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09.06.2021

Nutztiere vor Hitzestress bewahren

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CYA GMBH

Themen

Rinder Schweine Technik Tierhaltung

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Kühe und Schweine gehen unterschiedlich mit Hitze um. Der Bundesverband für Tiergesundheit informiert über mildernde Maßnahmen gegen Hitzestress.

Der Klimawandel führt auch in Deutschland zu immer längeren und heißeren Hitzeperioden. Extreme Temperaturen belasten nicht nur die Menschen, sondern auch Tiere leiden unter Hitzestress.

Hitzestress verdirbt den Appetit

Bei extremen Wettersituationen wird es schwierig, die notwendigen Futtermengen einzufahren. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Grundfutterversorgung von Rindern. Hier ist es in der Vergangenheit wegen fehlender Aufwüchse bereits zu Engpässen gekommen. Auch die Futterqualität leidet bei ungünstigen Erntebedingungen. Vor allem Milchkühe reagieren bei Hitzestress mit geringerer Futteraufnahme. Die Folgen sind sinkende Leistungen bis hin zu gesundheitlichen Problemen wie Gebärmutter- und Euterentzündungen.

Stallmanagement wird wichtiger

Durch vermehrte und längere Hitzeperioden gewinnt entsprechendes Stallmanagement an Bedeutung. Neben Rinderduschen sollten zum Beispiel Beschattung und Luftführung fest beim Stallbau und -umbau eingeplant werden. Der Bundesverband für Tiergesundheit empfiehlt auch ausreichend Tränken mit entsprechender Durchlaufgeschwindigkeit. Um ihren Wasserbedarf zu stillen, gehen Kühe im Schnitt neun Mal am Tag zur Tränke und saufen dabei 18 bis 25 Liter Wasser pro Minute. Täglich benötigen Kühe rund 120 Liter Wasser, im Sommer auch deutlich mehr. 

Obwohl Kälber recht gut mit Hitze bis zu 26 Grad Celsius zurechtkommen, sind Nachkommen hitzegestresster Kühe oft schon vorgeschädigt. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Hitzestress bei Kälbern äußert sich beispielsweise darin, dass sie mehr stehen als liegen oder stark atmen. Auch für Kälber sollte auf ausreichend Wasser und Beschattung geachtet werden. Zusätzliche Belastungen wie Umstallen sollten möglichst vermieden oder in kühlere Tageszeiten verlegt werden.

Schweine brauchen kühle Ecken

Für Schweine wird es ab 25 Grad Celsius kritisch. Leichtere Tiere sind weniger anfällig als schwere. Dem Schwein stehen nur wenige funktionsfähige Schweißdrüsen zur Verfügung. Sie sind deshalb auf kühle Liegeflächen angewiesen. Zudem kühlen sich Schweine durch verstärkte Atmung, was zu Wasserverlust und verminderter Futteraufnahme führt.

Die Folgen des Hitzestresses bei Schweinen kann man mit dem richtigen Futter abmildern. Blut wird zur weiteren Kühlung in den Extremitäten benötigt und es setzt sich ein Kreislauf in Gang. Dieser führt zur Unterversorgung der Darmzellen und zu einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms. Deshalb sollte möglichst unbelastetes Futter gefüttert werden. Es hat sich auch bewährt, Rohproteingehalte zu reduzieren, den Stärkeanteil im Futter durch Fett als Energiequelle zu ersetzen und die Rohfasergehalte abzusenken.

Foto: RitaE/pixabay.com (Symbolbild)

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