10.04.2021
Kuhn Universalmulchgerät BC 2800
DLG PRÜFBERICHTE
Themen
Ackerbau Technik in der Pflanzenproduktion Technik
DLG-ANERKANNT: "Arbeitsqualität und Leistungsbedarf, Handhabung, Praxiseinsatz"
Beurteilung – kurz gefasst
Die vorwiegend sehr guten und guten Testergebnisse des Kuhn Mulchgerätes BC 2800 lassen die Verleihung des Prüfzeichens DLG-Anerkannt (in den Teilprüfungen: Arbeitsqualität und Leistungsbedarf, Handhabung, Praxiseinsatz) zu.
Tabelle 1:Ergebnisse im Überblick
Beschreibung und technische Daten
Laut Hersteller ist das Mulchgerät BC 2800 zum Mulchen von Silomais- und Körnermaisstoppeln, Zwischenfrüchten, Grünlandflächen und Greeningflächen geeignet. Das Gerät hat eine Arbeitsbreite von 2,80 Metern.
Für den Anbau an den Traktor verfügt das Kuhn Mulchgerät BC 2800 über einen genormten Dreipunkt-anbaubock (Kategorie 2). Der Antrieb des Rotors erfolgt mittels Gelenkwelle (Zapfwellendrehzahl: 1000 U/min.). Während der Feldarbeit kann das Gerät zur Seite verschoben werden. Zum Verschieben wird ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder eingesetzt. Somit sind beim Anhängevorgang zwei Hydraulikleitungen mit dem Schlepper zu verbinden.
Rechts und links ist das Gerät jeweils mit einer abgerundeten Schleifkuve ausgestattet (Bilder 2 und 3). Um Personen vor umherfliegenden Mulchrückständen und Steinen zu schützen, sind vorne Steinschutzbleche und hinten ein Schutztuch montiert.
Das Mulchgerät trägt sich während des Mulchens auf zwei luftbereiften Stützrädern. Diese können vor der Straßenfahrt oder zur Einlagerung zur Gerätemitte hin eingeklappt werden. Somit verringert sich die Länge des Gerätes. Beim Abbau wird das Gerät auf einem Stützfuß abgestellt. Das Mulchgerät hat auf beiden Seiten weiße Reflektoren. Weiterhin ist das Gerät mit einem Plastikkasten ausgestattet. In diesem Behälter sind beispielsweise Werkzeuge unterzubringen.
Der Plastikschutz um den geräteseitigen Zapfwellenstummel kann mittels eines Schnellverschlusses abgenommen werden. Somit ist ein schnelles Anbringen und Abnehmen der Gelenkwelle möglich. Der Rotor wird über einen Vierfach-Powerband-Keilriemen angetrieben. Mithilfe eines Gliedermaßstabes, welchen man durch eine Aussparung am Keilriemenschutz (Prüfschlitz) schiebt, kann die Riemenspannung kontrolliert werden.
Die Kontrolle des Getriebeölstandes erfolgt mit einem Inbus-Schlüssel am zentralen Getriebe. Das Gerät verfügt über sieben Schmiernippel (rechts und links am Rotor, hinten und vorne an der Gelenkwelle, jeweils ein Schmiernippel an der Aufhängung des rechten und linken Stützrades und ein Schmiernippel am Anbaubock).
Die Firma Kuhn liefert in der Grundausstattung ein Werkzeug zur Gerätereinigung (z.B. vor einer anstehenden Straßenfahrt) mit.
Tabelle 2: Technische Daten des Universalmulchgerätes BC 2800 von Kuhn
Maises in Prozent
Ergebnisse der Siebanalyse
Zur Durchführung der Siebanalyse wurde ein Trommelsieb verwendet. Zum Zeitpunkt des Siebens hatten die Proben eine Feuchte zwischen 8,7 % und 9,5 %. In Bild 8 ist zu sehen, dass die linke Säule (Arbeitsgang mit Y-Messern) etwas höhere Anteile an kleinen Fraktionen hat. Weiterhin hat diese Säule geringere Anteile an größeren Pflanzenrückständen. Durch den Arbeitsgang mit den Y-Messern wurden also die Pflanzenreste intensiver zerkleinert als mit den Hammerschlegeln, was sich günstiger auf die Strohrotte auswirkt. Wie oben bereits erwähnt, wurde die Arbeitsqualität des Kuhn Mulchgerätes (anhand von visuellen Bonituren) unabhängig von den verwendeten Werkzeugen vorwiegend mit „sehr gut“ bewertet.
Die Methode
Ermittlung von Arbeits- qualität und Leistungsbedarf beim Mulchen von Körner- maisstoppeln
Zur Bestimmung der Arbeitsqualität werden Mulchgeräte in Anlehnung an den entsprechenden DLG-Prüfrahmen im Feldtest unter Praxisbedingungen getestet. Auf abgeernteten und geeigneten Körnermaisflächen werden hierfür Messungen mit praxisüblichen Fahrgeschwindigkeiten durchgeführt.
Zur Dokumentation der Versuchsbedingungen werden die abgeerntete Maissorte (mit Reifezahl), Bodenart und Bodenzahl, Geländeeigenschaften, klimatische Daten zum Standort, eingesetzter Schlepper, eingesetzter Mähdrescher mit Erntevorsatz, Stoppelhöhen und Strohhinterlassenschaft auf der Fläche inkl. Feuchte ermittelt sowie die beim Test herrschende Witterung dokumentiert.
Die Grundeinstellungen der Mulchgeräte werden im DLG-Test an die jeweiligen Feldbedingungen vor Ort angepasst. Auf der Versuchsfläche werden daher vor Beginn der eigentlichen Messfahrten wertungsfreie Fahrten durchgeführt, um die geeigneten Einstellungen der Maschinen zu ermitteln. Der Leistungsbedarf an der Zapfwelle wird mit einer Zapfwellenmessnabe des DLG-Testzentrums gemessen. Die Fahrgeschwindigkeiten und Wegstrecken werden mit einem Correvit L400 der Firma KISTLER MESSTECHNIK erfasst. Ergänzend kann der Kraftstoffverbrauch mit der mobilen DLG-Kraftstoffmesstechnik dokumentiert werden.
Direkt im Anschluss an die Messfahrten wird die Höhe der abgemulchten Maisstoppeln an mehreren repräsentativen Stellen gemessen. Hierbei wird die Höhe von vorher überfahrenen und vorher nicht überfahrenen Stoppeln gemessen. Aus jeder Wiederholung der Messfahrt werden Proben des gemulchten Gutes auf einer Fläche von einem Quadratmeter entnommen. Nachdem die Proben einer schonenden Lufttrocknung ausgesetzt wurden, wird eine Siebanalyse mit einem Trommelsieb durchgeführt (Bild 5).
Die Arbeitsqualität des Mulchgerätes wird am Feld durch mehrere fachkundige Praktiker beurteilt. Hierbei wird ein vierstufiges Schema zur Bewertung der Arbeitsqualität angewendet: „sehr gut” / „gut” / „befriedigend” / „nicht befriedigend”. Die Gutfeuchte wird gravimetrisch im Labor bestimmt. Hierzu werden Proben direkt während dem Mulchen entnommen.
Ermittlung der Wartungszeiten
Die folgenden Wartungstätigkeiten werden bei einem Mulchertest durch fachkundige Praktiker durchgeführt. Hierbei wird die Arbeitszeit mithilfe einer Stoppuhr erfasst.
Abschmieren aller Schmiernippel am Gerät inkl. der Schmiernippel an der Gelenkwelle
Die Fettpresse liegt zur Ermittlung der Arbeitszeit neben dem Gerät bereit. In jeden Schmiernippel werden drei Stöße Fett gepresst. Nach dem Fetten aller Nippel wird die Fettpresse wieder neben dem zu prüfenden Gerät abgelegt. Anschließend wird vom Zeitnehmer die Zeiterfassung gestoppt.
Kontrolle des Ölstandes im zentralen Getriebe
Das notwendige Werkzeug zur Durchführung des Arbeitsprozesses liegt neben dem Gerät bereit. Die
Schraube zur Ölstandskontrolle wird vom Probanden geöffnet. Als nächstes wird der Ölstand kontrolliert. Danach wird die Schraube wieder verschlossen. Wenn die Testperson nach der Ölstandskontrolle alle eingesetzten Werkzeuge neben dem Gerät abgelegt hat, wird die Zeiterfassung vom Zeitnehmer gestoppt.
Kontrolle der Keilriemenspannung
Die notwendigen Werkzeuge zur Durchführung dieser Tätigkeit liegen neben dem Mulchgerät bereit. Nachdem der Praktiker die Keilriemenspannung kontrolliert hat, werden alle eingesetzten Werkzeuge wieder neben dem zu prüfenden Gerät abgelegt. Anschließend wird vom Zeitnehmer die Zeiterfassung gestoppt.
Spannen der Keilriemen
Das notwendige Werkzeug zur Durchführung dieser Tätigkeit liegt neben dem Prüfling bereit. Nachdem die Testperson die Keilriemen gespannt hat, wird das verwendete Werkzeug wieder in die Ausgangsposition zurückgelegt. Dann stoppt der Zeitnehmer die Zeiterfassung.
Wie oben beschrieben, werden alle Tätigkeiten von mehreren Testpersonen durchgeführt. Anschließend wird aus allen gemessenen Zeiten der Mittelwert gebildet. Weiterhin werden die Werkzeuge im Prüfbericht aufgeführt, die zur Verrichtung der Tätigkeit eingesetzt wurden.
Praxiseinsatz des Prüflings auf landwirtschaftlichen Betrieben
Der Prüfling wird auf mehreren landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt. Nach dem Einsatz werden die Nutzer anhand eines Fragebogens befragt. Der Fragebogen umfasst in mehreren Einzelfragen die Bewertung der Handhabung und die Bewertung der geleisteten Arbeitsqualität des Mulchgerätes.
Die Nutzer bewerten alle Fragen in vier Stufen: „sehr gut” / „gut” / „befriedigend” / „nicht befriedigend”.
Die Testergebnisse im Detail
Arbeitsqualität und Leistungsbedarf beim Mulchen von Körnermaisstoppeln
Der Feldtest zur Ermittlung von Arbeitsqualität und Leistungsbedarf wurde im Oktober 2015 durchgeführt. Diese Teilprüfung fand auf einem abgeernteten Körnermaisschlag (Sorte Pioneer P8745, Reifezahl K 250) statt, der zwei Tage zuvor geerntet wurde. Zur Körnermaisernte wurde ein New Holland Mähdrescher CR 8080 (Rotormaschine) mit aktiver Strohverteilung und dem 8-reihigen Vorsatz Cornstar 208 von Kemper eingesetzt. Während der Ernte hatte der Mais eine Höhe von ca. 1,80 Meter. Der Versuchsschlag ist leicht hängig und wird durch die Bodenart „Sandiger Lehm” (60 Bodenpunkte) gekennzeichnet. Im Jahr 2015 sind am Standort zwischen der Maisaussaat und der Maisernte 201 mm Niederschlag gefallen. Während der Prüfung herrschte Sonnenschein. Die Lufttemperaturen lagen zwischen 12 und 21 Grad Celsius.
Als Traktor wurde ein Steyr 4130 Profi CVT (96 kW, 131 PS) eingesetzt. Während der Prüfung wurde mit einer Geschwindigkeit von 8 km/h gemulcht.
Es wurden die Arbeitsqualität und der Leistungsbedarf mit Y-Messern und Hammerschlegeln (je in dreifacher Wiederholung) ermittelt. Am Rande der eigentlichen Versuchsfläche wurde eine kleinere Fläche gemulcht. Anhand dieser Anschauungsfläche beurteilten fünf Landwirte die Arbeitsqualität visuell.
Vor Versuchsbeginn wurde auf der gesamten Fläche die Länge von 120 Maisstoppeln gemessen. Hierbei wurden Werte zwischen 13 cm und 29 cm ermittelt. Der Mittelwert aller gemessenen Stoppeln lag bei 21 cm. Weiterhin wurde auf dem Schlag die Menge an Rückständen (Restpflanze inkl. Stoppeln) bestimmt. Die Menge Frischmasse lag bei 5,9 Tonnen pro Hektar (bei einer Feuchtigkeit des zu mulchenden Gutes zwischen 22,2 % und 37,7 %, Mittelwert: 27,7 %). Die Menge an Trockenmasse betrug 4,6 Tonnen pro Hektar. Die Hinterlassenschaft sowie die Feuchte der Restpflanze auf diesem Schlag sind eher als gering einzustufen. Die geringe Hinterlassenschaft resultiert vorwiegend aus den geringen Niederschlägen zwischen Maisaussaat und Ernte. Zu Beginn des Tests wurden mit dem Mulchgerät wertungsfreie Einstellfahrten durchgeführt.
Visuelle Bonitur der Arbeitsqualität durch fünf Praktiker
Die Arbeitsqualität des Mulchgerätes wurde durch fünf Praktiker bewertet. Hierbei wurden den Landwirten mehrere Fragen zur Häcksellänge, zur generellen Arbeitsqualität und zur Querverteilung des gemulchten Gutes gestellt. Im Folgenden sind die Ergebnisse der Bonitur aufgeführt:
Gleichmäßigkeit der Häcksellänge
Generell wird die Gleichmäßigkeit der Häcksellänge des Kuhn Gerätes vorwiegend mit „gut” bewertet. Die Gleichmäßigkeit der Häcksellänge des Kuhn Gerätes mit Y-Messern bewertet ein Landwirt mit „sehr gut” und vier Landwirte mit „gut”. Bei Ausstattung des Kuhn Gerätes mit Hammerschlegeln wird die Gleichmäßigkeit der Häcksellänge von einem Praktiker mit „sehr gut”, von drei Praktikern mit „gut” und von einem Landwirt mit „befriedigend” bewertet.
Arbeitsqualität
Die Arbeitsqualität des Kuhn Mulchgerätes wird von den Praktikern vorwiegend mit „sehr gut” bewertet.
Die Arbeitsqualität des Kuhn Gerätes mit Y-Messern wird von drei Landwirten mit „sehr gut” bewertet und von zwei Landwirten mit „gut”. Die Häufigkeit der erteilten Bewertungen ist bei Ausstattung mit Y-Messer und mit Hammerschlegeln gleich.
Querverteilung des gemulchten Gutes
Im Allgemeinen wird die Querverteilung beim Kuhn Mulchgerät vorwiegend mit „gut” bewertet. Die Querverteilung des Kuhn Mulchers wird bei Ausstattung mit Y-Messern von zwei Praktikern mit „sehr gut” und von drei Landwirten mit „gut” eingeschätzt. Wenn die Y-Messer durch die Hammerschlegel ausgetauscht werden, wird die Querverteilung von einem Landwirt mit „sehr gut” und vier Personen mit „gut” bewertet.
Ergebnisse aus der Vermessung der Stoppelhöhen nach dem Mulchen
Nachdem die Arbeiten mit dem Mulchgerät abgeschlossen waren, wurde die Höhe der abgemulchten Maisstoppeln vermessen. Hierbei wurden einerseits 18 Stoppeln vermessen, die der Traktor vor dem Mulchen überfahren hat. Andererseits wurden 18 Stoppeln vermessen, die ein Fahrzeug vor dem Mulchen nicht überrollt hat. Bild 6 zeigt die mit einem Besen freigelegten Stoppelreste. Die beiden äußeren Stoppelreihen wurden vor dem Mulchen mit dem Traktor überfahren. Die beiden mittleren Stoppelreihen wurden nicht überrollt.
In Bild 7 werden die vermessenen Stoppelhöhen dargestellt. Es ist festzustellen, dass die Stoppellänge nach dem Einsatz von Hammerschlegeln etwas geringer ist als nach dem Einsatz der Y-Messer. Generell hatten die abgemulchten Stoppeln eine gleichmäßige Länge.
In den Fahrspuren waren nach dem Mulchen nur sehr selten überfahrene und abgeknickte Stoppeln vorhanden, die ihre ursprüngliche Länge noch hatten.
Ergebnisse aus den Messungen zum Leistungsbedarf
Bild 9 zeigt den Leistungsbedarf der zwei durchgeführten Varianten (mit Y-Messern und mit Hammerschlegeln). Dieser wurde in dreifacher Wiederholung mit einer Zapfwellenmessnabe ermittelt. Eine Säule stellt eine Wiederholung der Messung dar. Diese eine Wiederholung wurde in einer Fahrspur aufgezeichnet. Anhand der Messwerte, die in einer Wiederholung, also in einer Fahrspur aufgezeichnet wurden (Aufzeichnungsrate: ein Hertz), wurde der Mittelwert gebildet. Die Zahl, die jeweils mittig über den drei Säulen angegeben ist, ist der Mittelwert der drei Wiederholungen.
Tendenziell war im DLG-Test der Leistungsbedarf bei der Arbeit mit Y-Messern (54,0 kW) geringer als beim Mulchen mit Hammerschlegeln (61,2 kW). Beim Einsatz der Y-Messer liegt der Wert aus der ersten Wiederholung bei 63 kW. Die Werte der zweiten und dritten Wiederholung liegen bei 49,6 kW und bei 49,4 kW. Dieser erhöhte Wert in der ersten Wiederholung kann durch ein höheres Aufkommen von Biomasse in dieser Fahrspur erklärt werden.
Wartungszeiten
Die Wartungszeiten wurden im Oktober 2015 im DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel in 64823 Groß-Umstadt ermittelt. Die Ergebnisse dieser Teilprüfung sind in Tabelle 3 vermerkt.
Tabelle 3: Wartungszeiten am Mulchgerät BC 2800 von Kuhn
Abschmieren
Zum Abschmieren aller sieben Schmiernippel am Gerät inkl. Gelenkwelle benötigten die Testpersonen zwischen 108 und 144 Sekunden (Mittelwert: 125 Sekunden). Allen Testpersonen ist positiv aufgefallen, dass der geräteseitige Plastikschutz um den Zapfwellenstummel sehr leicht entfernt werden kann. Somit lässt sich die Gelenkwelle zum Abschmieren einfach ab- und anbauen.
Kontrolle des Ölstandes im zentralen Getriebe
Zur Ölstandskontrolle benötigten die Testpersonen zwischen 61 und 103 Sekunden (Mittelwert: 83 Sekunden). Zur Durchführung dieser Tätigkeit benötigt der Bediener nur einen Inbus-Schlüssel.
Kontrolle der Keilriemenspannung
Zur Kontrolle der Keilriemenspannung am Kuhn Gerät benötigten die Testpersonen zwischen 11 und 18 Sekunden (Mittelwert: 14 Sekunden). Zur Kontrolle der Keilriemenspannung ist im Keilriemenschutz ein Prüfschlitz vorgesehen. An dieser Aussparung kann die Keilriemenspannung sehr einfach mithilfe eines Gliedermaßstabes gemessen werden. Das Abnehmen des Keilriemenschutzes ist dabei nicht erforderlich.
Spannen der Keilriemen
Das Spannen des Vierfach-Powerband-Keilriemens dauerte im DLG-Test zwischen 224 und 341 Sekunden (Mittelwert: 285 Sekunden). Vorteilhaft wirkt sich beim BC 2800 von Kuhn aus, dass der Keilriemenschutz zur Keilriemenspannung nicht abgenommen werden muss. Alle Schrauben und Muttern können mit einem 24er-Schlüssel geöffnet werden. Somit muss der Anwender bei der Keilriemenspannung nie den Schraubenschlüssel tauschen.
Ergebnisse zum Praxiseinsatz auf landwirtschaftlichen Betrieben
Das Kuhn Mulchgerät kam zwischen dem 24. September 2015 und dem 20. Oktober 2015 auf fünf landwirtschaftlichen Betrieben zum Einsatz. Hierbei wurden 60 Hektar Maisstoppeln und zwei Hektar Blühflächen gemulcht. In Tabelle 4 werden die Ergebnisse des Praxiseinsatzes aufgeführt. In Klammern steht die Anzahl der Landwirte, die die entsprechende Bewertung vorgenommen hat. Zwei Fragen wurden nicht von allen Praktikern beantwortet.
Tabelle 4: Ergebnisse des Praxiseinsatzes
Fazit
Anhand der DLG-Prüfung wurde festgestellt, dass das Mulchgerät BC 2800 von Kuhn zum Mulchen von Körnermais geeignet ist. Die Prüfung zur Ermittlung der Arbeitsqualität wurde mit sehr guten und guten Ergebnissen bestanden. Auch die Praxisbetriebe bewerteten die Arbeitsqualität beim Mulchen von Maisstoppeln mit „sehr gut” und „gut”. Der Leistungsbedarf lag beim Mulchen von Maisstoppeln zwischen 54,0 kW (beim Einsatz von Y-Messern) und 61,2 kW (beim Einsatz von Hammerschlegeln).
Die Handhabung des Mulchgerätes wurde im Praxiseinsatz von den Landwirten ebenfalls vorwiegend mit „sehr gut” und „gut” bewertet. Anhand der vorliegenden Testergebnisse kann dem Mulchgerät BC 2800 der Firma Kuhn das Prüfzeichen DLG-Anerkannt (in den Prüfungen: Arbeitsqualität und Leistungsbedarf, Handhabung und Praxiseinsatz) verliehen werden.
Ein Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT in Einzelkriterien“ wird für landtechnische Produkte verliehen, die eine umfangsreduzierte Gebrauchswertprüfung der DLG nach unabhängigen und anerkannten Bewertungskriterien erfolgreich absolviert haben. Die Prüfung dient zur Herausstellung besonderer Innovationen und Schlüsselkriterien des Prüfgegenstands. Der Test kann Kriterien aus dem DLG-Prüfrahmen für Gesamtprüfungen enthalten oder sich auf andere wertbestimmende Merkmale und Eigenschaften des Prüfgegenstandes fokussieren.
Die Mindestanforderungen, die Prüfbedingungen und -verfahren sowie die Bewertungsgrundlagen der Prüfungsergebnisse werden in Abstimmung mit einer DLG-Expertengruppe festgelegt. Sie entsprechen den anerkannten Regeln der Technik sowie den wissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Erkenntnissen und Erfordernissen. Die erfolgreiche Prüfung schließt mit der Veröffentlichung eines Prüfberichtes sowie der Vergabe des Prüfzeichens ab, das fünf Jahre ab dem Vergabedatum gültig ist.
Die DLG-Prüfung „Arbeitsqualität und Leistungsbedarf, Handhabung, Praxiseinsatz“ wurde mit dem
Universalmulchgerät BC 2800 von Kuhn durchgeführt. Neben der Arbeitsqualität auf Körnermaisstoppeln wurden die Wartungszeiten von vier versierten Praktikern mittels einer Stoppuhr ermittelt. Hierbei wurden von den Praktikern die folgenden Tätigkeiten ausgeführt: Abschmieren des Gerätes, Kontrolle des Getriebeölstandes, Kontrolle der Keilriemenspannung und Spannung des Keilriemens. Weiterhin wurde das Mulchgerät auf fünf landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt. Nach dem Einsatz wurden alle Landwirte zum Gerät und zur erzeugten Arbeitsqualität anhand eines Fragebogens befragt.
Andere Kriterien wurden in der vorgestellten Prüfung nicht überprüft.