top of page

17.01.2022

Pestizidatlas 2022: IVA kritisiert Berechnungen

Airfarm_logo_official_icon_only.png

GRUUNA.COM

Themen

Allgemein Pflanzenschutz

partner4_edited.png

Nach der Veröffentlichung des Pestizidatlas 2022 sieht der Industrieverband Agrar mehrere nicht objektive Berechnungen.

Der Industrieverband Agrar (IVA) kritisiert den „Pestizidatlas 2022“ der Organisationen Heinrich-Böll-Stiftung, PAN Germany und BUND. Der IVA vermisst neue Daten und Fakten und sieht stattdessen eine Konstruktion aus „altbekannten Vorwürfen“ und „fragwürdigen Zahlenspielen“, wie es der Verband formuliert. Auf die Frage, wie man die Zielkonflikte von Ernährungssicherung und Ökologie löst, findete man im Atlas keine Antworten, so der IVA.

Verband: „Alte Gräben werden aufgerissen“

„Die Kampagne wirke aus der Zeit gefallen“, so IVA-Hauptgeschäftsführer Frank Gemmer. „Während sich in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) im vergangenen Jahr Agrar- und Umweltverbände konstruktiv über die Perspektiven unserer Landwirtschaft, einen nachhaltigen Einsatz und Wege zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln ausgetauscht hatten, versucht der sogenannte Pestizidatlas die alten Gräben wieder aufzureißen.“

IVA sieht Berechnungsfehler im Pestizidatlas

Gemmer erklärt seinen Standpunkt anhand einer Stelle im Pestizidatlas: „385 Millionen Menschen erkranken jährlich an Pestizidvergiftungen“. Er rechnet vor: „Statistisch würde also weltweit etwa jeder 20. Mensch einmal im Jahr erkranken - wie kommt es zu dieser unglaublichen Zahl?“ Basis dafür sei eine einzige Schätzung, die bezeichnenderweise von PAN-Aktivisten selbst erstellt und von keiner wissenschaftlichen Fachinstitution geprüft worden sei, so Gemmer. 

Bezüglich der 385 Millionen angegebenen Vergiftungsfälle weist der IVA auf Zahlen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hin. Demnach würden sich  gerade einmal 1,4 Prozent aller in der Studie ausgewerteten Vergiftungsmeldungen auf Kontakte mit Pestiziden beziehen, davon wiederum nur 17,5 Prozent auf Pflanzenschutzmittel. Die meisten Verletzungen waren laut IVA Augenkontakte mit Desinfektionsmitteln, die als Biozide zur Produktgruppe der Pestizide gerechnet werden.

Weitere Standpunkte des Verbandes lesen Sie auf der IVA-Internetseite.

Der Pestizidatlas 2022 kann auf der Internetseite der Heinrich-Böll-Stiftung abgerufen werden.

Foto: IVA

bottom of page