05.09.2020
Fleisch: DBV befürwortet Verbot von Lockangeboten
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Bauernpräsident Joachim Rukwied ist offen für ein Verbot von Dumping-Werbung für Fleisch. Die AbL fordert die Ausweitung auf andere Produkte.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) ist offen für ein Verbot von Lockangeboten des Lebensmitteleinzelhandels mit Fleisch. Das berichtet das landwirtschaftliche Informationszentrum Proplanta. Es sei richtig, Wert und Wertschätzung für Lebensmittel über eine solche Initiative zu erhöhen, zitiert Proplanta DBV-Präsident Joachim Rukwied, der seinen Standpunkt Ende August in Berlin vor Medienvertretern erläutert hat. Er erwartet aber auch, dass aus einem solchen Verbot höhere Erzeugerpreise für die Landwirte resultieren.
Überangebot von Obst statt billiges Fleisch bewerben
Rukwied zeigte auch Verständnis für den Handel und machte einen Vorschlag, wie Proplanta weiter schreibt: Es sei beispielsweise durchaus sinnvoll, wenn bei einem akuten Überangebot an saisonalem Obst oder Gemüse Verkaufsaktionen gefahren würden, denn dann brauche es zum Abverkauf einen Preisanreiz, so der Bauernpräsident.
Verbot auf Milchprodukte ausweiten
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) geht noch einen Schritt weiter und fordert, das Verbot von Dumping-Werbung auf Milchprodukte auszuweiten. „Es ist richtig, dass Landwirtschaftsministerin Klöckner diese Lockangebote für Billigfleisch verbieten lassen will. Aber genauso notwendig ist es, das auch für Milchprodukte und für alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse einzufordern“, so Vorstandsmitglied Elisabeth Waizenegger. Sie betont, dass Landwirte keine Rohstoffe produzieren, sondern Lebensmittel. „Die Abkehr von dem Billigsystem Fleisch, Milch, Getreide, Gemüse und so weiter ist die Grundlage dafür, den gesellschaftlichen und bäuerlichen Anforderungen für mehr Klimaschutz, Biodiversität und Tierwohl nachkommen zu können.“