17.11.2020
Geflügelpest: Großer Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern betroffen
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Geflügel
Die Geflügelpest breitet sich weiter aus, im Landkreis Rostock wurde um einen großen Legehennenbetrieb ein Sperrbezirk eingerichtet.
Nachdem in mehreren norddeutschen Bundesländern mit der Geflügelpest infizierte Wildvögel gefunden worden waren, hat es nun einen Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern getroffen. Wie das Agrarministerium in Schwerin mitteilte, ist in einem größeren Legehennenbetrieb in der Nähe von Neubukow im Landkreis Rostock der Virus H5N8 aufgetreten. Amtsveterinäre des Landkreises und die Tierärztin des Betriebes hatten dort Proben entnommen, nachdem der Geflügelhalter in den zurückliegenden Tagen Krankheitssymptome bei den Tieren, Legedepression und schließlich hohe Tierverluste beobachtet hatte.
Ministerium empfiehlt Aufstallung und Schlachtung
„Leider ist eingetreten, was wir seit Wochen befürchten: Wir haben es mit einem aktiven Seuchengeschehen im ganzen Land zu tun“, sagte Agrarminister Till Backhaus. Vier von sechs Landkreisen sind inzwischen von der Geflügelpest betroffen. „Auch in diesem Fall sind die getroffenen Maßnahmen eng mit uns abgestimmt. In der kommenden Woche werde ich mich mit den Landräten über das weitere Vorgehen beraten.“ Bis dahin rät der Minister den Geflügelhaltern, alles zu tun, um ihre Bestände zu schützen. Wo es möglich ist, sollte das Geflügel aufgestallt werden. Zur Schlachtung anstehendes Geflügel sollte geschlachtet werden, bevor die Tierseuche eine Vermarktung unmöglich macht. Rund um den betroffenen Betrieb mit ursprünglich 3000 Tieren sind ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet verfügt worden. Dort gelten strenge Regeln für Geflügelhalter und die Geflügelverarbeitung.
Geflügelpest: Auch Hobbyzüchter müssen Regeln beachten
Auch Kleinsthalter müssen ihre Tierhaltung bei den Veterinärämtern anzeigen und außerdem den Bestand bei der Tierseuchenkasse melden. Nur dann besteht ein Entschädigungsanspruch für den Fall, dass es zu einem Ausbruch der Geflügelpest in einem Bestand kommt. „Sorge bereiten mir in diesem Zusammenhang die wertvollen Bestände der Hobby-Geflügelhalter“, so Backhaus. „Zum Teil über Jahrzehnte haben sie alte Arten und Rassen erhalten. Damit bewahren sie einen Schatz an genetischer Vielfalt.“ Er empfiehlt auch diesen Züchtern die Aufstallung, sofern es den Tieren zumutbar ist.