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09.12.2020

Discounter sind mit Landwirten gesprächsbereit

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Die Discounter Aldi und Lidl haben angekündigt, sich den Landwirten nähern zu wollen.

Landwirte blockierten Zentrallager von Aldi und Lidl. Sie fordern eine bessere Preispolitik. Der Discounter Aldi zeigt sich nach eigenen Angaben gesprächsbereit. „Die Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd bekennen sich umfassend zu fairen Handelspraktiken im Umgang mit Lieferanten, Herstellern und Landwirten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zugleich wollen die Unternehmen die Idee von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, einen Verhaltenskodex für den Handel zu etablieren, unterstützen. Die Händler zeigen sich auch offen für „FairTrade für die heimische Landwirtschaft“ sowie angemessene Bezahlung bei höheren Qualitätsstandards.

Aldi befürwortet Verhaltenskodex

Nach einem ersten Gespräch mit Bundesministerin Klöckner sagte Markus Dicker, Verwaltungsratsbevollmächtigter von Aldi Nord: „Unsere internen Standards gehen über die UTP-Standards bereits weit hinaus. Wir unterstützen deshalb aus vollster Überzeugung den Vorschlag des Bundeslandwirtschaftsministeriums für einen freiwilligen Verhaltenskodex für die gesamte Wertschöpfungskette - vom Landwirt über die verarbeitende Industrie bis zum Handel.“ Aldi werde sich an der inhaltlichen Ausgestaltung eines solchen Kodex aktiv beteiligen. Sowohl Aldi Nord als auch Aldi Süd haben angekündigt, zeitnah mit Bauernvertretern Gespräche zu führen. Die beiden Unternehmen weisen aber darauf hin, dass marktwirtschaftliche Interessen, kartellrechtliche Beschränkungen und die Verbraucherinteressen zu berücksichtigen sind.

Discounter Lidl fordert Dringlichkeitsgipfel

Lidl forderte bereits Anfang Dezember die Einberufung eines Dringlichkeitsgipfels, um konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der deutschen Landwirtschaft auf den Weg zu bringen. Klaus Gering, Chef der Schwarz Gruppe, richtete sich in einem Schreiben an Branchen- und Verbandsvertreter sowie an Bundesministerin Klöckner. Gehrig macht darin deutlich, dass nur ein gemeinsames Vorgehen von Produktion, Verarbeitung, Handel und Politik zum Erfolg führen kann. Während er Verständnis für die Proteste der Landwirte zeigt, macht er gleichzeitig aber deutlich, dass Blockaden von Lagern und Aktionen vor Filialen die Ausnahme sein müssten: „Wir haben eine Verantwortung den Verbrauchern gegenüber. Lange Blockaden erhöhen das Risiko, nicht ausgelieferte Lebensmittel vernichten zu müssen. Daran kann niemandem gelegen sein.“

Bauernpräsident Joachim Rukwied sieht das vorgelegte Angebot von Lidl kritisch: „Das ist zwar eine nette Geste und ein Zeichen der Wertschätzung für die Initiative Tierwohl. Aber wegen des andauernden Preiskampfs verlieren unsere Bauern diesen Betrag fast wöchentlich. So ein Trostpflaster reicht bei Weitem nicht aus, um die grundsätzlichen Probleme zwischen Landwirtschaft und dem gesamten Lebensmitteleinzelhandel zu lösen. Wir brauchen eine grundlegende Veränderung in der Zusammenarbeit.“

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