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16.08.2022

ISN-Bericht: Schlachtbetriebe kündigen ITW-Betrieben offenbar Lieferverträge

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Allgemein Schweine

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Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands berichtet von durch Schlachtbetrieben gekündigte Lieferverträge. Der Grund: Mangelndes Interesse an Tierwohl-Fleisch.

Schlachtbetriebe haben Betrieben, die an der Initiative Tierwohl teilnehmen, offenbar Lieferverträge gekündigt. Das berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). Einige Betroffene haben sich beim Verband gemeldet. Begründet werde dies seitens der Schlachtunternehmen mit der zu geringen Nachfrage nach Tierwohl-Fleisch und die dadurch fehlende Bezahlung seitens der Fleischabnehmer, so die ISN.

Schlachtbetriebe bestätigten Situation

Der Verband hat sich bei verarbeitenden Betrieben nach dieser Entwicklung erkundigt. Diese bestätigten das geringe Interesse an ITW-Fleisch. Der schwächelnde Verkauf von Schweinefleisch im Lebensmitteleinzelhandel wirke sich verstärkt aus, weil der Hauptteil aus Tierwohl-Betrieben komme, heißt es in dem Bericht weiter. Discounter und Supermärkte setzen seit geraumer Zeit verstärkt auf entsprechende Produkte.

Verband nimmt gesamte Wirtschaft in die Pflicht

Die Interessengemeinschaft kritisiert, dass Schweinehalter nicht zum ersten Mal bei der Investition in Tierwohl im Regen stehen gelassen werden. Und selbst wenn die Betriebe ihre Erzeugung wieder auf den alten Standard zurücksetzten, blieben sie auf einem großen Teil ihrer zusätzlichen Kosten sitzen, heißt es weiter. Das Vertrauen in eine verlässliche Bezahlung von Tierwohlmaßnahmen schwinde dabei massiv.

“Wir müssen angesichts hoher Teuerungsraten, leerer Haushaltskassen und der dramatisch schlechten Situation in der Schweinehaltung aber auch Tacheles reden. Wir diskutieren inzwischen seit einer Dekade über Tierwohl”, sagte der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes. Die Wirtschaft sei mit der Initiative Tierwohl vorangegangen und man müsse nüchtern feststellen, dass sich mehr Tierwohl nur dann finanzieren lasse, wenn die gesamte Wirtschaft mitziehe - was bei Weitem nicht der Fall sei, ordnet Dierkes die Situation ein.

Foto: Andreas Breitling/pixabay.com (Symbolbild)

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