfung wurden mit beiden Fruchtarten mehrere Aussaatversuche mit unterschiedlichen Aussaatmengen vorgenommen. Nach Abschluss des Feldaufganges wurde die Pflanzenlängsverteilung einerseits nach dem DLG-Prüfrahmen für Drilltechnik und andererseits nach dem DLG-Prüfrahmen für Einzelkornsätechnik ermittelt und bewertet.
Zur Bewertung der Pflanzenlängsverteilung nach dem DLG-Prüfrahmen für Drilltechnik werden die Pflanzen gezählt, die sich jeweils in einem definierten Abschnitt in der Saatreihe befinden (5 cm lange Abschnitte bei Weizen und 15 cm lange Abschnitte bei Raps). Ziel ist die gleichmäßige Verteilung der Pflanzen in den Abschnitten. Beim Prüfrahmen für Einzelkornsägeräte liegt der Maßstab höher. Hierbei werden die Abstände zwischen den Pflanzen gemessen und deren Homogenität bewertet. Weiterhin werden die Anteile an Sollstellen, Doppelstellen und Fehlstellen ermittelt.
Andere Kriterien wurden nicht überprüft.