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21.05.2022

Neue Studie: Suboptimales Obst und Gemüse richtig verkaufen

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Weniger schönes Obst und Gemüse bleibt oft liegen. Agrarmarktexperten haben jetzt untersucht, wie Verbraucher reagieren und wie die Ware optimal verkauft werden kann.

Dass nicht-perfektes Obst und Gemüse auch verzerrt werden kann, haben viele Verbraucher bereits verstanden. Schönheitsmängel bedeuten keinen Qualitätsverlust. Die Vermarktung von optisch auffälligem Obst und Gemüse ist ein wichtiger Schritt gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Agrarmarktexperten der Universität Kassel sind der Frage nachgegangen, wie der Öko-Handel diese Produkte am besten präsentiert, ob Preisnachlässe einen unterschied machen oder auch zum Beispiel wie sich der Kistenfüllstand auswirkt. Das Projekt „Marketing von Suboptimal Food im Öko-Handel“ wurde durch das „Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft“ (BÖLN) gefördert.

Umfrage: Viele Verbraucher erwarten Preisnachlass

Die Forscher befragten Öko-Konsumenten und ermittelten deren Zahlungsbereitschaft: Optische Auffälligkeiten wurden häufig gar nicht als Produktmakel wahrgenommen, sondern eher als ein Zeichen von Natürlichkeit und einer biologischen Produktion. Nur wenige Verbraucher äußerten große Qualitätsbedenken. Aus den Befragungen ging auch hervor, dass Kunden für suboptimale Produkte im Durchschnitt einen Preisnachlass von 30 Prozent erwarten.

Verkaufstests: Suboptimales Obst kommt besser an als Gemüse

Bei Verkaufstests an verschiedenen Standorten nahmen Kunden Äpfel mit kleinen sichtbaren Mängeln gut an, auch ohne Preisnachlass. Möhren mit deutlich sichtbaren Schönheitsmängeln fanden hingegen trotz Preisreduktion sehr wenige Kaufinteressenten. Auf Äpfel und Möhren wurde zudem unterschiedlich hingewiesen: Zum einen wurde die Ware sachlich mit Fakten präsentiert, zum Beispiel wie viel Prozent der Möhren beziehungsweise Äpfel aufgrund der Optik aussortiert werden und nicht den Handel erreichen.

Zum anderen wurde mit vermenschlichten „frechen“ Abbildungen und passenden Namen wie „Charakterköpfe“ oder “Kämpferkerlchen“ geworben. In der Wirkung der beiden Kommunikationsstrategien stellte das Forscherteam keinen Unterschied fest. In beiden Fällen ließ sich der Absatz von Produkten mit Schönheitsmängeln leicht steigern.

Präsentation: Besser eine volle Kiste

Einen messbaren Einfluss hatte außerdem der Kistenfüllstand: War die Kiste mit suboptimalen Äpfeln und Möhren voller, als die danebenstehende Kiste mit optisch einwandfreier Ware, griffen die Kunden tendenziell häufiger zur suboptimalen Ware.

Die ausführlichen Studienergebnisse können auf der Internetseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung abgerufen werden.

Foto: Rene Rauschenberger/pixabay.com

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