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01.06.2021

Biologischer Pflanzenschutz gegen invasive Schadwanzen

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BUNDESANSTALT FÜR LANDWIRTSCHAFT UND ERNÄHRUNG

Themen

Pflanzenschutz Insektizid Ökolandbau Bio Nachhaltige Landwirtschaft

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Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel, hat am 18.05.2021 die Zuwendungsbescheide für das Projekt "Biologische Pflanzenschutzstrategien gegen invasive nicht-geregelte Wanzenarten mit hohem Schadpotential (BC-InStink)" in einer virtuellen Bescheidübergabe überreicht.

Das Forschungsvorhaben "BC-InStink" wird im Rahmen des Innovationsprogramms des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über eine Laufzeit von 36 Monaten gefördert und vom Projektträger BLE (ptble) betreut. Der Verbundkoordinator des Projekts ist das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ). Weiterhin beteiligt sind das Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) mit dem Institut für Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau sowie die Katz Biotech AG.

Ziel: Identifikation heimischer Helfer für den biologischen Pflanzenschutz

Gegenstand des geplanten Vorhabens ist die Entwicklung einer spezifischen biologischen Pflanzenschutzstrategie gegen Halyomorpha halys (Marmorierte Baumwanze) und Nezara viridula (Grüne Reiswanze) für den Obstbau. Der Schwerpunkt liegt auf der Identifikation heimischer, natürlicher Gegenspieler (Nützlinge), die die Grundlage für die Bekämpfungsstrategie bilden. Hierfür werden in der Kern-, Stein- und Beerenobstbaupraxis Informationen zum räumlichen und zeitlichen Auftreten der beiden Schädlinge sowie der mit ihnen assoziierten Gegenspieler erfasst. Diese werden dann in Freiland- und Halbfreilandversuchen auf ihr Wirkpotential hin untersucht und vielversprechende Arten von der Katz Biotech AG in Zucht genommen und im Anschluss zur biologischen Schädlingsbekämpfung angeboten.

Mithilfe der erarbeiteten Strategie wird eine nachhaltige Lebensmittelproduktion und ein ressourcenschonender Obstbau gefördert sowie die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Obstbaubetriebe gestärkt.

Hintergrund

Die aus Afrika und Asien eingeschleppten Wanzenarten N. viridula und H. halys führen zunehmend zu wirtschaftlichen Problemen in Europas Obst- und Gemüseanbaubetrieben. Begünstigt durch milde Winter in Nordeuropa, insbesondere in Deutschland, überleben immer mehr Tiere, sodass stabile Populationen aufgebaut wurden. Aufgrund einer hohen Resistenz gegenüber Insektiziden ist die Bekämpfung mittels konventioneller Methoden stark eingeschränkt. Ihr breites Wirtspflanzenspektrum sowie ihre hohe Mobilität erschweren ebenfalls die Anwendung gängiger mechanischer und nicht-chemischer Pflanzenschutzstrategien. Mit der "Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen zur Vermeidung der Ein- und Verschleppung von geregelten und neuen Schadorganismen an Pflanzen – Pflanzengesundheit" unterstützt das BMEL die Entwicklung von praxistauglichen Monitoring-, Prognose- und Rückverfolgungssystemen, effizienten Diagnoseverfahren und wirksamen phytosanitären Behandlungsverfahren sowie die Züchtung resistenter Sorten und Strategien zur effizienten Informationsvermittlung und -verarbeitung. Darüber hinaus adressieren einzelne Vorhaben der Richtlinie die Handlungsfelder "Pflanzenschutz" und "Pflanzenzüchtung" im Rahmen der Ackerbaustrategie 2035.

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