29.11.2021
Entnahme von Wölfen: Minister kündigt Rechtssicherheit an
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Entnahme von Wölfen: Minister kündigt Rechtssicherheit an
Ein Praxisleitfaden soll den Umgang mit Wölfen und die artenschutzkonforme Entnahme erleichtern.
Im Rahmen der diesjährigen Umweltministerkonferenz unter dem Vorsitz von Mecklenburg-Vorpommern hat Agrar- und Umweltminister Till Backhaus einen Durchbruch beim Thema Wölfe verkündet: Ein bundesweit gültiger Praxisleitfaden soll Rechtssicherheit bei der Entnahme von Wölfen geben. „Ich freue mich, dass wir mit Hilfe eines Umlaufverfahrens bereits vor Konferenzbeginn einen einstimmigen Beschluss zum Wolf herbeiführen konnten“, sagte der Minister. Alle 16 Bundesländer und der Bund haben einem Praxisleitfaden zur Erteilung artenschutzrechtlicher Ausnahmen beim Wolf nach Bundesnaturschutzgesetz zugestimmt. „Dieser wurde von den Ländern gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und dem Bundeslandwirtschaftsministerium erarbeitet und trägt maßgeblich die Handschrift von Mecklenburg-Vorpommern“, so Backhaus.
Grundlage für Behörden und Landwirte
Der Praxisleitfaden skizziert nicht nur die rechtlichen Grundlagen, sondern gibt auch klare Hinweise zum Herdenschutz sowie zur Vorbereitung und Durchführung von Entnahmen. Damit sind die Richtlinien insbesondere für die zuständigen Behörden eine wichtige Hilfestellung. „Auch betroffene Tierhalter – insbesondere Schaf- und Ziegenhalter – halten nun ein Papier in den Händen, dass zum Beispiel das Vorgehen im Falle eines Nutztierrisses transparent und bundesweit einheitlich regelt“, führte Backhaus aus.
Wölfe vor allem im Osten
Das Wolfsvorkommen konzentriert sich weiterhin hauptsächlich auf das Gebiet von der sächsischen Lausitz in nordwestliche Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Weitere Einzelvorkommen sind aktuell in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen nachgewiesen.
Die Umweltministerkonferenz fand coronabedingt ausschließlich online statt.
Foto: Christel Sagnez/pixabay.com