top of page

06.10.2020

Futtermittel: Ohne Sojaimporte geht es nicht

Airfarm_logo_official_icon_only.png

TRANSGEN - FORUM BIO - UND GENTECHNOLOGIE E.V.

Themen

Herbizid Gesellschaft Europa

partner4_edited.png

Europa produziert zu wenig eiweißreiche Futterpflanzen für seine Nutztiere und ist deswegen auf die Einfuhr großer Mengen an Sojabohnen angewiesen. Und die sind im Regelfall „mit Gentechnik“: In den wichtigsten Erzeugerländern in Nord- und Südamerika werden fast nur noch gentechnisch veränderte Sorten angebaut. Weltweit liegt der Gentechnik-Anteil an der Sojaproduktion bei knapp achtzig Prozent.

Die Welt der Sojabohnen: Die großen Handelsströme, Stand 2018. Inzwischen ist China das mit Abstand wichtigste Importland, weit vor der EU. Die EU führte 2018 etwa 35 Millionen Tonnen Sojabohnen und Sojaschrot aus Nord- und Südamerika ein - überwiegend gentechnisch verändert.

Der Import von Sojabohnen aus den USA in die EU ist 2018/19 um etwa 120 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Um amerikanische Zölle auf europäische Importe vorerst abzuwenden, hatte die EU-Kommission in einem „Deal“ mit US-Präsident Trump entsprechende Abnahme-Zusagen gemacht. Kamen 2017/18 etwa 35 Prozent der Sojabohnen aus den USA, so waren es 2018/19 72 Prozent.

Weitere Sojawelten-Infografiken: Ohne Gentechnik! Und wo kommt das ganze Futter her?

2018 wurden knapp 34 Millionen Tonnen Sojabohnen und Sojaschrot aus Nord- und Südamerika in die Europäische Union verschifft - rein rechnerisch 68 Kilogramm für jeden EU-Bürger. Ohne diese Importe wäre die Erzeugung tierischer Lebensmittel auf dem derzeitigen Niveau nicht möglich. Denn Europa produziert zu wenig eiweißreiche Futterpflanzen, um die großen Nutztierbestände - vor allem Schweine und Geflügel, aber auch Rinder - ernähren zu können.

Inzwischen haben sich in allen Erzeugerländern gentechnisch veränderte (gv-) Sojabohnen durchgesetzt: In den USA, Argentinien, Paraguay und auch in Brasilien, dem für Europa wichtigsten Produzenten, sind sie zum Standard geworden. Offenkundig bringt das System aus gv-Sorten und dem dazu passenden Herbizid vor allem bei der Unkrautbekämpfung den Landwirten wirtschaftliche Vorteile. Daran hat auch die vor allem in Südamerika zunehmende Kritik an einem übermäßigen Herbizideinsatz wenig geändert.

Wenn gv-Sojabohnen einmal zugelassen sind, dann gibt es in diesen Ländern keine besonderen gesetzlichen Vorschriften, die Landwirte und Händler beachten müssen: Im Regelfall wird in der Sojabranche nicht nach „mit“ und „ohne“ Gentechnik unterschieden - weder bei der Aussaat und Ernte, noch bei Transport, Lagerung und Verarbeitung. Standard-Sojarohstoffe, wie sie auf den internationalen Agrarmärkten gehandelt werden, bestehen daher zu einem nicht unerheblichen Anteil aus gv-Sojabohnen.

Der allergrößte Teil des Welthandels mit Sojabohnen und -schrot (ca. 90 Prozent) entfällt auf die Länder, in denen fast nur noch gentechnisch veränderte Sojabohnen angebaut werden. Inzwischen hat China die EU als weltweit größter Soja-Importeur abgelöst.

bottom of page