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08.02.2020

N-Vorrat im Boden geringer als im Vorjahr

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N.U. AGRAR GMBH - ALLGEMEIN

Themen

Düngung

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Die ersten Nmin-Untersuchungen ergaben deutlich geringere Werte als im Vorjahr, auch auf den Trockenstandorten.  Die Werte im Westen und Norden, wo bislang gebietsweise 300 mm Regen gefallen sind, liegen im Bereich der Normalwerte.

Die nachstehend angeführten Ergebnisse sind eine Momentaufnahme von Proben, die Mitte Januar gezogen wurden. In den Proben aus Derenburg (Lößstandort, Sachsen-Anhalt) wurden in der Krume relativ hohe NH4-Werte gemessen. Das ist ein Hinweis auf biologische Aktivität im Boden. Diese dürfte zur Folge haben, dass die Werte sich noch verändern.

Deshalb ist auf jeden Fall bei eigenen Werten, die unerklärlich stark von den unten angegebenen Werten nach oben abweichen, eine Gegenkontrolle vorzunehmen zu, da die N-Vorräte im Boden, je nach Boden, organischer Düngung, Vorfrucht (-ertrag) noch stark abweichen können.

Inzwischen liegen Nmin-Werte von Trockenstandorten mit hohem Humusgehalt und hoher Ammonium-Bindung an den Austauschern vor. In diesen Untersuchungen liegt allein in der 3. Schicht (60 - 90 cm), nachdem diese durchfeuchtet sind, fast genauso viel Stickstoff vor wie in den beiden oberen Schichten. Das bedeutet, dass dort die Spätdüngung zurückgenommen werden kann bzw. in den späten Weizenbeständen runtergefahren werden muss, um zu verhindern, dass das Stroh zu lange grün bleibt.

Nmin-Werte unter Weizen nach Raps-Vorfrucht im Januar 2020 (Orientierungswerte)

Region

Sept - Jan

Schleswig-Holstein

300 mm

Rheinland

270 mm

Sachsen-Anhalt

180 mm

Niederbayern

180 mm

Schicht

lS

sL

tL

LS

LT

lS

LT

SL

L

tL

  0 - 30

6

15

12

10

15

13

12

30

25

12

15

20

30 - 60

8

16

18

10

18

17

14

40

35

15

25

15

60 - 90

7

18

17

11

27

24

15

15

15

15

20

20

Summe

21

49

47

31

60

54

41

85

75

42

60

55

Auf Böden mit regelmäßiger organischer Düngung bzw. mit hohen Humusgehalten und engen C:N-Verhältnissen erfolgte zudem bereits eine N-Mobilisierung im (Spät-) Herbst, wenn die Bestellung in den trockenen Boden erfolgte. In diesen Böden ist aufgrund der Trockengare weiterhin mit einer hohen Nachlieferung zu rechnen, die zusammen mit den hohen Nmin-Vorräten in der zweiten Bodenschicht das Lagerrisiko, vor allem in den vor Winter üppig bestockten Beständen ansteigen lässt. 

Wo allerdings Nässe die Bestellung (Ende September bis Mitte Oktober) behinderte und der Boden in den oberen 10 bis 15 cm zusammengeknetet wurde, wird die Nachlieferung stark eingeschränkt, wenn nicht noch Frost kommt, der die Strukturschäden im oberen Krumenbereich beseitigt. 

Erfolgte die Bestellung im trockenen Boden, ist in diesem Frühjahr nach zwei Trockenjahren mit einer hohen N-Freisetzung (Nmob) aus dem Boden zu rechnen, die zusammen mit den hohen Nmin-Vorräten in der zweiten Bodenschicht das Lagerrisiko in den vor Winter bestockten Beständen ansteigen lassen. 

Während die Böden im Westen und Norden inzwischen weitgehend mit Wasser aufgefüllt sind, haben die Böden in Ostdeutschland, aber auch in den trockenen Gebieten Süddeutschlands nur 50 - 70 % der Wassersättigung erreicht. Dort ist in jedem Fall eine verhaltene Startgabe mit Stickstoff in den gut entwickelten Beständen angebracht, um die Bestände nicht noch zu überziehen. Mit den Niederschlägen im Frühjahr werden Ertragserwartung und N-Freisetzung aus dem Boden steigen, deshalb ist dort ein Vorhalten bei der Stickstoffdüngung aus Angst, dass der Dünger nicht wirkt, nicht zu empfehlen.

 Ammonium-Stickstoff an den Tonmineralen berücksichtigen

Zudem ist auf Illit-reichen Böden auch in diesem Jahr nach der Durchfeuchtung des Bodens wieder mit einer verstärkten Freisetzung des im Vorjahr während der Trockenheit an die Austauscher angelagerten NH4+ zu rechnen. Das fixierte Ammonium wird durch die Nmin-Untersuchung nicht erfasst.

In allen Böden, deren C/N-Verhältnis enger als 9 :1 liegt, können zwischen 40 und 100 kg/ha N des an die Austauscher angelagerten NH4 nach einer Durchfeuchtung des Bodens freigesetzt werden. Dieser Stickstoff kommt zusätzlich zum Nmin-Vorrat und dem Nmob der organischen Substanz zum Tragen.

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