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16.02.2022

Anhaltende Wetterlagen: Forscher finden einen Grund für Extremwetter

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Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung haben Wetterlagen der vergangenen 40 Jahre untersucht und ein bisher unbekanntes Phänomen entdeckt.

Die globale Erderwärmung macht es wahrscheinlicher, dass Wetterlagen in den Sommermonaten der Nordhalbkugel länger anhalten, was dann zu mehr extremen Wetterereignissen führt. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in einer Studie. Vor allem in Europa, aber auch in Russland, haben laut der Wissenschaftler die anhaltenden Wetterlagen in den letzten Jahrzehnten an Zahl und Stärke zugenommen. Dabei treten die Wetterextreme oft an verschiedenen Orten gleichzeitig auf.

Wetterlagen verharren länger an einer Stelle

„In unserer Studie zeigen wir, dass sich lang anhaltende Wetterlagen im Sommer über dem Nordatlantik, Europa und Sibirien immer ähnlicher werden und letztlich extreme Wetterereignisse begünstigen“, erklärt Erstautor Peter Hoffmann vom PIK. Allein in Europa seien bereits rund 70 Prozent der Landfläche von länger an einer Stelle verharrenden Wetterlagen betroffen. Er geht davon aus, dass die Menschen, vor allem im dicht besiedelten Europa, wahrscheinlich mehr und auch stärkere und gefährlichere Wetterereignisse erleben werden.

Längerer Sonnenschein oder Regen führen zu extremen Ereignissen

Um dies zu belegen, analysierten die Wissenschaftler die so genannte Persistenz bestimmter Wetterbedingungen. Unter Persistenz versteht man das Bestehenbleiben eines Zustandes über längere Zeit. Sie wendeten Bildvergleichsmethoden auf Atmosphärendaten an und verglichen Millionen aufeinander folgender Wetterzirkulationsmuster weltweit aus den vergangenen 40 Jahren. 

Das Fazit der Wissenschaftler: Die Zunahme der lang anhaltenden Wetterbedingungen ist zu einem großen Teil auf dynamische Veränderungen in der Atmosphäre zurückzuführen. Denn Westwinde in den oberen Atmosphärenschichten werden schwächer und können Wettersysteme nicht mehr so stark vorantreiben. Sie verharren daher mal länger an einer Stelle. Dann gibt es in der betroffenen Region statt ein paar sonnigen Tagen eine mehrwöchige Hitzewelle, oder Regenfälle halten so lange an, dass es zu Überschwemmungen kommen kann. Schwächere Höhenwinde wiederum sind eine Folge des Klimawandels.

Foto: Tobias Hämmer/pixabay.com (Symbolbild)

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