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15.09.2020

DigiMilch: Vernetzung vom Feld bis in den Melkstand

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DIGIMILCH

Themen

Milch Rinder

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Digitalisierung beschäftigt sämtliche Wirtschaftszweige – auch die Landwirtschaft. Im Vergleich zu anderen Branchen ist der Agrarsektor hochtechnisiert: Dort sind selbstfahrende Feldhäcksler im Einsatz, ein Roboter melkt die Kühe automatisch und das Stallklima wird über Sensoren gemessen und selbstständig eingestellt. Doch die wunderbare digitalisierte Welt geht noch besser: Bisher fehlen zwischen den einzelnen Systemen, die auf dem Feld und im Stall eingesetzt werden, häufig die Schnittstellen. Daten aus der Futtermittelanalyse werden beispielsweise nicht direkt an das Fütterungsprogramm und von dort an den Futtermischwagen übermittelt, sondern müssen von dem Landwirt umständlich manuell eingegeben werden. Solche Hürden will das Experimentierfeld DigiMilch mit kreativen Lösungen beseitigen.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat mit DigiMilch eins von 14 bundesweiten Experimentierfeldern nach Bayern geholt. Die Projekte wurden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ins Leben gerufen, um die Digitalisierung in der Landwirtschaft voranzutreiben. Der Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.

DigiMilch wird mit 3,4 Millionen Euro vom Bund gefördert. Das Ziel des LfL-Projekts ist es, den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Milchviehhaltung zu erfassen und praxisnah weiterzuentwickeln. Dafür wählte das Team um Projektleiter Dr. Bernhard Haidn bereits Praxisbetriebe in ganz Bayern aus. Bis 2022 testen familiengeführte Betriebe digitale Technologien und deren Vernetzung auf Herz und Nieren.

Zum LfL-Projekt DigiMilch gehören die fünf Demonstrationsprojekte Wirtschaftsdüngermanagement, Sensorgestützte Ertragsermittlung, Fütterungsmanagement, Vernetzte Stalltechnik und Tierindividuelle Sensorsysteme.

Das landwirtschaftliche Potential der Digitalisierung entfesseln

Im Fokus der Untersuchungen des Experimentierfeldes stehen Funktionalität und Vernetzung der einzelnen technologischen Lösungen. Nur wenn die Systeme ineinandergreifen und miteinander „sprechen“ sind sie für den Landwirt nützlich und unterstützen ihn bei seiner täglichen Arbeit. Tierkontrollen werden effektiver und der Landwirt muss nicht rund um die Uhr im Stall sein, um die Tiere zu beobachten – das spart Arbeitszeit. Der Nährstoffkreislauf auf dem Betrieb ist von der Ernte des Futters über die Düngerausbringung bis hin zur Fütterung dokumentiert – die Düngung orientiert sich am der Bedarf der Pflanzen, Überdüngung wird vermieden.

Neben den Vorteilen für den Landwirt und die Umwelt, profitieren die Milchkühe von dem Projekt DigiMilch. Verschiedene Sensoren messen die Leistungsdaten, wie Futteraufnahme und Milchleistung sowie Daten zum Tierverhalten. Abweichungen vom Normalverhalten der Kuh erkennt der Landwirt umgehend, sodass er nach dem Tier schauen kann.

Die Meinung der Praktiker

Bereits über 20 Praxisbetriebe in ganz Bayern nehmen am Experimentierfeld DigiMilch teil – interessierte Landwirte können jederzeit in das laufende Projekt einsteigen.

Darunter sind beispielsweise Betriebe, die NIR-Sensoren im Wirtschaftsdüngermanagement oder zur Ertragsermittlung einsetzen. Die Betriebsleiter interessieren sich vor allem dafür, wie verlässlich und exakt die Daten der eingesetzten Sensoren sind und ob sich der Einsatz für sie lohnt. Einige Betriebe bei DigiMilch haben zudem Stallneubauten für ihre Milchviehherde in Betrieb genommen, ausgestattet mit modernster Technik. Melkroboter werden mit effizienten Herdenmanagementsystemen oder Robotern für Entmistung  und Fütterung verknüpft. DigiMilch begleitet die Landwirte und erfasst ihre Erfahrungen. Die dabei auftretenden Probleme oder fehlenden Schnittstellen werden dabei ebenfalls beleuchtet.

Zusammen mit den Wirtschaftspartnern aus der Agrartechnik, die das Projekt unterstützen, arbeitet das Team von DigiMilch an Lösungsansätzen. Nur in der Zusammenarbeit von Landwirten, Firmen und Forschung kann die Digitalisierung der Landwirtschaft weiter vorangetrieben werden.

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