11.02.2023
Elementarschäden: Studie empfiehlt Pflichtversicherung am Beispiel Frankreich
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In Frankreich sind 98 Prozent der Gebäude gegen Elementarschäden versichert - das Ergebnis der Versicherungspflicht. Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz kann sich für Deutschland ein ähnliches Konzept vorstellen
In Deutschland sind viele Gebäude gegen Elementarschäden nicht versichert
Versicherungspflicht in Deutschland schon länger im Gespräch
Studie: Pflichtversicherung nicht teuer, entlastet aber die Staatsausgaben
Eine neue Studie des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz vergleicht die Situation, was Elementarschäden betrifft, mit der in Frankreich. Die Autoren halten eine Pflichtversicherung, ähnlich wie im Nachbarland, für effektiv. In Frankreich kostet die Naturgefahrenversicherung nur durchschnittlich 26 Euro im Jahr. Sie schützt den Angaben zufolge 98 Prozent der Haushalte und entlastet die Staatsausgaben um ein Vielfaches.
Viele Gebäude nicht gegen Elementarschäden versichert
Hintergrund: Seit Jahren ist in Deutschland die Einführung einer Elementarschaden-Versicherungspflicht gegen Überschwemmung, Starkregen, Sturm und Erdbeben Gegenstand politischer Debatten. Einer Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge sind viele Gebäude gegen Schäden durch Naturgewalten nicht richtig versichert.
So funktioniert die Elementarschadenversicherung in Frankreich
Geringe Kosten: durchschnittlich zahlt ein französischer Haushalt im Jahr nur 26 Euro für die Elementarschadenversicherung von Haus, Hausrat und Auto.
Hohe Abdeckung: 98 Prozent aller französischen Haushalte sind versichert (in Deutschland 46 Prozent). Kein Haushalt darf ausgeschlossen werden (in Deutschland circa ein Prozent).
Geringer Bürokratieaufwand: Die individuelle Risikobewertung entfällt
Deutlich reduzierte Staatsausgaben: Frankreich musste bislang nur einmal das System mit 263 Millionen bezuschussen. In Deutschland waren es allein im Jahr 2021 bis zu 30 Milliarden für eine einzelne Überschwemmung.
Staatliche und damit demokratische Kontrolle über Risikobewertungen und Auszahlungen.
Kombiniert mit einem System zur Prävention von vorhersehbaren Naturgefahren.
Die ganze Studie kann hier als PDF abgerufen werden.
Foto: Pixabay.com