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22.11.2022

Milchsektor: Das muss die Politik laut einer aktuellen Studie ändern

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Themen

Allgemein Politik Milch Düngung Viehhaltung

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In einer Studie haben Wissenschaftler analysiert, was die Politik ändern muss, damit der Milchsektor eine Zukunft hat.

  • Milchsektor sieht sich mit Problemen konfrontiert

  • Studie zeigt notwendige politische Veränderungen auf

  • Energie, Haltungsmanagement und Klimaschutz

  • Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert die Politik zum Handeln auf

Die mittel- und langfristige Entwicklung des Milchsektors in Deutschland ist stark abhängig von kommenden politischen Weichenstellungen. Das geht aus einer Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hervor. Die deutsche Milchproduktion befindet sich laut den Autoren schon heute in einem massiven Transformationsprozess. Durch Entwicklungen in den Bereichen Tierhaltungskennzeichnung, Düngeverordnung, Klimabilanzierung oder zum Beispiel Antibiotikaeinsatz könnte dieser weiter beschleunigt werden.

Drei Hauptforderungen: Energie, Haltung, Klima

Angesichts der heterogenen Vielfalt von Einflüssen auf die Milchbranche wurden in der vorliegenden Studie „Perspektiven der Milchproduktion und -verarbeitung in Deutschland bis 2030“ die wesentlichsten Faktoren analysiert. Auf die folgenden Empfehlungen zu den Einflussfaktoren weisen die Initiativverbände der „Strategie 2030 der deutschen Milchwirtschaft“ hin:

1. Energieversorgung: Molkereien und deren Zulieferer müssen als kritische Infrastruktur und systemrelevant eingestuft werden. Bei möglichen Energieengpässen sind diese zu priorisieren.

2. Haltungsmanagement: Ein staatlicher Eingriff in die Tierhaltungskennzeichnung darf nur der Förderung der etablierten privatwirtschaftlichen Kennzeichnung dienen. Die Kombinationshaltung muss auch zukünftig als Haltungsform erhalten bleiben.

3. Klima: Der Klimaschutz und die Emissionsreduktionen sind global zu betrachten. Eine Ausdehnung auf Gunststandorte wie Mitteleuropa ist klimaschädlich, da die Produktion in andere Regionen mit höheren Kohlenstoff-Opportunitätskosten verlagert wird.

Milchsektor: Bauernverband hofft auf Einlenken der Politik

„Der deutsche Milchsektor trägt durch seine Anpassungsfähigkeit auch in Ausnahmesituationen zur krisenfesten Versorgung mit heimischen Lebensmitteln bei“, kommentiert der DBV-Milchpräsident Karsten Schmal die Ergebnisse der Studie. Es gelte, diese Strukturen der Milchproduktion und -verarbeitung zu unterstützen und nicht durch zusätzliche Auflagen einzuschränken. Schmal hofft, dass sich politische Entscheidungsträger die wichtigsten Empfehlungen der Studie dementsprechend zu eigen machen. Der Trend der abnehmenden Zahl an Milchviehbetrieben, Milchkühen und Milchmengen in Deutschland dürfe durch falsche politische Weichenstellungen nicht noch weiter verstärkt werden, so Schmal.

Foto: Cottonbro Studio/Pexels.com

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