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09.12.2020

Eisschmelze: Jedes Zehntelgrad ist entscheidend

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CYA GMBH

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Nicht nur die direkte Sonneneinstrahlung spielt für die Eisschmelze an den Polen eine Rolle, andere Faktoren machen den Zustand unseres Planeten noch drastischer.

Durch die Erderwärmung kommt es zur stetigen Eisschmelze an den Polen. Wiederum erwärmt sich dadurch die Erde weiter. Denn wenn Eis fehlt, wird weniger Sonnenwärme in das Weltall zurückgestrahlt - ein Teufelskreis. Eine neue Studie quantifiziert diese Rückkopplung nun durch die Untersuchung langfristiger Szenarien. Wenn etwa das arktische Meereis im Sommer vollständig schmelzen würde, könnte dies am Ende zu einer zusätzlichen globalen Erwärmung von etwa 0,2 Grad Celsius führen. Das ist ein Szenario, das zumindest vorübergehend innerhalb dieses Jahrhunderts Realität werden kann, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen aus dem Verfeuern fossiler Brennstoffe anhält.

Unterschiedliche Faktoren beeinflussen Eisschmelze

Nun konnten Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) die Auswirkungen des Eisverlusts von anderen Effekten trennen und quantifizieren. Die 0,2 Grad sind laut der Forscher nicht wenig angesichts der Tatsache, dass die globale Mitteltemperatur derzeit bereits etwa ein Grad höher liegt als in vorindustrieller Zeit. Wenn die globalen Eismassen schrumpfen, verändert dies die Menge des reflektierten Sonnenlichtes. „Das Schrumpfen der Eisdecke in der Arktis legt mehr von dem dunkleren Ozeanwasser frei, das dann mehr Energie aufnimmt und sich erwärmt“, sagt Nico Wunderling, Hauptautor der Studie. Weitere Faktoren seien zum Beispiel die Zunahme des Wasserdampfs in der Atmosphäre durch die Erwärmung, wenn mehr Eis schmilzt. Wärmere Luft könne mehr Wasserdampf aufnehmen. Und Wasserdampf verstärkt den Treibhauseffekt.

Die nächsten Jahrzehnte können entscheidend sein

„Das ist kein kurzfristiges Risiko“, ergänzt Ricarda Winkelmann, die die Forschungsgruppe leitet. „Die Eismassen der Erde sind riesig, was sie für unser gesamtes Erdsystem wichtig macht. Es bedeutet zugleich, dass sich ihre Reaktion auf die menschgemachten Klimaänderungen auf längeren Zeitskalen entfaltet. Aber selbst wenn einige der Veränderungen Hunderte oder Tausende von Jahren benötigen, um sich zu zeigen, ist es möglich, dass wir sie jetzt innerhalb von nur wenigen Jahrzehnten auslösen“, erklärt Winkelmann. „Jedes Zehntelgrad Erwärmung zählt für unser Klima.“

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