30.12.2020
Klimawandel: Alpine Pflanzen müssen sich an Fressfeinde gewöhnen
CYA GMBH
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Die Abwanderung von Heuschrecken durch den Klimawandel in höhere Lagen verändert die Struktur alpiner Pflanzen.
Forscher der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH), der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) sowie der Universität Neuchâtel haben untersucht, wie sich der Klimawandel auf das Verhalten von Heuschrecken auswirkt. Das Ergebnis: Pflanzenfressende Heuschrecken wandern aus tieferen Lagen in höhere alpine Regionen ab.
Klimawandel beeinflusst Ökosysteme
Besiedeln Organismen neue Lebensräume, könnten sie jedoch das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören. Denn Pflanzen und ihre Fressfeinde haben sich über lange Zeit zusammen entwickelt. Dies trifft insbesondere für alpine Gebiete zu: Weil in hohen Lagen die Vegetationszeit kurz ist, sind pflanzenfressende Insekten weniger häufig, und Pflanzen müssen sich weniger vor Fressfeinden schützen. Während sich die Flora in tieferen Regionen vor Fressfeinden zum Beispiel mittels Stacheln, Haare oder Gift schützt, brauchen dies alpine Pflanzen bislang nicht.
Forscher brachten Heuschrecken auf alpine Wiesen
Die Wissenschaftler verfrachteten verschiedene Heuschreckenarten von tieferen Regionen auf alpine Grasland-Standorte. Dort setzten die Ökologen die Heuschrecken in Käfigen aus. In ihrer Studie maßen die Forscher unter anderem, wie sich unter dem Einfluss der pflanzenfressenden Insekten die Biomasse, Struktur und Zusammensetzung der alpinen Pflanzengesellschaften veränderten. Zudem untersuchten sie, ob einige Alpenpflanzen aufgrund gewisser Merkmale wie Zähigkeit der Blätter, dem Gehalt an Kieselsäuren oder Inhaltsstoffen wie Phenolen oder Tanninen, anfälliger für Fraß sind.
Alpine Pflanzen, wie Klee oder Kräuter, sind für die Alm-Kuhhaltung wichtig und haben Einfluss auf die Qualität der Milch.
Foto: Willfried Wende/pixabay.com (Symbolbild)