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17.02.2021

Klimawandel wirkt sich auf Trinkwasser aus

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Anhand der Rappbodetalsperre im Harz erforschten Wissenschaftler, wie sich der Klimawandel auf die Qualität des Trinkwassers auswirkt.

Der Klimawandel könnte Einfluss auf die Qualität des Trinkwassers haben. Zu diesem Schluss kam ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Die Wissenschaftler untersuchten für die Studie die Rappbodetalsperre im Harz. Sie ist die größte Trinkwassertalsperre in Deutschland und beliefert rund 1 Million Menschen mit Trinkwasser, unter anderem in den Regionen Halle und dem südlichen Sachsen-Anhalt.

Weniger Sauerstoff, mehr Verunreinigung

Der aktuellen Entwicklung zufolge wird die durchschnittliche Erderwärmung bis zum Jahr 2100 zwischen 4 und 6 Grad liegen. Wenn der Trend bleibt, wird das laut der Forscher dazu führen, dass die Rappbodetalsperre Temperaturverhältnisse wie südeuropäische Seen bekommt. Das hätte zur Folge, dass das Wasser verunreinigt wird, etwa durch Rücklösungen von Sedimenten, und es zu verstärktem Bakterienwachstum kommt. In Folge würde das Wasser weniger Sauerstoff haben. Einerseits verbrauchen die zunehmenden Mikroorganismen Sauerstoff, andererseits kann warmes Wasser ohnehin weniger Sauerstoff aufnehmen.

Schon jetzt wird das Rohwasser aus der untersten Schicht entnommen, da dort das Wasser kalt ist und einen geringen Gehalt an Trübstoffen, gelösten Metallen, Algen, Bakterien und potenziell pathogenen Mikroorganismen aufweist. 

Maßnahmen gegen Wassererwärmung durch Klimawandel möglich

Ganz machtlos stehen die Talsperrenbetreiber der Erwärmung des Tiefenwassers aber nicht gegenüber. Die Modellsimulationen zeigen, dass ein Teil der Wärme durch ein geschicktes Wasserentnahmeregime abgeführt werden könnte. Dies betrifft die Wasserabgabe an den Unterlauf - also die Wasserentnahme, die in das darunter liegende Fließgewässer entwässert, um dort die Abflussverhältnisse stabil zu halten.

Diese sogenannte Unterwasser-Abgabe müsste nicht wie bisher aus den tieferen Schichten, sondern oberflächennah entnommen werden. „Damit wird die zusätzliche Wärme, die durch den Klimawandel verursacht wird, wieder abgegeben“, sagt Karsten Rinke vom UFZ. Sollte die Erwärmung über 6 Grad ansteigen, sieht Rinke allerdings keine Möglichkeiten, das Aufheizen des Tiefenwassers zu verhindern.

Foto: Skitterphoto/pixabay.com (Symbolbild)

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