25.05.2021
Geschlechtsbestimmung im Ei: Fachhochschule entwickelt schnelle Methode
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Ab kommendem Jahr ist das Kükentöten verboten. Forscher haben nun eine schnelle Methode für die Geschlechtsbestimmung im Ei zum Patent angemeldet.
Ab 1. Januar 2022 ist das Töten männlicher Küken endgültig verboten. Der Bundestag hat einem entsprechenden Gesetzentwurf von Bundesagrarministerin Julia Klöckner zugestimmt. Stattdessen sollen Verfahren zum Einsatz kommen, mit denen sich das Geschlecht schon im Ei bestimmen lässt. Forscher der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) und der Hochschule Coburg haben so eine Methode, die die Geschlechtsbestimmung im Ei schon zwischen Tag 3 und 6 möglich macht, entwickelt und bereits zum Patent angemeldet.
Geschlechtsbestimmung durch unterschiedliche Farben
Im Ei entstehen unterschiedliche Mengen von geschlechtsspezifischen biologischen Komponenten bei männlichen und weiblichen Küken. Diese nutzen die Wissenschaftler, wie Professorin Dr. Helene Dörksen von der TU Ostwestfalen-Lippe erklärt: “Die Komponenten leuchten wir durch ein winziges Loch in der Eischale mit einem Laser an. Anhand der Intensität des Lichtes, das sie zurückwerfen, können wir das Geschlecht des Embryos im Ei bestimmen.” In der Wissenschaft heißt dieses Verfahren Fluoreszenzspektroskopie und kommt ursprünglich aus der Analytischen Chemie. „Man weiß schon lange, dass viele organische und nichtorganische Stoffe auf natürliche Weise unterschiedlich leuchten“, erklärt Dörksen. „Dieses unterschiedliche Leuchten kann man in gemessenen Spektren sehen und analysieren.“
Methode kommt aus dem Kraftstoffbereich
Die Anwendung von Laserstrahlen ist allerdings nicht neu. Die Messmethode hat Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL, vor einigen Jahren entwickelt. Sie dient ursprünglich als Sensor zur Kraftstofferkennung, mit dem sich Fehlbetankungen vermeiden und Verbrennungsoptimierungen erzielen lassen. Der treibende Gedanke war, durch Bio- und synthetische Kraftstoffe CO2 zu sparen. Das gelingt, wenn der Motor erkennt, was im Tank ist. Seine Idee war es schon vor Jahren, die Methode auch auf Hühnereier anzuwenden.
Foto: pixabay.com (Symbolbild)