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02.04.2022

Mecklenburg-Vorpommern: Bauernverband fordert Überdenken vieler politischer Entscheidungen

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Allgemein Düngung

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Von Düngeverordnung bis Stallbau: Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern legte einen umfangreichen Forderungskatalog vor.

Vor dem Hintergrund ständig steigender Betriebskosten und Rohstoffpreise hat der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern einen Forderungskatalog vorgelegt. Dieser soll der Politik klar machen, dass durch die Situation die Ernährungssicherheit gefährdet ist. „Jedem Blühstreifen, jeder Stallmodernisierung, jeder Fruchtfolgen-Planung, jeder ökologischen Grünlandbewirtschaftung und jedem Lerchenfenster liegt eine betriebswirtschaftliche Analyse zu Grunde“, machte Bauernpräsident Detlef Kurreck auf dem diesjährigen Bauerntag deutlich. „Nur wirtschaftliche gesunde Betriebe haben das Potenzial, den von der Gesellschaft geforderten Wandel in der Landwirtschaft zu meistern.“

Düngeverordnung: Einzelentscheidungen statt pauschale Verbote

Sorgen macht sich der Bauernverband unter anderem wegen der knapper werdenden Düngemittel: Um die kommenden Ernten zu sichern, gelte es auch die Verfügbarkeit von Düngemitteln und notwendigen Pflanzenschutzmitteln sicherzustellen. Zudem müsse in Zeiten, in denen Dünger knapp ist, besonders effizient gehandelt werden. „Pauschale Düngebeschränkungen sind dabei wenig hilfreich“, sagte Kurreck und schlug für die so genannten Roten Gebiete eine einzelbetriebliche Düngebilanzierung vor. „Betriebe, die nachweislich ordnungsgemäß und gewässerschonend arbeiten, dürfen nicht unter den pauschalen Beschränkungen leiden.“ Es sei die Aufgabe der Landwirtinnen und Landwirte für Versorgungssicherheit zu sorgen, machte der Bauernpräsident auch in diesem Zusammenhang klar. Das gelte traditionell für Lebensmittel, künftig aber auch immer mehr für Energie und Verarbeitungsrohstoffe. „Diese Herausforderung nehmen wir gern an. Allerdings legen die politischen Rahmenbedingungen den Landwirtschaftsbetrieben immer wieder Steine in den Weg.“

Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern: Wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft

Durch die Corona-Pandemie und die Afrikanische Schweinepest sank der Tierbestand weiter. Mit 717 200 Tieren ist der Schweinebestand in Mecklenburg-Vorpommern auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Aktuell gibt es nur noch rund 170 Schweinehalter im Land. Auch diese Entwicklung thematisiert der Bauernverband im Forderungskatalog. Die Motivation der Schweinehalter sinke täglich, weil sie sich einer extremen Stimmungsmache ausgesetzt fühlten und den politischen Rückhalt vermissen, heißt es vom Bauernverband, der auch „jahrelanges Warten“ auf Baugenehmigungen für neue Ställe kritisiert.

Für die Milchviehhalter fordert der Verband verbindliche zeitgemäße Lieferverträge. Ohne entsprechende Neuregelungen würden in Mecklenburg-Vorpommern immer mehr Milchviehställe leer stehen. „Nutztiere sind fester Bestandteil einer ordentlichen Kreislaufwirtschaft“, betonte Bauernpräsident Kurreck. Er spricht dabei die Lieferung wertvoller Nährstoffe für den Ackerbauer und die Verwendung von Gülle in Biogasanlagen an. Das müsse Politikern bewusst sein, wenn sie Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft festlegen.

Der Forderungskatalog steht auf der Internetseite des Bauernverbandes als PDF zum Download bereit.

Foto: Dieter_G/pixabay.com (Symbolbild)

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