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01.09.2021

Herbstdüngung zu Raps – wann macht sie Sinn?

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Themen

Bodenbearbeitung Düngung Ackerbau Pflanzenernährung Pflanzen

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Ein normal entwickelter Raps mit ca. 40 Pflanzen/m² bildet bis zur Winterruhe acht bis 12 Blätter aus. Das entspricht einer Pflanzenmasse von 1 bis 1,5 kg/m². Darin ist eine Stickstoffmenge von ca. 50 bis 75 kg N/ha gebunden. Je nach Vorfrucht und deren Stickstoff-Bilanz, organischer Düngung in den Vorjahren, dem verbliebenem Stroh auf der Fläche sowie der möglichen Stickstoff-Nachlieferung aus dem Boden, der Bodenbearbeitung und weiteren Faktoren sollte sichergestellt werden, dass dem Raps diese Stickstoffmenge zur Verfügung steht. Es muss deshalb eine sorgfältige Abwägung stattfinden, ob eine Herbstdüngung notwendig ist. Zumal die im Herbst ausgebrachte Menge an verfügbarem Stickstoff vollständig bei der Kalkulation der bedarfsgerechten Frühjahrsdüngung anzurechnen ist. Demzufolge verringert sich die im Frühjahr noch mögliche Stickstoffmenge.

Stickstoffbedarfsermittlung im Herbst

Gemäß der Düngeverordnung darf Raps bis zum Beginn der Sperrfrist am 1. Oktober mit Stickstoff gedüngt werden. Dabei gilt es einiges zu beachten: Zunächst ist der Nachweis zu führen, dass ein Stickstoffdüngebedarf besteht (§ 4 Abs.1 DüV). Zur Ermittlung und Dokumentation des Bedarfs gibt es länderspezifische Vorgaben, Anleitungen und Programme. Insbesondere die Dokumentation ist für eventuelle, spätere Überprüfungen wichtig.

Auf langjährig organisch gedüngten Böden und nach bestimmten Vorfrüchten, wie beispielsweise Feldgemüse oder Leguminosen besteht kein Düngebedarf. Ebenso nach mehrjähriger Brache. Dagegen kann bei der häufigsten Fruchtfolgestellung, Raps nach Getreidevorfrucht, eine Stickstoffgabe zur Bedarfsdeckung erforderlich sein.

Wenn optimale Aussaat- und Wachstumsbedingungen gegeben sind, entwickeln sich die Bestände oft so gut, dass im Herbst kein Stickstoff-Düngebedarf besteht. Die verfügbare Stickstoffmenge kommt dann besser im Frühjahr zur Anwendung.

Sollte aufgrund der Bedingungen ein Düngebedarf bestehen, können sowohl organische als auch mineralische Dünger eingesetzt werden. Die möglichen Düngermengen beschränken sich auf maximal 30 kg/ha Ammonium-N beziehungsweise 60 kg/ha Gesamt-N, wobei der jeweils zuerst erreichte Schwellenwert die Einsatzmenge begrenzt.

Besonderheiten in „Roten Gebieten“

Auch in „Roten Gebieten“ darf Raps im Herbst gedüngt werden. Es gelten prinzipiell die gleichen Vorgaben wie auf Flächen außerhalb dieser Gebiete. Jedoch ist zusätzlich zur Standarddokumentation durch eine repräsentative Nmin-Beprobung auf dem jeweiligen Schlag nachzuweisen, dass im Boden die verfügbare Stickstoffmenge unter 45 kg/ha liegt. Natürlich kann auch ohne solche Sonderauflagen derart vorgegangen werden, um die Notwendigkeit einer Herbstdüngung möglichst exakt abzuschätzen. Kommen Gülle oder Gärrückstände zur Anwendung, ist deren Nährstoffgehalt (Gesamt-N, Ammonium-N und P) zu ermitteln und nachzuweisen.

Herbstdüngung wird durch N-Stabilisierung sicherer

Für den Fall einer notwendigen und möglichen Stickstoff-Düngung im Herbst sichert die ammoniumstabilisierte Düngung einschließlich PIADIN® zu Gülle oder Gärrückstand den Bedarf und damit auch den späteren Ertrag sehr gut ab. Auch wenn der Spätherbst und Winter mild ausfallen, erfolgt eine ausgeglichene Stickstoff-Versorgung ohne Risiko des Überwachsens der Bestände. Gleichzeitig wird der gesamte Ammoniumstickstoff im Boden wirksam vor heftigen Nitrifikationsschüben geschützt, und damit auch vor Auswaschung, klimaschädlichen Lachgasverlusten und weiterführender Denitrifikation. Die bessere Wurzelausbildung infolge der ammoniumbetonten Pflanzenernährung schafft günstige Voraussetzungen für die Frühjahrsentwicklung. Auf Basis einer Herbstdüngung lässt sich theoretisch auch die 1. Gabe im Frühjahr flexibler gestalten. Allerdings sollte beim Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren die allerorts bewährte frühe Einmalgabe nicht infrage gestellt werden.

Samenertrag von Raps unter besonderer Berücksichtigung der Herbstdüngung an zwei Standorten in Mecklenburg-Vorpommern 2019

Wie das Diagramm zeigt, ist eine solche Stickstoff-Stabilisierung mit der Düngermischung raps-power® neo-N sowohl im Frühjahr als in Kombination mit einer Herbstdüngung (hier mit ALZON® neo-N) von Vorteil. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Herbstdüngung nicht immer zielführend ist. Ihre Notwendigkeit ist deshalb stets zu hinterfragen.

Kurz gelesen

Insbesondere nach der üblichen Getreidevorfrucht kann zu Raps eine Herbstdüngung notwendig werden. Sind optimale Aussaat- und Wachstumsbedingungen gegeben, besteht in der Regel kein Düngebedarf im Herbst und die N-Mengen kommen besser im Frühjahr zur Anwendung. Sollte eine Herbstdüngung erfolgen, ist die Anwendung von stabilisierten N-Düngern einschließlich PIADIN® zu Gülle oder Gärrückstand empfehlenswert.

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