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27.05.2022

Pflanzenschutzmittel im Öko-Landbau

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ÖKOLANDBAU.DE - DAS INFORMATIONSPORTAL

Themen

Ackerbau Pflanzenschutz Technik in der Pflanzenproduktion Ökolandbau

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Der Striegel ist ein wichtiges mechanisches Verfahren zur Unkrautregulierung und gehört wie die Bodenbearbeitung zu den grundlegenden Arbeiten von Bio-Landwirtinnen und -Landwirten. Foto: Jürgen Beckhoff

Eines der Ziele des ökologischen Landbaus ist es, das Freisetzen gefährdender Substanzen so weit wie möglich zu vermeiden. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln wird daher auf wenige zugelassene Substanzen mit geringem Gefährdungspotenzial beschränkt. Darüber hinaus wird der Einsatz dieser Mittel auf das unbedingt notwendige Maß begrenzt.

Vorbeugung im Fokus

Im Vordergrund des ökologischen Pflanzenschutzes stehen vorbeugende Kulturmaßnahmen, um die Vermehrung und Ausbreitung von Schadorganismen zu reduzieren. Die Pflanzengesundheit und die Widerstandskraft der Kulturpflanzen gegen Schadorganismen soll gefördert werden. Hierzu gehören eine vielseitige und weit gestellte Fruchtfolge, der Anbau von Mischkulturen (Untersaaten) und die Auswahl von resistenten Arten und Sorten. Eine wichtige Rolle kommt der Auswahl geeigneter Arten und Sorten zu, die in Bezug auf die klimatischen und bodenabhängigen Anforderungen an die jeweiligen Standorte angepasst sind.

Vorrang für physikalische und biologische Verfahren

Es werden bevorzugt physikalische Verfahren angewendet. Eingesetzt werden mechanische (hacken und striegeln), thermische (abflammen, dämpfen) und akustische oder optische Verfahren, beispielsweise zur Vergrämung von Saaträubern.

Zu den biologischen und biotechnischen Verfahren gehört die Förderung von Nützlingen (zum Beispiel mittels Insektenhotels, Blühstreifen und Hecken). Mit Pheromonen wird die Vermehrungsrate von Schädlingen reduziert.

Erst wenn die genannten vorbeugenden Maßnahmen und Verfahren nicht ausreichen, um die Kulturpflanzen angemessen vor Schädlingen zu schützen, dürfen Öko-Landwirtinnen und -Landwirte zugelassene Pflanzenschutzmittel verwenden. Sie müssen die Notwendigkeit des Einsatzes der Mittel und die Verwendung der Mittel aufzeichnen und diese Aufzeichnungen den Öko-Kontrollstellen zur Kontrolle bereithalten.

Zulässige Pflanzenschutzmittel im ökologischen Landbau

Alle pflanzenschutzmittelrechtlichen Vorschriften gelten auch im Öko-Landbau. Das bedeutet unter anderem, dass alle eingesetzten Erzeugnisse und Stoffe gemäß EU-Vorschriften und gegebenenfalls nationalen Vorschriften auch für die nichtökologische Erzeugung zugelassen sein müssen. Ein Mittel oder Wirkstoff ohne pflanzenschutzmittelrechtliche Zulassung darf also auch im ökologischen Landbau nicht für diesen Zweck eingesetzt werden. Darüber hinaus dürfen im ökologischen Landbau nur solche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die ausdrücklich gemäß EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau in der ökologischen Produktion zugelassen wurden. Anhang I der Durchführungs-Verordnung (EU) 2021/1165 enthält Positivlisten der zulässigen Wirkstoffe und zusätzliche Anwendungsbedingungen. Wirkstoffe, die dort nicht aufgeführt sind, dürfen nicht verwendet werden.

Die zugelassenen Wirkstoffe sind in vier Unterkategorien aufgeteilt:

  • Grundstoffe

  • Wirkstoffe mit geringem Risiko

  • Mikroorganismen

  • In keiner der oben genannten Kategorien enthaltene Wirkstoffe

Quelle: oekolandbau.de

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