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21.09.2021

Blick nach Cunnersdorf – Vollgas für die Aussaat

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Themen

Ackerbau Aussaat Bodenbearbeitung Düngung Getreide Grundlagen Pflanzen Pflanzenernährung

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535 Millimeter bis Mitte September. In einem Durchschnittjahr würde diese Menge Niederschlag am Versuchsstandort der Landwirtschaftlichen Anwendungsforschung in Cunnersdorf erst Mitte Dezember erreicht.

Dies zeigt, wie gut es Petrus nach drei erschreckend trockenen Jahren 2021 gemeint hat. Besonders im August mit 141 Millimetern hat er die Schleusen weit geöffnet. Neben der Freude über die dringend notwendigen Niederschläge sorgte das spätsommerliche Nass auf den Feldern aber auch für manch graues Haar während der Ernte und der Rapsaussaat.

Verregnete Ernte und verspätete Rapsaussaat

Nach vielen Regenunterbrechungen konnte die Ernte von Getreide und Raps am 20. August 2021 endlich abgeschlossen werden. Die hohen Erwartungen an Erträge und Qualitäten wurden dabei nicht vollends erfüllt. Die Wintergerste erreichte im Parzellenversuch stolze 110 dt/ha (Sortenmittel), zeigte aber wie an vielen Orten schwächelnde Hektoliter-Gewichte. Der übers Jahr prahlende Winterraps brachte im Parzellenversuch nur rund 42 dt/ha (Sortenmittel) in den Korntank, das aber bei sehr guten Ölgehalten um 44 Prozent. Mit 98,7 dt/ha und 12,4 Prozent Rohprotein blieb der Winterweizen in den Parzellenversuchen hinter den Erwartungen zurück. Erklärungen dafür müssen im kommenden Winter gesucht und gefunden werden, vorerst hieß es Vollgas geben für die Aussaat.

Und Tempo war besonders bei der Rapsaussaat geboten, die erst Anfang September starten konnte. Die Böden waren auf Grund der Niederschläge einfach nicht befahrbar. Glücklicherweise liefen die am 7. September gesäten Bestände innerhalb von nur fünf Tagen auf. Aktuell zeigen sie sich gleichmäßig und wüchsig. Die feuchten Bedingungen ermöglichten den treffsicheren Einsatz von Bodenherbiziden im Vorauflauf, gleichzeitig ist die Gefahr durch Ackerschnecken noch nicht gebannt. In den nächsten Wochen müssen die Bestände darüber hinaus intensiv auf Erdflohbefall kontrolliert werden. 

Sollte verhaltenes Wachstum festgestellt werden, hilft diesen kleinen Beständen – so es die Düngeverordnung zulässt – situativ auch eine Stickstoffspritze auf die Beine. ALZON® neo-N und PIAGRAN® pro oder PIAMON® 33-S können hier uneingeschränkt zur Anwendung empfohlen werden.

Zügige Bodenbearbeitung hat oberste Priorität

Nicht nur die Rapsaussaat ist wetterbedingt ins Stocken geraten, auch Stoppelumbruch und Bodenbearbeitung hinken den agronomisch günstigsten Zeitfenstern vielerorts hinterher. Nun gilt es, solche Zeitverzüge schnell wettzumachen, ohne dabei den Boden zu verschmieren oder zu verdichten.

Ausfallgetreide eliminieren, die Strohrotte in Gang bringen, die Bodenlockerung so tief wie nötig und so flach wie möglich vornehmen – dafür ist echtes ackerbauliches Fingerspitzengefühl gefragt. Sofern diese Arbeiten termingerecht erledigt werden können, steht einer Getreideaussaat 2021 in feuchten, feinkrümeligen Böden nichts entgegen.

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