Seit dem Hoch vom 870,5 €/t am 16.05.22 hat der Rapspreis für den Termin November immer weiter an Wert verloren. Der Kurs könnte aufgrund der wirtschaftlichen Situation diesen Trend weiter verfolgen. Für uns ist es immer wieder überraschend, wie wenig in der Landwirtschaft an Preisabsicherungsgeschäften getätigt wird. Es wird sich gegen viele Risiken abgesichert, aber nicht gegen einen Preisverfall. Dabei hätte selbst mit den zu diesem Zeitpunkt teuren Optionen eine sehr gute Möglichkeit bestanden, sich gegen den Preisverfall abzusichern. Mit einem guten Preismanagement ist der Erfolg größer als mit einem immer weiter technischen Management.

Jetzt ist die Überraschung wieder groß, dass die Preise sich nicht an den gestiegenen Betriebsausgaben ausrichten, sondern an Angebot und Nachfrage. In der Regel werden dann die ersten Stimmen laut, den Markt in irgendeiner Form mit Preismechanismen zu regulieren. In den kommenden Monaten rechnen wir mit einer fallenden Nachfrage nach Pflanzenölen vor allem für die technische Verwendung. Daher kann nur ein Preiseinfluss von außen den Kurs zu neuen Höhen treiben, diesen sehen wir aber aktuell nicht. Denn politisch ist alles eingepreist.

Wir bieten seit 15 Jahren Seminare zu diesem Thema an. Der Handel und die Verarbeiter haben sich in den vergangenen Jahren mit der Preissicherung auseinander gesetzt. Nun sollten auch die Landwirte die Vorteile des Handels über den Terminmarkt kennen lernen.

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