top of page

02.11.2022

Neue Studie: So verdreht das Ozonloch das Wetter in Europa

Airfarm_logo_official_icon_only.png

CYA GMBH

Themen

Allgemein Europa

partner4_edited.png

Wissenschaftler haben die Auswirkungen des Ozonlochs über der Arktis auf das Wetter in Europa untersucht.

  • Wissenschaftler analysierten das Wetter in den Frühlingsmonaten der Jahre 2011 und 2020

  • Wetteranomalien im Frühjahr besonders ausgeprägt

  • Berechnungen anhand von Simulationen

  • Polarwirbel spielt eine Rolle

Die Auswirkungen des Ozonlochs auf das globale Klima sind hinlänglich bekannt. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), haben jetzt ein weiteres spezifisches Phänomen gefunden: Die Zerstörung des Ozons über der Arktis im Frühling verursacht auf der ganzen Nordhalbkugel abnormales Wetter. Vielerorts wird es überdurchschnittlich warm und trocken – oder zu nass. Zuletzt so geschehen in den Frühlingsmonaten der Jahre 2011 und 2020.

Mehrere Faktoren sorgen für abnormales Wetter

In Mittel- und Nordeuropa, Russland und vor allem in Sibirien war es in jenen Frühjahren außerordentlich warm und trocken. In polaren Gebieten hingegen herrschten nasse Bedingungen vor. Diese Wetteranomalien waren 2020 besonders ausgeprägt. Auch in der Schweiz war es in jenem Frühjahr besonders warm und trocken. Ob zwischen der Ozonzerstörung in der Stratosphäre und den beobachteten Wetteranomalien ein ursächlicher Zusammenhang besteht, ist in der Klimaforschung umstritten. Eine Rolle spielt zudem der Polarwirbel in der Stratosphäre, der sich im Winter bildet und im Frühling zerfällt. Wissenschaftler, die das Phänomen bisher untersuchten, kamen zu widersprüchlichen Resultaten und unterschiedlichen Schlüssen. Nun bringen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Licht in die Sache. Berechnet haben sie die Zusammenhänge anhand einer Simulation.

Wichtige Erkenntnisse für Klimaforschung und Landwirtschaft

Am Anfang des Phänomens, wie es die Forscher nun untersucht haben, steht der Ozonabbau in der Stratosphäre. Damit Ozon dort abgebaut wird, müssen die Temperaturen in der Arktis sehr tief sein. „Die Ozonzerstörung läuft nur dann ab, wenn es kalt genug und der Polarwirbel in der Stratosphäre, rund 30 bis 50 Kilometer über dem Erdboden, stark ist“, erklärt Doktorandin Marina Friedel. Normalerweise absorbiert Ozon die von der Sonne abgegebene UV-Strahlung und erwärmt dadurch die Stratosphäre. Das trägt zum Zerfall des Polarwirbels im Frühjahr bei. Ist aber weniger Ozon vorhanden, kühlt sich die Stratosphäre ab und der Wirbel wird stärker. Und das wirkt sich auf die Erdoberfläche aus. „Ein starker Polarwirbel erzeugt dann die beobachteten Oberflächeneffekte“, ergänzt ihr Kollege Gabriel Chiodo. Ozon trägt also wesentlich dazu bei, dass sich die Temperatur und die Zirkulation rund um den Nordpol verändern.

Die neuen Erkenntnisse könnten Klimaforschern helfen, künftig genauere saisonale Wetter- und Klimaprognosen zu erstellen. So lassen sich die Wärme- und Temperaturänderungen besser vorhersagen. „Für die Landwirtschaft ist das wichtig“, betont Chiodo.

Foto: pixabay.com (Symbolbild)

bottom of page